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Spielleute von der Musikschule Fulda umrahmten das Museumsfest musikalisch

17.06.08 - GROSSENLÜDER

Lebendige Vergangenheit – Funde der „Fröschburg“ erstmalig zu sehen

Museumsleiter Norbert Langer konnte im Stiftskapitularischen Amtshaus vor allem geschichtsinteressierte Gäste zur Ausstellungseröffnung der Ausgrabungsfunde begrüßen. Mit einem Auszug aus der Geschichte der Herren von Lüder hob er besonders die Bedeutung dieses Rittergeschlechts für Großenlüder hervor. Die Einflussnahme sei im Laufe der Geschichte besonders im Mittelalter sehr vielschichtig und prägend gewesen. Ein Zeichen dafür seien die drei Burgen in Großenlüder.

Durch die Ausgrabungen, die beim Bau der Burgpassage gefunden wurden, werde die Struktur des jungen Ortes Großenlüder ins rechte Licht gerückt. Die Spuren des Adelsgeschlechts von Lüder seien heute weitgehend verwischt, umso wertvoller sei das, was noch zu bewahren ist. Der Sinn der Veranstaltung, d. h. der Ausstellung, sei „aufmerksam machen auf die Vergangenheit und die Wurzeln unserer Kultur und die Träger derselben sichtbar machen“, so Langer.

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht in den Griff bekommen.“ Mit den Worten des Historikers Golo Mann begrüßte Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand alle Gäste zur Präsentation der Ausgrabungsfunde.

Großenlüder arbeite an einer sicheren Zukunft und dafür müsse man auch wissen, woher man kommt, wer seine Vorfahren waren und wie sie gelebt haben. Menschen seien von Natur her neugierig – eine Grundlage vieler wissenschaftlicher Erkenntnisse. Auch in Großenlüder sei man neugierig auf die Vergangenheit. Ein Stück dieser Vergangenheit birgt das Museum im Stiftskapitarischen Amtshaus, ein weiteres Stück Vergangenheit trat bei den Bauarbeiten zur Burgpassage im Jahre 2004/2005 zu Tage. Hillenbrand erläuterte den Ablauf der Arbeiten, die zu Beginn auf keine großen Funde hoffen ließen. Trotz allem wurde beim Bau der Burgpassage eine denkmalfachliche Begleitung der Bodenarbeiten angeordnet, der wir es heute verdanken, dass eine genaue Dokumentation aller Funde möglich wurde.

Die Bürgermeisterin erinnerte daran, wie viele Bürger vorbeikamen um „neugierig“ in die Baugrube zu blicken und die doch verblüffenden Funde zu bestaunen. Ein besonderer Dank gebühre den Eheleuten Lang, die ihr fünfzigprozentiges Eigentumsrecht an den Fundstücken an die Gemeinde Großenlüder übertragen haben und dem Großenlüderer Paläontologen Manfred Schulz. Er habe jede Menge Material aus dem Bauschutt, der bereits zur Deponie gebracht war, sichergestellt und die Funde wie z. B. Gebrauchskeramik, Tierknochen, Ofenkacheln, Metallteile und Dachziegeln dem Heimatmuseum als Schenkung überlassen. Ein herzliches Dankeschön galt dem Kultur-, Heimat- und Geschichtsverein Großenlüder und stellvertretend für alle Mithelfer seinem Vorsitzenden Thomas Mohr. Der Verein habe in seiner „gewohnten, verlässlichen Art“ nicht nur die Ausgestaltung des Festes, sondern auch den Rahmen für die Durchführung geboten.

„Die Funde und Befunde sind uns Verpflichtung“, erklärte Hillenbrand. Um die Großenlüderer Geschichte noch lebendiger und sichtbarer zu machen, wolle man ein Konzept entwickeln, um die Funde und Kenntnisse als feste Bestandteile in das Museum aufzunehmen. Weiterhin wurde bereits eine Machbarkeitsstudie bzw. eine Grundlagenermittlung von der Historikerin Frau Dr. Eva Krause aus Fulda erstellt, die dazu als Grundlage dienen soll.

Diese sehr interessante und aufschlussreiche Studie zur Burganlage von Großenlüder wurde von Dr. Eva Krause im Anschluss allen Gästen in einer eindrucksvollen Präsentation vorgestellt. Bei einem abschließenden Rundgang durch die Ausstellung konnten die archäologischen Stücke bewundert werden. Die Experten standen für weitere Fragen zur Verfügung.

Die Ausstellung der Ausgrabungsfunde stand im Mittelpunkt des Museumsfestes am Sonntag im und um das Stiftskapitularische Amtshaus. Zusätzlich hielten Mitglieder des Kultur-, Heimat- und Geschichtsvereins Großenlüder mit verschiedenen Führungen jede Menge Informationen zur Geschichte Großenlüders bereit:

Auf den Spuren des Mittelalters wandelte Klaus Schmitt mit interessierten Gästen durch den Ort und machte auf die heute noch vorhandenen Spuren unserer Vergangenheit aufmerksam. Norbert Langer erläuterte im Heimatmuseum unter dem Thema „Die Ritter von Lüder – Fürstabt und Ritterschaft“ die Probleme des 17. Jahrhunderts. Das besondere Ambiente des Festes unterstützten „Die Spielleute“ von der Musikschule Fulda, die im Amtsgerichtsgarten Tanzmusik aus der Renaissance zum Besten gaben. +++


Die Funde werden fachmännisch begutachtet


Bürgermeisterin Silvia Hillenbrand begrüßte die Zuhörer mit einem Zitat von Golo Mann

Historikerin Dr. Eva Krause


Museumsleiter Norbert Langer erläuterte im Heimatmuseum unter dem Thema „Die Ritter von Lüder – Fürstabt und Ritterschaft“ die Probleme des 17. Jahrhunderts.

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