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Ideengeber und Mitinitiator Ingo Appelt nimmt sich nach seinem Auftritt Zeit für ein Foto mit dem Brautpaar. - Fotos: Gudrun Schmidl

WEITERODE Ganz ohne Sauereien geht’s nicht

Dienstleister Ingo APPELT in Ellis Saal – Männer müssen besser werden

05.11.15 - Eine Live-Show ohne Anstand und Hemmungen, dafür aber mit haufenweise schwarzem Humor und beachtlichem Lachpotential hat Ingo Appelt am Mittwoch im restlos ausverkauften „Ellis Saal“ präsentiert. Die Besucherinnen und Besucher, die Ingo Appelt live auf der Bühne erleben wollen, wissen, auf was sie sich einlassen, denn der „Allround-Entertainer“ berichtet ohne jegliche Scham zügellos über sensible Themen. Ingo Appelt sieht sich in seinem neuen Programm „Besser … ist besser“ als einer der Dienstleister, wie die Frauen sie wollen – stark, aber gebrochen – kraftvoll, aber kaputt. „Den Männern schwimmen die Felle davon, sie sind nicht mehr die Helden, sie sind Macho und gleichzeitig Weichei, das ist eine ganz undankbare Rolle. Männer werden irgendwie nicht mehr gebraucht – das ist das Problem“, resümiert er.

Ingo Appelt ist sich sicher: der Mann ist von der Genetik fürs Sprechen nicht geschaffen. Das ändert sich nur in den ersten Wochen der Verliebtheit. „Sie werden geradezu geschwätzig, bekunden dreißig Mal am Tag „Ich liebe Dich“, waschen sich regelmäßig, sind aufmerksam, hören auf zu saufen und zu rauchen. Doch der Mann muss besser werden. Rund zweieinhalb Stunden lang konfrontierte er sein Publikum mit seinen derben Tipps. Eine Lebensschule, bei der losgeprustet, geschmunzelt und gelacht, aber die eigene Schamgrenze nicht überschritten worden ist. „Ist schon mal jemand beim Wichsen erwischt worden?“ Diese Frage quittierte das Publikum mit Schweigen. Haltung bewahren war angesagt, als Ingo Appelt den chronisch untervögelten Männern in der Dauerbrunft die Arschrasur demonstriert, ficken, töten und essen als die männliche Dreifaltigkeit bezeichnet und sein „Liebeslied an seinen Schwanz“ singt.

Von bitterböse über total versaut bis saukomisch gestaltet der Comedy-Rüpel sein Programm, bei dem er vor allem nach der Pause mit klassischen Highlights der vergangenen Shows und besonders mit seinen genialen Parodien zur Höchstform aufläuft. Er begeistert als Dieter Nuhr, die nette und charmante Flüstertüte, als scheintoter Udo Lindenberg, als nuschelnder Tatort-Kommissar Til Schweiger und natürlich als Herbert Grönemeyer, dem Inbegriff männlicher Weinerlichkeit.

Die Grönemeyer-Parodien gehören seit einem Vierteljahrhundert zum Programm von ...

So ein Bösewicht wie Ingo Appelt hat es schwer. Dabei möchte er geliebt werden. Von den „Schlechte-Laune-Deutschen“, von Veronica Ferres, die sich hochgebumst hat, von Peter Maffay, der „rumänischen Wanderwarze“, allen Depressiven, allen Schwulen, allen Korrupten, allen Katholiken, allen furzenden und rülpsenden Männern und den Opfern, die er in seiner über 25-jährigen Bühnenpräsenz beleidigt hat. Natürlich auch von Giftmischerin Angela Merkel, deren Raute seiner Ansicht nach die Bundesmuschi darstellt und deren Konterfei in seinem Schlafzimmer hängt, um bei ihrem Anblick den Orgasmus raus zu zögern.

Ingo Appelt, der sich politisch als Mitglied der SPD engagiert und in der Bundesversammlung, die Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt hat, vertreten war, äußerte sich zu Beginn seines Programms mit deutlichen Worten und durchaus ernst gemeint zu den aktuellen Skandalen und zur Flüchtlingskrise. Er kommentiert die Nazi-Sprüche auf Facebook: „Es gibt mehr Blödmänner, als ich befürchtet habe“ und beweist Mut, wenn er sagt: „Die Deutschen haben sechs Millionen Juden gut organisiert umgebracht, wir sollten in der Lage sein, zwei Millionen Menschen anständig aufzunehmen“.

Der formvollendete Heiratsantrag von Jürgen Heckroth

Dass er durchaus eine romantische Ader hat, beweist Ingo Appelt bei der Verleihung des Deutschen Comedy-Preises. Hier hat er seine Freundin vor großem Publikum mit einem Heiratsantrag überrascht, der auch über die Bildschirme geflimmert ist. Manuela Feist und Jürgen Heckroth aus Schenklengsfeld haben die Preisverleihung gesehen und sich inspirieren lassen. Genial eingefädelt von dem heiratswilligen jungen Mann hat ihn Ingo Appelt auf die Bühne geholt. Seine Liebste hat seinen Heiratsantrag mit großer Freude angenommen und schon wieder ist eine Frau besonders glücklich gemacht worden. Frauen glücklich machen, das ist das aktuelle Anliegen von Ingo Appelt und es ist gelungen. Die Frauen im Publikum haben einen Mann auf der Bühne erlebt, der noch ein bisschen bekloppter ist als der, den sie an ihrer Seite haben und sich dabei noch köstlich amüsiert. Jeder liierte Mann geht nach diesem Programm in der Gewissheit nach Hause, dass es für ihre Frauen ein Leben nach dem Tod gibt. „Wenn er ins Gras gebissen hat“! In den Lachsalven ging der frenetische Applaus fast unter. (Gudrun Schmidl) +++

Vom Auto direkt auf die Bühne. Ingo Appelt stand lange im Stau.


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