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Das Herz-Kreislauf-Zentrum in Rotenburg an der Fulda soll verkauft werden. - Foto: HKZ Rotenburg

BAD HERSFELD "Große, vielleicht einmalige Chance vertan"

Klinik-Fusion im Kreis Hersfeld vor dem Aus? HKZ gegen kreisinterne Lösung

Hintergrundinformationen HKZ RotenburgDie Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a.d. Fulda GmbH & Co Pergola KG (Pergola) mit ihren über 800 Kommanditisten ist Eigentümerin der Immobilien des Herz- und Kreislaufzentrums und mit 82,5 % an der HKZ GmbH und Co Betriebs KG (HKZ) beteiligt. Weitere Gesellschafter am HKZ sind mit 12,5 % die Klinikum Bad Hersfeld GmbH und Herr Chefarzt Prof. Dr. Christian Vallbracht mit 5 %. Die Pergola will sich von ihrer HKZ-Beteiligung und den Immobilien trennen. Deshalb läuft ein Bieterverfahren. (cps) +++

25.06.15 - Kippt die Kreis-Lösung einer Fusion der drei Krankenhäuser im Landkreis Hersfeld-Rotenburg? Das kann derzeit keiner der Akteure sicher beantworten. Wie am Mittwoch bekannt wurde, habe sich das Herz-Kreislauf-Zentrum (HKZ) in Rotenburg an der Fulda gegen eine kreisinterne Lösung entschieden. Das schreibt das Klinikum Bad Hersfeld in einer offiziellen Erklärung. Dessen Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt (CDU) sagt: "Wir nehmen die Entscheidung des HKZ mit großem Bedauern zur Kenntnis. Eine große, vielleicht einmalige Chance wurde vertan, ein hochwertiges und finanzierbares Gesundheitswesen in der Region zu sichern."

Das Klinikum Bad Hersfeld, das sich in kommunaler Trägerschaft befindet, und das Kreiskrankenhaus Rotenburg - Träger ist der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. - haben ein gemeinsames Angebot abgegeben. Darin sei ein medizinisches Konzept mit dem Ziel der langfristigen Sicherung des Standorts und dem Ausbau von Kardiologie und Herzchirurgie ("als überregionale Leuchttürme") verankert. Seit Jahresbeginn gab es Verhandlungen über einen Kauf des privat geführten HKZ. Die Gesellschafter haben die Unternehmensberatung Oberender und Partner (aus Bayreuth) mit dem Verkauf der Spezialklinik (570 Betten / 850 Mitarbeiter / 65 Mio. Euro Umsatz / 11.000 stationäre Patienten) beauftragt.

Landrat und Aufsichtsrats-Chef des Klinikums Bad Hersfeld: Dr. Karl-Ernst Schmidt. ...Foto: Landkreis HEF-ROF

Landrat Schmidt schlägt nach der Absage Alarm: "Durch die Übernahme der Anteile am HKZ durch einen Dritten könnte sich die Konkurrenzsituation zwischen den Krankenhäusern im Landkreis weiter verschärfen." Das Verhältnis zwischen Kreis und HKZ sei schon in der Vergangenheit angespannt gewesen, erfuhr OSTHESSEN|NEWS aus gut unterrichteten Kreisen. Jetzt wird befürchtet, dass alte Gräben wieder geöffnet würden.

HKZ-Geschäftsführer Ulrich Hornstein erklärte auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS: "Wir treffen im laufenden Verfahren keine Aussage und kommentieren die Erklärung nicht. Während der Verhandlungen haben wir uns zur Verschwiegenheit verpflichtet." Über die Hintergründe der Absage kann man derzeit nur spekulieren. Fakt ist: das HKZ befindet sich in privater Hand und "die Pergola" (siehe Infokasten rechts) will den Verkauf. Es kann eigentlich nur um die Höhe des Kaufpreises und das abgegebene Angebot von Klinikum Bad Hersfeld und Kreiskrankenhaus Rotenburg gehen. Private Klinik-Ketten beteiligen sich wohl auch am laufenden Bieterverfahren.

Mit dem Zusammenschluss der drei Akutkrankenhäuser im Landkreis wäre die jahrzehntelange Konkurrenzsituation beseitigt worden, die drei Standorte hätten ihre Leistungsangebote so abgestimmt und weiter ausgebaut, dass sowohl in Rotenburg als auch in Bad Hersfeld "ein modernes und leistungsfähiges Angebot an Krankenhausleistungen vorhanden und auch die Notfallversorgung an beiden Orten gesichert ist", heißt es in der Pressemitteilung. Und auch in der ambulanten Versorgung durch die Medizinischen Versorgungszentren der drei Kliniken wäre durch Synchronisation eine gute wohnortnahe fachärztliche Versorgung sichergestellt worden.

Wie geht die notwendige Krankenhaus-Kooperation im Landkreis Hersfeld-Rotenburg jetzt weiter? Dazu der Landrat: "Wir müssen nun gemeinsam mit den Verantwortlichen des Evangelischen Diakonievereins Berlin Zehlendorf entscheiden, wie wir unsere beiden Kliniken in dieser neuen Wettbewerbssituation positionieren." Es bleibt also spannend. (Christian P. Stadtfeld). +++


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