Statement von HESSEN-MOBIL zur Unfallsituation auf der A 4

15.12.15 - Nach der Häufung von teils schweren und tragischen Unfällen auf der Autobahn A 4 zwischen dem Kirchheimer Dreieck und Bad Hersfeld hat die zuständige Behörde Hessen Mobil kurzfristig reagiert. Unter anderem wurden für den Streckenabschnitt Temporeduzierungen auf 100 km/h eingeführt. Das Tempolimit wird aktuell bereits mit Radarmessungen überwacht.

Nachfolgend das Statement von Hessen Mobil auf unsere Anfrage hinsichtlich der Situation auf der A 4, welche wir im Wortlaut veröffentlichen:"Jede Teilnahme am Straßenverkehr ist mit Gefahren verbunden. Diese beinhalten auch das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Zur Abwehr dieser Gefahren dienen die allgemeinen Verhaltensvorschriften der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), die zu jeder Zeit und an jedem Ort im Straßenverkehr gelten. Die StVO ist insoweit eine Gefahrenabwehrvorschrift. Weitergehende örttliche Regelungen mit Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen aus Verkehrssicherheitsgründen sind vor diesem Hintergrund nur geboten, wenn aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko von Verkehrsunfällen erheblich übersteigt. 

Aus dem vorhandenen Ausbauzustand der A 4, die erst vor wenigen Jahren entsprechend der technischen Regelwerke mit drei Fahrstreifen und Seitenstreifen ausgebaut worden war, sowie aus der Tatsache, daß es vergleichbare andere Streckenabschnitte ohne auffällige Häufung von Unfällen gibt, lassen sich keine besonderen Unfallgefahren herleiten. Diese ergeben sich in solchen Fällen erst durch die kontinuierliche, netzweite Auswertung des tatsächlichen Unfallgeschehens.

Im Ergebnis dieser Auswertungen hat Hessen Mobil bislang folgende Maßnahmen ergriffen:
- Anordnung einer Geschwindigkeitsbeschränkung bei Nässe
- Aufstelllung Gefahrzeichen "Schleudergefahr"
- Verlängerung der Fahrstreifenreduktion - noch nicht komplett abgeschlossen, weil die Witterung in letzter Zeit nicht gut genug war, um die Markierung dauerhaft aufzubringen.
- Ebenfalls um das Unfallrisiko zu reduzieren, gibt es seit Samstag für den kompletten Bereich eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h. Da Griffigkeitsdefizite nicht ausgeschlossen werden können, ist aus diesem Grund eine Überprüfung der Fahrbahngriffigkeit intern in Auftrag gegeben worden.

Zu der hier angesprochenen Beobachtung und Auswertung des Unfallgeschehens werden die Autobahnen fahrtrichtungsgetrennt in 1 km lange Abschnitte unterteilt. Übersteigt die Unfallrate (Zahl der Unfälle je Million in diesem Abschnitt gefahrener Kfz-Kilometer) in einem Abschnitt bestimmte Schwellenwerte, liegt eine Unfallhäufung vor. Derzeit besteht im Zuge der A4 in Fahrtrichtung Ost bei den Kilometerbereichen 364-365 und 363-362 jeweils eine Unfallhäufungsstelle.

Grundsätzlich liegt es in der Verantwortung der Fahrzeugführer, sich immer und überall den allgemeinen Vorschriften der StVO entsprechend zu verhalten. Hierzu zählt insbesondere, die Fahrgeschwindigkeit so zu wählen, daß sie ihr Fahrzeug ständig beherrschen", schreibt Hessen Mobil in seiner Pressemitteilung abschließend. +++