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HANAU Bayerns SuedLink-Wünsche stoßen auf Kritik

„Wasch mich, aber mach mich nicht nass - das funktioniert nicht“

19.05.15 - Die Vorschläge der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zur Starkstromtrasse Suedlink haben bei Landrat Erich Pipa, der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmler und dem Kreisbeigeordneten Matthias Zach Verärgerung ausgelöst. „Die bayerische Landesregierung mit Frau Aigner im Wirtschaftsministerium behauptet bis heute steif und fest, die geplanten Starkstromtrassen müssten gar nicht gebaut werden, um die Energieversorgung in ihrem Bundesland zu sichern.

Scheinbar sieht die Ministerin nun doch die Notwendigkeit des Suedlinks, will die Masten aber bis auf wenige Meter nicht durch Bayern verlaufen lassen. Wasch mich, aber mach mich nicht nass - das funktioniert nicht, Frau Aigner“, kritisiert die Kreisspitze des Main-Kinzig-Kreises.

Den Suchraum für die Trasse um viele Kilometer nach Westen zu verlegen sei das „durchsichtige Manöver, um möglichen Streits bei der konkreten Planung aus dem Weg zu gehen“. Tatsächlich würde die Trasse nach den Vorschlägen Bayerns nicht mehr durch halb Unterfranken nach Grafenrheinfeld führen, sondern - weitgehend über Hessen und Baden-Württemberg - weiter südlich den Netzverknüpfungspunkt im schwäbischen Gundremmingen ansteuern, der dicht an der bayerisch-baden-württembergischen Landesgrenze liegt.

„Der ganze Irrsinn dieses Vorschlags wird deutlich, wenn man bedenkt, dass Bayern ernsthaft eine Trasse durch das dicht besiedelte Rhein-Main-Gebiet für möglich hält“, urteilen die Kreisdezernenten. Das komplette Suchverfahren müsse dazu neu aufgerollt werden - von den „Erfolgschancen im Promillebereich“ für eine solche Trasse brauche man gar nicht erst reden. „Es wird deutlich, dass es Frau Aigner hier gar nicht um eine sachliche Diskussion geht, sondern einzig und allein um eine Verzögerung des Gesamtprojekts, um einen Trassenbau aus der Bundestags-Wahlkampfphase im Jahr 2017 herauszuhalten.“

Pipa, Simmler und Zach fordern die bayerische Landesregierung auf, einen etwaigen Landschaftsschutz in Bayern auf anderem Wege zu forcieren. Denn dieses Ziel verfolgen zum Beispiel auch die Landkreise, die die Hamelner Erklärung unterzeichnet haben, unter anderem der Main-Kinzig-Kreis. Die Unterzeichner hatten in der Hinsicht erst vor wenigen Tagen im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten die Forderung nach einer Erdverkabelung erneuert und konkrete Vorschläge unterbreitet habe.

"Die bayerische Landesregierung sollte sich mal ein Beispiel an anderen Ländern nehmen, etwa Niedersachsen. Die dortige Landesregierung beteiligt sich schon seit langer Zeit an der Diskussion um Suedlink und stellt sich auf die Seite der Kreise", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der Kreisspitze. "Es macht doch auch keinen Sinn, nur Scheindebatten zu führen und die wahren Absichten zu verschleiern. Wir fordern von der bayerischen Landesregierung: Sagen Sie endlich klipp und klar, ob Sie Suedlink wollen oder nicht! Die neuen Vorschläge signalisieren nur überdeutlich, dass Bayern den Suedlink ablehnt. Dann sollten wir die Diskussion darüber beenden." +++


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