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1,5 Tonnen in zwei Teilen schweben über der Stadt - Alle Fotos: Julius Böhm

FULDA 1,5 Tonnen schweben durch die Heinrichstraße

Historisches Haus bekommt alten Turm zurück - "Keine Geldanlage, Herzblut"

Von 1945 bis heuteDas Haus in der Heinrichstraße 56 ist im zweiten Weltkrieg beim Bombenangriff auf Fulda schwer beschädigt worden. In Nachkriegszeit wurde das Gebäude zwar repariert, für die Wiederherstellung des Turmes fehlten jedoch damals die Mittel. Vom Objekt gibt es nur wenig bekannte Fotos. Auf alten Plänen des Gebäudes wurden jedoch Skizzen des ehemaligen Turmes entdeckt.

30.05.15 - Seit 111 Jahren steht die Nummer 56 in der Heinrichstraße, doch seit dem Kriegsende 1945 fehlt etwas im Stadtbild von Fulda: "Früher ragte hier ein hoher Turm an der Ecke zur Petersberger Straße in die Luft - dieser wurde im zweiten Weltkrieg zerstört", sagte Besitzer Hans-Jörg Dröder (26), der das Haus seit gut einem halben Jahr restauriert. Im Jahr 2015 ist der Eckturm zurück - über acht Meter hoch und gut 1,5 Tonnen schwer thront er seit Freitag wieder auf der Nummer 56.

Keine leichte Aufgabe für die Männer von Magerhans Holzbau aus Gersfeld (Rhön). Die Holzkonstruktion wurde in zwei Segmente unterteilt: der Sockel mit 850 und die Spitze mit 550 Kilogramm Leergewicht. Schon ein leichtes Lüftchen bringt solch einen Holzkoloss am 35 Meter-Kran hängend ins Schwanken. Stück für Stück schwebt der Turm durch die Heinrichstraße in den vierten Stock des zukünftigen Wohnhauses. Auf gut 15 Meter Höhe warten schon die Kollegen, um die einzelnen Teile des Turmes auszurichten und zu fixieren. In den kommenden Tagen wird er noch mit Schiefer bedeckt, dann hat die Nummer 56 ihr Schmuckstück an der Hausfassade zurück.

Die Heinrichstraße Nummer 56 bekommt ihren Turm zurück


Auf diesem Video sieht man das zerbombte Fulda 1945. Bei 3:28 (oberer Bildrand) und 3:34 (unterer Bildrand) kann man den Turm der Nummer 56 erkennen.

Jungunternehmer Hans-Jörg Dröder hat das heruntergekommene Haus im letzten Jahr gekauft und im September mit der Sanierung begonnen. "So trostlos wie es dastand, so schön soll es in Zukunft sein", so der 26-Jährige zu OSTHESSEN|NEWS. Vor Baubeginn stand er in engem Kontakt mit der Denkmalschutzbehörde. Bei Recherchen ist er auf den Turm gestoßen, der an der Ecke zur Petersberger Straße in den Himmel ragte. "Es war keine Pflicht, aber die Behörde hat schon um den Nachbau gebeten", so Dröder. Für den Umbau wird er bis zu eine Millionen Euro einplanen müssen. "Es gehört schon etwas Leidenschaft dazu bei einem solchen Projekt. Deshalb wollte ich die alte Optik wiederherstellen - mit Stuck, alten Türen, restaurierten Dielen und eben einem Nachbau des Turmes."

Bis zum Herbst dieses Jahres sollen vier Wohnungen mit bis zu 130 Qudratmetern Wohnfläche und eine gewerblich genutzte Fläche im Erdgeschoss in neuem Glanz erstrahlen. Hans-Jörg Dröder ist selbst jeden Tag auf der Baustelle: "Ich habe einfach Freude daran, wenn aus alt und verfallen neu wird. Als wirkliche Geldanlage kann man dieses Haus hier nicht bezeichnen. Da werde ich vielleicht im Rentenalter etwas davon haben", ist sich Dröder sicher, "mir macht das einfach Spaß. Vielleicht bin ich nicht genug ausgelastet." (Julius Böhm) +++

Milimeterarbeit mit dem 35 Meter-Kran

Auch die Spitze darf nicht fehlen

Arbeit in schwindelerregender Höhe

Der Turm ist zurück

Die Dachwohnung hat einen besonderen Stil

Geräumige Wohnungen sollen bis zum Ende des Jahres fertig sein


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