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REGION Heimat.Stadt.Fulda. (6.1)

Luftgeschichten & stolze Augen - Fotos: KLAUS W. SITZMANN

ZUR BILDERSERIEDer Eichenzeller Fotograf Klaus Willem Sitzmann führt heute die Bilderserie Heimat.Stadt.Fulda. fort. Heute ein besondere Story über das fürstliche Gartenfest von oben und eine besondere Begegnung mit einem Rotmilan. Die Reihe bei OSTHESSEN|NEWS, in der er die Schönheit der Barockstadt Fulda, der Rhöner Berge und andere Besonderheiten mit der Kamera festhält, geht bald schon weiter. Wer mehr über Sitzmann und seine Arbeit erfahren möchte, dem sei die Internetseite www.sitzmann-photo.de ans Herz gelegt.

30.05.15 - Verkehrte Welt kann man da nur sagen - wie oft schon stieg ich "in die Eisen", zerrte die Kamera aus der Tasche, sprang aus dem Wagen, rammte die Ellenbogen auf das Autodach und schaute zum Himmel hinauf, um ihn "abzuschießen". Gemeint ist der Rotmilan, der auch Gabelweihe gerufen wird. Unter den Greifvögeln ist er für mich der Schönste, vor allem dann, wenn er seine Kreise zieht und die Sonne sein Gefieder in bunten Farben leuchten lässt. Aber dazu später mehr.

Obwohl das Wetter bescheiden ist, entschließe ich mich Pfingstmontag zu fliegen. Das Ziel: Lieblingsplätze in Schloss Fasanerie aus der Vogelperspektive. Alfred Kremser, seit Jahrzehnten einer der Eckpfeiler und Pilot des 1951 gegründeten Aero-Club Rhön, übernimmt den Sicherheitscheck - für seinen Vereinskollegen Gerhard Körbel, der in wenigen Minuten mit mir fliegen wird. Körbel, seit 1994 Flugzeugführer, begann auf der Wasserkuppe und ist seit 15 Jahren leidenschaftlicher Pilot in der Johannisaue.

Und dann geht alles ziemlich flott, zumal die Wolken an Dichte zunehmen und somit auch jeden Sonnenstrahl verhindern. Wenn es wenigstens trocken bleibt. Gerhard lässt den Motor des Motorseglers - Scheibe Rotax Falke - auf Betriebstemperatur kommen, checkt die Instrumente, hat kurzen Funkverkehr mit der Flugleitung, gibt Gas und die Maschine geht in die Lüfte. Wir überfliegen die Propstei Johannesberg und schon bald lugt auch schon Schloss Fasanerie aus diffusem Licht hervor. Obwohl die Sicht alles andere als ideal ist, werden die Verhältnisse besser, je näher wir unserem Ziel kommen. Es ist der letzte Tag des Fürstlichen Gartenfestes - man glaubt es kaum: Parkplätze und "Lieblingsplätze" auf dem Schlossareal sind erstaunlich gut gefüllt.

Fotos: Klaus Willem Sitzmann

Gerhard und ich verstehen uns blind. Er folgt meinem Wunsch, die Maschine höher zu bringen, um dann einen Steilkreis zu fliegen, damit ich aus einem - sagen wir einmal - sportlichen Winkel heraus, fotografieren kann. Lieblingsplätze von oben! Wir fliegen noch eine Runde über den herrlichen Landschaftspark mit seinen Seen, werfen einen Blick auf das angrenzende Eichenzell und es geht zurück in die Johannisaue. Meine Schuhe - ich hatte sie aus Platzgründen im Cockpit ausgezogen - standen noch am Rollfeld. Ich bedanke mich und verabschiede mich in Richtung Fasanerie - diesmal auf vier Rädern. Für ein paar Impressionen.

Ich komme vom Postenhaus in den Schlossgarten, der von Lieblingsplätzen übersäht ist, und dann das: aus einem Meter Entfernung schauen mich große, in schönem Gefieder eingebettete Augen an. Neugierig, ein bisschen skeptisch und stolz. Auf dem ausgestreckten Arm seines Falkners sitzt er - er, der mich seit Jahren auf Trab hält. Er immer oben und ich am Boden. Heute ist es umgekehrt. Verkehrte Welt? Schauen Sie mal. (Klaus Willem Sitzmann) +++


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