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Nach 41 Jahren aus der SPD ausgetreten: Prof. Dr. Joseph Dehler ... -

FULDA "Keine klaren Standpunkte, Ziele und Visionen

Prof. Dr. Joseph DEHLER (71) erklärt nach 41 Jahren seinen SPD-Austritt

11.12.15 - Nach 41 Jahren SPD-Mitgliedschaft hat heute der langjährige Rektor der Fachhochschule Fulda (1982 bis 1994) , ehemaliger Oberbürgermeisterkandidat (1998) und Innovationsbeauftragte der Länder Hessen, Sachsen-Anhalt und im Bundesforschungsministerium, Prof. Joseph Dehler (71), gegenüber dem SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel seinen Austritt aus der Partei erklärt. "Mir ist der Austritt aus der SPD vor allem gegenüber den Freundinnen und Freunden an der Parteibasis ausgesprochen schwer gefallen" schreibt Dehler - der in Fulda wohnt und seit 2010 als Unabhängiger Politikberater tätig ist - am Donnerstagabend in einer Erklärung an die regionalen Medien.

Wörtlich heißt es weiter in der Erklärung Dehlers: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich von jeher ein Gegner der bestehenden „großen Koalition“ bin. Von daher hätte es aus schon andere Gründe für einen Parteiaustritt gegeben. Da ich aber nicht zu denjenigen Menschen gehöre, die immer alles gleich hinwerfen, wenn nicht nach ihrer Pfeife getanzt wird, habe ich in der Vergangenheit nichts unversucht gelassen, meinen Einfluss in der Politik geltend zu machen. - Nicht zuletzt habe ich es sogar mit „Satire“ versucht.Der aus meiner Sicht nicht hinreichend durchdachte Syrieneinsatz der Bundeswehr kann ich jedoch rational wie moralisch nicht mittragen. Ich könnte meine indirekte Zustimmung als Parteimitglied meinen Kindern und Enkelkindern nicht erklären.

1998 im Wahlkampf als Oberbürgermeisterkandidat mit Ministerpräsident Hans Eichel ...

In früher Runde: Dehler (li) mit Fuldas Oberbürgermeister Dr. Alois Rhiel ...

Beim 65. Geburtstag an der Hochschule Fulda mit Präsident Prof. Dr. Karim Khakzar ...

Besonders bedrückt mich die mit der großen Koalition einhergehende Unfähigkeit zur politischen Auseinandersetzung in der Sache. Es fehlen klare Standpunkte und Ziele sowie vor allem Visionen dahingehend, wie wir und die nachfolgenden Generationen in Zukunft leben, ja „überleben“ sollen/können. Die Politik des weitgehenden Konsenses erschöpft sich bis hinunter in die regionalen Gefilde meist nur noch in parteipolitischen Erklärungen aller Art. Bei Wahlen genauso wie in der vermissten Auseinandersetzung unserer, Verantwortung tragen sollenden Politiker.

So war z.B. die letzte OB-Wahl in FD mit einer erschreckenden Wahl-beteiligung nicht als eine Aneinanderreihung von Programmen, Erklärungen und Meinungen, ohne dass sich die Kandidaten nur einmal aus dem Wespennest herausgewagt hätten. Von Wahlkampf jedenfalls keine Spur. Und, wer spürt das nicht? Wo z.B. treten eigentlich die kontroversen Positionen unserer Bundestagsabgeord-neten in der Region aufeinander. Stillschweigen, Schulterklopfen und die Tendenz zur pressewirksamen Selbstbelobigung –-und Darstellung jedenfalls reichen nicht aus, unser Land in die Zukunft zu führen und dabei die engagierten Bürgerinnen und Bürger „mitzunehmen“.

Ich sage das nur deshalb, weil natürlich in einem solch´ defizitären Klima der politischen Auseinandersetzung viel leichter auch solche brandgefährlichen Beschlüsse - wie der aus meiner Sicht nicht hinreichend durchdachte Syrieneinsatz der Bundeswehr - realisiert werden kann" endet die Erklärung von "JD" gegenüber den Medien. Darüber hinaus beantworte Parteimitglied 15807290 auch keinerlei Nachfragen und gebe zu seinem Austritt keine Interviews. (rd)  +++


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