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- Fotos:Christian Reinhardt

FULDA Ein Abschiedsfest „Kurzvorschluss“

Das Comedy-Duo „Wolf & Bleuel“ wird beim Gernsehen gefeiert

28.03.15 - Nur noch ein paar Vorstellungen, dann trennt sich das beliebte Comedy-Duo Wolf & Bleuel. Das erklärt, warum die März-Ausgabe der Dinner-Show-Reihe „Gernsehen und Abendessen“ mit den beiden innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war (ebenso wie die Zusatzvorstellung) und warum dieses Gernsehen den Titel „Kurzvorschluss“ trug. Diese Trennung bedeutet nämlich nicht nur das baldige Ende einer beeindruckenden Bühnenkarriere von zwei perfekt aufeinander eingespielten Bühnentalenten, die weit über die hiesige Region hinaus erfolgreich waren, sondern eben auch, dass die beiden Künstler am vergangenen Dienstag und Mittwoch zum letzten Mal als Duo Gäste der Entertainerin Marianne Blum im Museumscafé waren. Mit der Gastgeberin des Gernsehens sind Wolf & Bleuel nicht nur durch eine langjährige Freundschaft verbunden, sondern auch durch einige gemeinsame Bühnenprojekte.

Der Anlass war also traurig, doch die Show war grandios und die Stimmung alles andere als gedrückt.
Das lag nicht nur an den urkomischen Nummern, die die beiden preisgekrönten Komiker abfeuerten und an wunderbarem dreistimmigen Gesang, mit dem die Zuschauer immer wieder zwischen den Talk-Segmenten beglückt wurden, sondern auch an der erfrischenden Art, mit der die Gastgeberin mit der heiklen Situation umzugehen wusste. Ganz unverblümt begann Marianne Blum zum Beispiel den Abend mit der Frage, die tatsächlich viele der Zuschauer interessiert haben dürfte: „20 Jahre erfolgreiche Karriere, treue Fans, Nachfrage bis ins Jahr 2080, warum um Himmels willen hört Ihr auf?“ Die Erklärung von Herr Bleuel, dass er sich gegen den Beruf Vollzeit-Comedian und für seinen regulären Berufs als Mess- und Regeltechniker entschieden habe, kommentierte Wolf: Als er das erfuhr, habe er versucht, an was Schönes zu denken, an Mord zum Beispiel. Und schon bald ließen sie Taten folgen.

Zu den Klängen der berühmten „Casta Diva“-Arie aus Bellinis Oper „Norma“ lieferten sich die Streithähne live auf der Bühne einen handfesten Faustkampf – in Slow Motion! – der nur deshalb nicht böse ausging, weil die Talk-Masterin mit der Peitsche dazwischen ging und die Kontrahenten gründlich verhaute – ebenfalls in Slow Motion – was in einer lustvollen Anspielung auf den Erfolgsfilm „Shades of Grey“ endete – zum Brüllen. Weitere Beispiele für den Ideenreichtum und die Selbstironie, mit der die drei Künstler mit dem Abschiedsschmerz umzugehen wussten: Im dritten Set des Abends kündigte Marianne Blum weitere Gäste an, die über Wolf & Bleuel als Außenstehende berichten sollten, weil man Selbsteinschätzungen ja nicht trauen könne, so Blum. Die „Außenstehenden“ waren aber dann die Kunstfiguren „Christof Witzel“ und „Franz Habersack“.

Der Berufshypochonder wurde von Wolf gespielt und der Rhönbauer von Herrn Bleuel. Der Eine erzählte ständig von seinen Krankheiten nach dem Motto: „Es gibt keine gesunden Menschen, nur schlecht untersuchte“, der Andere schwadronierte in breitestem Rhöner Platt über seine zahlreichen vergeblichen Versuchen, die richtige Partnerin zu finden: „Eine Philippinin würde ich auch nehmen, aber nur wenn sie Zwibbelsploatz backen kann“ (Anm.: Die Autorin sieht sich außerstande, Rhöner Mundart zu schreiben). Befragt nach Wolf & Bleuel hatten die beiden eindeutige Präferenzen. So attestierte Franz Habersack dem Bleuel, dass er „ein ganz patente Junge“ sei, während Witzel Wolf als „pfiffig“ lobte und sogar zugab: „Über den muss ich schon manchmal lachen“.

So ging es dem Publikum auch. Ständig wurde lauthals gelacht und begeistert Zwischenapplaus gespendet. Kein Wunder, dass das Trio am Ende dieser ungewöhnlichen und bei allem Spaß auch überaus informativen Talk-Show, was den Werdegang von Wolf & Bleuel angeht, nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen wurde und von der anfänglichen Wehmut über diesen letzten gemeinsamen Auftritt „Kurzvorschluss“ hauptsächlich Begeisterung übrigblieb. Den Schlusssatz des Abends lieferte dann noch Marianne Blum: „Ich trenne mich nicht, daher gibt es das Gernsehen auch noch weiter“. +++

 



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