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FULDA/BETHLEHEM "Hoffentlich Boten des Friedens"

Friedenslicht aus Betlehem: Lichtblick in einer "traurigen Realität"

14.12.15 - 5.000 Kilometer hat das kleine Kerzenlicht auf der Reise von der Geburtsstätte Jesu in Betlehem (Westjordanland) bis in den Hohen Dom zu Fulda zurückgelegt. Über 600 vor allem junge Protestanten und Katholiken waren am Sonntagnachmittag in den Dom gekommen, um die Botschaft des Friedenslichtes von Betlehem zu erleben und zu vervielfältigen. "Ein kleines Lichtchen wird leicht übersehen und kann locker ausgepustet werden. Gibt es aber viele mutige, junge Menschen, die die Botschaft verbreiten und vermehren, können sie Licht in eine dunkle Welt bringen", sagte Bischof Prof. Dr. Martin Hein während der ökumenischen Aussendungsfeier.

Angekommen und weitergegeben - das Friedenslicht aus Bethlehem... Fotos: Julius Böhm

Es geht um ein friedliches Miteinander, in der heutigen Zeit voller Kriege, Krisen und Millionen auf der Flucht mehr denn je. Deshalb haben sich vier junge Pfadfinder der christlichen Pfadfinder und Pfadfinderschaft St. Georg auf den Weg nach Wien gemacht, wo sich Delegierte aus über 20 Nationen trafen, um das Licht aus Betlehem in Empfang zu nehmen. Auf ihrer Rückreise nach Osthessen haben sie am eigene Leib die Auswirkungen der weltweiten Krisen gespürt. "Wir konnten nicht einfach mit dem Zug zurück nach Deutschland reisen. Die Grenzen sind ja blockiert", berichtete einer der Pfadfinder, "umso mehr wollen wir mit dem Licht ein Zeichen für den Frieden in der Welt setzen." Die Friedenslicht-Träger/innen Laurenz Mäthrich und Johanna Mellin (VCP) sowie Markus Zimmermann und Nils Gädtke (DPSG) nahmen die brennende Kerze in Wien entgegen und bewahrten sie  sicher bis nach Fulda. 

15 Jahre ist diese ökumenische Tradition schon alt, für Bischof Hein war die Botschaft nie aktueller: "In welcher Zeit leben wir? Nicht in der Fantasiewelt aus dem Buch Jesaja, in der niemand um sein eigenes Wohl fürchten muss. Es gibt eine Angst vor Terror, es gibt Krieg und Leid in der Welt. Deshalb suchen Millionen Menschen Zuflucht - und in Deutschland wächst die Angst vor Überfremdung. Das ist traurige Realität in unserer Welt. Gott will keine Gewalt, kein Krieg, kein Leid. Seine Verheißung sagt, dass Frieden zwischen Menschen möglich ist. Frieden zwischen Völkern ja sogar Frieden zwischen Mensch und Tier."

Der evangelische Bischof von Kurhessen-Waldeck Dr. Martin Hein

Der katholische Bischof von Fulda Heinz Josef Algermissen

Fuldas Bischof Heinz-Josef Algermissen verurteilte die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung: "Hier geht es heute um Frieden, aber Bomben und Krieg werden nie für Frieden sorgen. Das scheint unsere Politik nicht zu verstehen und zieht mit deutschen Soldaten nach Syrien in den Krieg. Ihr, liebe junge Christen, seid der Nährboden, die Hoffnung für eine friedlichere Welt in der Zukunft. Hoffentlich seid ihr nicht nur Boten des Lichts, sondern auch Boten des Friedens."

Die Themen Flüchtlingskrise und Kriege der Welt waren allgegenwärtig, so verwunderte es auch nicht, dass zwei Menschen, die ihre Heimat aus Angst vor Gewalt und Leid verließen und in Fulda Zuflucht gefunden haben, das Friedenslicht in den Dom begleiteten. „Es soll nicht nur bei der Symbolik bleiben. Es wäre schön, wenn jeder etwas Frieden mit in den Alltag nimmt“, sagte Pfadfinder-Diözesanvorsitzender Frank Seidl, „an Angst vor Fremden und Flüchtlingen sind nicht die Fliehenden Schuld. Sie sind die Opfer.“

Die musikalische Begleitung der Aussendungsfeier übernahm traditionell und stimmungsvoll die Gruppe „Wegzeichen“ aus Wächtersbach. Vorbereitet und gestaltet wurde der Aussendungsgottesdienst unter dem bundesweiten Motto „Hoffnung schenken – Frieden finden“ von der ökumenischen Friedenslicht-AG der DPSG und des VCP. DPSG-Diözesankurat Dr. Martin Stanke meinte: "Gerade in der heutigen Zeit können wir wahrnehmen, wie zerbrechlich der Frieden in unserer Welt ist. Eine friedlose Welt ist unmenschlich und nicht lebenswert. Wir Pfadfinder versuchen uns dieser Herausforderung zu stellen. Wir integrieren Kinder und Jugendliche, die heimatlos geworden sind, in unsere Pfadfinderstämme. Und mit diesem Friedenslicht-Gottesdienst wollen wir ein Zeichen weit über unsere Pfadfindergemeinschaft hinaus setzen. Mit allen Menschen, die heute zu Friedenslicht-Trägern werden, beten wir gemeinsam. Lasst uns alle „Hoffnung schenken - Frieden finden“ - so Dr. Stanke.

Diözesankurat Dr. Martin Stanke (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg) ...

Bald wird auch sie brennen....

Aus dem Licht einer Kerze wurden binnen weniger Minuten hunderte brennende Lichter des Friedens, ein ganzes "Lichtermeer". Mit Zügen und Fahrzeugen werden sie in die ganze Region getragen. Viele Pfadfindergruppen bringen das Friedenslicht aus Betlehem in ihre Gemeinden und Vereine – in der Hoffnung, dass die Botschaft Früchte trägt. In Fulda wurde das Friedenslicht aus Betlehem am Sonntagnachmittag noch als interreligiöses Friedenszeichen an die Türkisch-muslimische Gemeinde in der Ohmstraße und die jüdische Gemeinde weitergegeben und an Besucher auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt verteilt. (Julius Böhm) +++

Auch die Bischöfe verteilten das Licht von Bethlehem ....

Abschlusskreis auf dem Domplatz ....

Die vier Friedenslichtträger am Fuldaer Bahnhof Fotos (7): DPSG

Das Licht wird bereits am Bahnhof übergeben...

Auf dem Weg in die Christuskirche und den Dom ...

Friedenslicht vor dem Dom zu Fulda...

Bild eines Malwettbewerbs Bisum und MIssio

Bischof Algermissen verteilt das Friedenslicht ...

Pfadfinder-Abschlusskreis auf dem Domplatz


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