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REGION WIELOCHS WIRRE WELT (88):

Stadtverordnete verabschieden OB Möller musikalisch: Gute Freunde kann niemand trennen

Wielochs wirre Welt" erscheint bei OSTHESSEN|NEWS heute am 88. Freitag in Folge. Jochen Wieloch (seit exakt heute 39 - happy birthday!!!) blickt dabei pointiert, humorvoll und teilweise mit einer gehörigen Portion Ironie auf die Ereignisse, die die Menschen in der Region und im Land bewegen. Der Petersber-ger kennt sich als selbststän-diger Redakteur in den Medien Print, TV und Internet bestens aus, ist Buchautor und als Spe-zialist für Unterhaltungselektronik gefragter Autor für zahlreiche Verlage, Magazine und Fachzeitschriften. Außerdem berät und betreut der 39-Jährige Unternehmen in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem ZDF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk arbeitete Jochen Wieloch unter anderem auch für die Motor Presse in Stuttgart und auto-tv in München. Für osthessen-tv.de stellt der Germanist neuerdings regelmäßig automobile Neuheiten in Filmbeiträgen vor.

17.07.15 - Es war seine letzte Stadtverordnetenversammlung: Die Abschiedstournee von Gerhard Möller als Oberbürgermeister von Fulda hat am Montag im Fürstensaal des Stadtschlosses offiziell begonnen. Nach minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen hatten die einzelnen Fraktionen noch einige Überraschungen parat und dankten ihrem OB musikalisch für zwölf unvergessliche Jahre.

Die interfraktionelle Stadtverordneten-Schola eröffnete den gesanglichen Reigen mit einem sentimentalen Klassiker: „Nehmt Abschied Brüder, schließt den Kreis, das Leben ist kein Spiel. Nur wer den Heiko bald als Kumpel weiß, gelangt ans große Ziel. Der Himmel wölbt sich übers Land, ade, auf Wiedersehn! Wir ruhen all in Gottes Hand, vielleicht wirst du der neue Brand.“ Kaum einer im weiten Rund, der da nicht schon zum Taschentuch griff. Doch Bürgermeister Dag Wehner setzte emotional noch einen drauf und lief zur Höchstform auf, wohl wissend, dass unter dem neuen Rathauschef Wingenfeld ein frischerer Wind im Stadtschloss wehen könnte: „Gerhard, komm’ bald wieder, bald wieder nach Haus’, Gerhard, fahr’ nie wieder, nie wieder hinaus. Ich mach’ mir Sorgen, Sorgen um dich, denk’ auch an morgen, denk’ auch an mich!“

Den Abschieds-Schmusesong schlechthin wählte die Stadtverordnetenvorsteherin Margarete Hartmann stilecht in der Landessprache Andrea Bocellis, offenbarte allerdings mit Tränen erstickter Stimme kleinere Textunsicherheiten: „Time to say goodbye. Paesi che non ho mai, la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la la, Gerhard, it’s time to say goodbye“.

Mit E-Gitarre, wehenden Haaren und Lederjacke schmetterte Grünen-Politiker Ralf Zwengel gegen die lauten Buh-Rufe der CDU-Kollegen an: „Ich wart’ seit Wochen auf diesen Tag, und tanz’ vor Freude über den Asphalt. Als wär’s ein Rhythmus, als gäb’s ein Lied, für immer Gerhard Möller aus dem Rathaus zieht. An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit, an Tagen wie diesen, haben die Grünen kein Mitleid.“

Eine solche Ungeheuerlichkeit ließ sich der Ältestenrat natürlich nicht bieten, streifte die mitgebrachten Möller-Trikots mit der Rückennummer 1 über und grölte „Einen Gerhard Möller, es gibt nur einen Gerhard Möller, einen Gerhard Möller…“. Ebenfalls zu einem Fußball-Evergreen griff der neue Stadtbaurat Daniel Schreiner, um seinen Chef standesgemäß zu verabschieden: „Gute Freunde kann niemand trennen, gute Freunde sind nie allein, schade Gerhard, jetzt wirst du flennen, den Dom sanier ich ganz allein.“

Emotionaler Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Möllers langjähriger Chefsekretärin Petra Wejda im langen schwarzen Abendkleid in Begleitung des Royal Philharmonic Orchestra: „And if you leave me now, you'll take away the very heart of me, ooh no baby please don't go, darling drive with me just one more time to the Neuenberger Zoo.“

Natürlich ließ sich auch der scheidende Oberbürgermeister nicht lumpen, ein Stück Musikgeschichte zu schreiben, holte spontan einen seit Monaten vorbereiteten Liedzettel aus dem Jacket und wählte entgegen seinem Naturell einen ruhigen Song aus der Feder von Reinhard Mey: „Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu geh’n. Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Steh’n. Habt Dank für die Zeit, die ich mit Euch verplaudert hab’. Und für Eure Geduld, wenn’s mehr als eine Meinung gab. Für den Tag, für die Nacht unter Eurem Dach habt Dank! Wiesbaden, ich komme, zu viel Provinz macht auf Dauer krank!“ (Jochen Wieloch)


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