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SANNERZ Werkstattjubiläum im Jugendhilfezentrum

"Ausbildungserfahrung kann auch Flüchtlingen zu teil werden"

28.09.15 - 50 Jahre Ausbildung und 40 Jahre anerkannte Schweißkursstätte, das ist ein guter Grund zum feiern und viele Vertreter und Kooperationspartner waren der Einladung zur Jubiläumsfeier gefolgt. Bereits in der Eröffnungsrede von Pater Christian Vahlhaus, Einrichtungsleiter des Jugendhilfezentrums Don Bosco, geht dieser auf die Flüchtlingsthematik ein. Seit April wurden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in die Wohngruppen aufgenommen und inzwischen werden 21 junge Menschen aus verschiedenen Ländern hier betreut und begleitet. Deutsch lernen sie in der Willkommensklasse der Einrichtung, einige besuchen bereits öffentliche Schulen.

„Die Frage steht, wie und wo es nach Schulabschluss weiter geht, wo können sie ausgebildet werden? Wir sind dazu bereit,“ erklärt Vahlhaus für den ohne Schul- und Ausbildung die Integration nicht gelingen kann. Pater Ulrich Otto von der deutschen Provinz der Salesianer war für den Festakt extra aus München angereist. Er schaut betrachtet in seiner Rede das Wirken von Giovanni Bosco, den Gründer des Salesianerordens, dessen 200. Geburtstag in 2016 ansteht. „Die damalige Not ließ Don Bosco nicht zur Ruhe kommen, er gründete Schulen und Werkstätten und warb in Betrieben um Ausbildungsverträge für seine Jungs.“ Der ganzheitliche Ansatz Don Boscos ist heute noch so aktuell wie damals,“ erläutert er und fordert die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft auf, mit Weitblick, Visionen und Vertrauen neue Wege zu wagen, denn nur so werden wir erfolgreich sein.

Im Mittelpunkt der Rede von Matthias Zach, Kreisbeigeordneter des Main Kinzig Kreises, steht die intensivpädagogisch-therapeutische Wohngruppe Murialdo. Die im Oktober 2010 eröffnete Gruppe mit geschlossenen Anteilen für Kinder, stand in der Öffentlichkeit stark unter Druck. „Die Diskussion ist abgeschlossen. Sie haben sich als einziger Träger in Hessen der Aufgabe gestellt und sich dies zugetraut, das ist toll.“ Carsten Ullrich, Bürgermeister der Gemeinde Sinntal, geht auf die Entwicklung der ehemaligen Erziehungs- und Rettungsanstalt hin zu einem modernen Jugendhilfezentrum ein und lobt vor allem die intensiven Bemühungen, schwierige junge Menschen auszubilden. „Wir brauchen dringend Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt und Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu,“ bedankt er sich.

„Das Jugendhilfezentrum ist bekannt für eine solide Ausbildung,“ stellt der Präsident der Handwerkskammer Klaus Repp und lobt: „920 registrierte Auszubildende: Hut ab.“ Dass fast 90% der Auszubildenden im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss auch der Sprung in die Arbeitswelt gelungen ist, hält der Kammerpräsident für eine außerordentliche Leistung. Er beglückwünscht Pater Christian Vahlhaus, überreicht ihm die Urkunde und hofft, dass die Ausbildungswerkstätten auch weiterhin so erfolgreich arbeiten. Als weiteren wichtigen Kooperationspartner für eine gelungene Ausbildung spricht Karsten Günder seinen Dank an die Ausbilder und den Leiter der Beruflichen Bildung Heiko Schreiber aus. „Unsere Zusammenarbeit kann als gelebte Flexibilität bezeichnet werden und das ist in diesen Zeiten besonders wichtig,“ hebt Günder hervor.

Die Arbeit mit den Flüchtlingen sei eine neue Herausforderung, die nur gemeinsam zu bearbeiten sei, doch die Bereitschaft sei klar vorhanden, stellt der Schulleiter der Kinzigschule Schlüchtern fest. „Mit dem Berufsgrundbildungsjahr Holz (BJH) für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben wir in Zusammenarbeit mit Don Bosco einen Versuch gestartet, der sich sehr gut anlässt,“ freut er sich und wünscht sich weitere Ideen. „Ihr seid aus dem Dornröschenschlaf erwacht,“ meint Stefan Bertram, Vorsitzender des DVS (Deutscher Verband für Schweißen)-Bezirksverbandes Osthessen worüber so mancher schmunzeln muss. Es ist nicht nur ein Prinz, der die Prinzessin wach geküsst hat, die Schweißkursstätte in der Metallwerkstatt hat in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität auch über die Kreisgrenzen hinaus gewonnen. Bertram übergibt die Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft im DVS und lobt: „Ihr seid ein Aktivposten in der Region.“

Ottmar Hutzenlaub ist gleich in mehrfacher Funktion zur Jubiläumsfeier gekommen. Der Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern saß mit Don Bosco Lehrlingen in der gleichen Berufsschulklasse. Er macht sich stark für die Zusammenarbeit, viele Betriebe ermöglichen Praktika für Don Bosco Jungs und besonders würdigt er das Engagement der Einrichtung für die Ausbildung im Handwerk. Mit Peter Schäffner, Hans-Georg Glock und Heiko Schreiber sind gleich drei Ausbilder als Prüfungsausschussvorsitzende aktiv. Nach diesen anerkennenden Worten für die gute Ausbildung der Werkstätten im Jugendhilfezentrum, wurde für das leibliche Wohl gesorgt. Das Team um Heike Richter (Leiterin Hauswirtschaft) hatte sich richtig in Zeug gelegt und für jeden Geschmack was parat. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Werkstätten und praktischen Arbeit.

Nach einem Rundgang mit praktischen Vorführungen durch Auszubildende, wurde der Festtag durch einen Vortrag von Stefan Knappe, Leiter des Unternehmens Fronius Technischer Support in Deutschland, zum Thema „Höchste Effizienz Beim Schweißen und Roboter schweißen“ abgerundet. Besonders begehrt war das Gewinnspiel am Schweißsimulator, den die Firma Fronius aufgebaut hatten. Drei Auszubildende konnten sich dann auch noch ber Gewinne am Schweißsimulator freuen, den die Firma ausgestellt hatte. Fabian Sollorz gewann als Drittplatzierter einen Fußball von Eintracht Frankfurt, Maximilian Schmitke bekam einen Nußkasten der Firma Wemag und Kevin Schmitt freute sich riesig über einen Automatik Schweißhelm der Firma Schlag. +++



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