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HANAU 9. Hessischer Stadtmarketingtag

Spannende Ausblicke auf den Handel der Zukunft

30.05.15 - „Kommunen befinden sich inzwischen im Wettstreit um die Kunden - miteinander - und mit dem Handelsplattformen im Internet“, sagte Friedrich J. Wagner, Präsident des Einzelhandelsverbands Hessen bei der Eröffnung des 9. Hessischen Stadtmarketingtags. Die Gastgeberstadt Hanau habe hier genau richtig reagiert und mit Projekten wie dem Fachmarktzentrum Kinzigbogen und dem Kultur- und Einkaufscenter Forum Hanau dem Kaufkraftverlust Einhalt geboten. „Nur wer aktiv wird und mit der Zeit geht, kann die Kunden auch zukünftig an sich binden“, so Wagner.

Mit knapp 200 Teilnehmern hatte der Hessische Stadtmarketingtag im Congress Park Hanau eine Rekordteilnehmerzahl zu vermerken. Organisiert von der Hanau Marketing GmbH (HMG), der IHK und dem Hessischen Einzelhandelsverband, wird die Fachtagung zunehmend auch von Teilnehmern aus anderen Bundesländern besucht. In diesem Jahr fand der 9. Hessische Stadtmarketingtag unter dem Motto „Wohlfühlstadt mit digitaler Aussicht – Stadt und Handel 2020“ statt.

„Der Anspruch an eine moderne Innenstadt im Jahr 2015 ist vielfältig“, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner Begrüßung. Handel sei inzwischen weit mehr als Bedürfnisbefriedigung. Eine moderne Innenstadt müsse ein Lebensgefühl vermitteln und damit ein Einkaufserlebnis. „Das setzt allerdings voraus, dass wir neben einem attraktiven Einzelhandelsangebot auch moderne Gastronomie, ansprechende Plätze und neue Straßenräume, Flair und Lebendigkeit bieten. All dies macht eine Stadt zu dem Ort des Handels und damit des Lebens“, so der OB. Er sei fest davon überzeugt, dass eine moderne Stadt mit all den Möglichkeiten an Vielfalt und Auswahl hier immer dem Internet oder dem klassischen Einkaufszentrum auf der grünen Wiese gegenüber im Vorteil sein werde.

Diese Meinung teilten alle Referenten des Stadtmarketingtags. „Markenerlebnisse sind online nicht erlebbar“, sagte auch Andreas Reiter vom ZIB Zukunftsbüro in Wien. Die Innenstädte seien die Epizentren der Emotionen und Lebensqualität das Betriebssystem einer Stadt. „In Zeiten der Digitalisierung sehnen sich Menschen nach sinnlichen und haptischen Erlebnissen.“ Die Stadt der Zukunft sei smart (Smart-Phone-kompatibel), grün, interaktiv und slow (biete Aufenthaltsqualität durch entsprechende Möblierung und Gastronomie).

„Der Online-Handel geht zurück in den stationären Handel und beide verschmelzen zu attraktiven Geschäftsmodellen“, prophezeite Jan Spijkers von AD Mission GmbH. Der Werbefachmann präsentierte spannende Beispiele von Einzelhandelsunternehmen, die digitale Angebote in ihr Geschäftsmodell mit eingebunden haben. „Cross-Channel“ nannte Dr. Jens Rothenstein vom ihf Köln diese Verquickung der Vertriebskanäle. „Die Ladengeschäfte der Zukunft sind digital und bieten Kunden und Personal einen Mehrwert. „Wer heute als Einzelhändler keine Webseite hat und nicht im World Wide Web präsent ist, der handelt fahrlässig“, sagte gar Steffen Ball, von Ballcom Digital Public Relations.

„Immer mehr Menschen verbringen immer mehr Zeit im Internet. Viele suchen dort nach einem lokalen Anbieter für das gewünschte Produkt. Wer in der Google-Suche nicht auftaucht, findet nicht statt!“, schloss Ball. Aus der Praxis berichteten Roman Heimbold von der Atalanda GmbH, der das Zukunftskonzept für den lokalen Handel am Beispiel von Online-City Wuppertal aufzeigte. „Wir bieten lokalen Händlern Plattform und Logistik für den Onlinehandel“, erläuterte Heimbold. „Kunden innerhalb der Stadt, erhalten ihre Bestellungen vom lokalen Handel noch am gleichen Tag. Da kann Amazon nicht mithalten.“ Eine Vertreterin von The Cloud Networks Germany GmbH sprach über City WiFi als Basis der digitalen Stadt. Markus Pfeffer stellte seinen Zustandsbericht aus Gießen unter den Titel „BIDs (Business Improvement District), das Penicillin für kränkliche Innenstädte?“ vor, der mit großen Interesse und viel Beifall vom Publikum aufgenommen wurde.

„Viel kreativer Input, neue Ideen und Gedankenanstöße sowie wichtige praktische Information für Stadtmarketingprofis“, fasste Gotthardt Klassert, der Vorsitzende des Hanau Marketing Vereins, die Inhalte des Stadtmarketingtags zusammen. „Hier haben die Organisatoren alles richtig gemacht. Ich freue mich schon auf das zehnjährige Jubiläum des Stadtmarketingtags am 12. Mai im kommenden Jahr“ +++


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