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REGION Au Backe!

Heute ist Tag der Zahnschmerzen - wer hilft, wenn´s sticht und pocht

09.02.16 - Heute, am 9. Februar ist der internationale Tag der Zahnschmerzen - zum Leidwesen aller Zahnärzte. Die verweisen nämlich gern auf den Tag der Zahngesundheit, der am 25. September begangen wird. Denn Zahnschmerzen - so das Credo der Dentisten - müsste es ihrer fachlichen Meinung nach gar nicht geben, wenn, ja wenn alle Menschen sich sorgfältig um die Pflege ihres Gebisses kümmerten und sich regelmäßig beim Zahnarzt untersuchen ließen. Doch wer schon einmal vergeblich versucht hat, mit einer dickem Backe und pochendem Schmerz in den Schlaf zu finden, kann ein Lied von einem der schlimmsten Schmerzen überhaupt singen. Alte Hausmittel wie die Gewürznelke im Mund oder das Gurgeln mit Hochprozentigem wie Cognac sind kein Ersatz für den Besuch beim Spezialisten, dem Zahnarzt.

Ursachen von Zahnschmerzen sind kranke Zähne sowie Probleme in Kiefer, Mund und anderen Kopfbereichen. Selten gehört Zahnweh zu den Vorboten eines Herzinfarkts. Der Konsum kalter Speisen - etwa von Speiseeis - kann einen stechenden Schmerz in den Schneide- oder Backenzähnen hervorrufen, wenn es zum Kontakt mit einem offen liegenden Teil des Zahnhalses kommt. Die Zahnnerven reagieren dort höchst empfindlich auf Temperaturreize, vor allem auf Kälte. Durch eine verbesserte Zahnpflege kann hier Abhilfe geschaffen werden; dennoch sollte die Ursachen von einem Zahnarzt abgeklärt werden.

Hauptursachen für häufige Zahnschmerzen: Zahnprobleme

Bleiben die Beschwerden bestehen, schmerzt ein Zahn zudem, wenn Warmes oder auch Süßes ihn berührt, liegt der Verdacht nahe, dass hier Karies am Werk ist. Dann ist es höchste Zeit, den Zahnarzt aufzusuchen. Das gilt auch, wenn ein Zahn dumpf pochend oder heftig stechend schmerzt – und das dauerhaft, in vereinzelten Attacken oder nur beim Kauen und Zubeißen. Zahnärztte empfehlen: Gehen Sie auch umgehend in die Praxis, wenn das Zahnfleisch wiederholt beim Zähneputzen oder Essen blutet, wenn eine ganze Zahnpartie weh tut und/oder wenn die Umgebung geschwollen ist.

Der Zahnarzt wird prüfen, ob Karies oder eine andere Zahnerkrankung schuld an den Zahnschmerzen ist, die er in der Fachsprache als Odontalgie oder Dentalgie bezeichnet. Mögliche Ursachen sind häufig eine Zahnfleischentzündung, ein entzündeter Zahnhalteapparat (Parodontitis), eine Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis) oder der Zahnwurzel. Hinter einer geschwollenen Backe mit stark pochenden Schmerzen kann auch ein Abszess stecken, der sich im Wurzel- beziehungsweise Kieferbereich gebildet hat. Wärme verstärkt dann die Schmerzen, die häufig nachts im warmen Bett besonders quälend sind.

Fehlt der schützende Zahnschmelz stellenweise, sind die Zähne nicht nur sensibler, sondern auch krankheitsanfälliger. Einerseits kann zu heftiges, unsachgemäßes Putzen dieser so wichtigen Schicht zusetzen, andererseits führt oft mangelnde Pflege zu Schäden. Einige Erkrankungen wirken sich mitunter auf die Zahnschmelzdichte aus, dazu gehören unter anderem Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder bestimmte Autoimmunerkrankungen wie die Zöliakie. Diabetiker sind zudem oft anfälliger für Entzündungen – auch im Zahnbereich.

Die ersten Zähne bereiten Säuglingen und Kleinkindern kurzfristig Ungemach und schlechte Laune. Einige Erwachsene haben erneut und meist heftiger mit Schmerzen zu tun, wenn verspätet Weisheitszähne durchbrechen wollen oder andere Zähne bedrängen. Unregelmäßig gewachsene Zähne, eine sehr fest sitzende Zahnspange bei Heranwachsenden und im Alter eine schlecht sitzende Prothese können an Zähnen oder Kiefer ebenfalls Schmerzen auslösen. Häufiger Druck, der auf dem Gebiss lastet und oft schmerzvoll nachklingt, entsteht auch durch seelische Anspannung. Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) ist ein Ausdruck dafür. Wohl jeder kennt die pochenden Schmerzen, wenn nach einer Zahnbehandlung, gar nach einer Wurzeltherapie, die Betäubung nachlässt. Musste der Zahnarzt oder Kieferchirurg einen Zahn ziehen, schmerzen die freie Stelle und ihre Umgebung oft noch lange danach.

In diesem Zusammenhang können sich bisweilen sogenannte Phantomschmerzen entwickeln (atypische Odontalgie). Diese oft jahrelang anhaltenden Beschwerden an einem Zahn oder in einer Zahnhöhle haben dann keine erkennbare Ursache mehr. Zahlreiche weitere Therapiemaßnahmen am Gebiss bleiben erfolglos, bis das Krankheitsbild erkannt ist und gezielt mit Medikamenten sowie psychologischen Schmerztherapien und begleitenden Entspannungsmethoden behandelt werden kann. Manche Menschen erleben solche Nervenschmerzen auch ohne vorausgegangenen zahnchirurgischen Eingriff.

Kiefer, Mundhöhle und Gebiss

Dass sich Beschwerden am Kiefer und Zahnprobleme wechselseitig bedingen beziehungsweise verstärken können, ist leicht nachvollziehbar. Zahnfleischentzündungen, eine Parodontitis, Wurzelvereiterungen greifen den Kieferknochen an, wenn die Betroffenen nicht rechtzeitig gegensteuern und sich behandeln lassen. Gefahr droht durch eine mögliche Knochenentzündung im Ober- oder Unterkiefer. Dazu kann es manchmal auch durch Verletzungen, Strahlenbehandlungen oder kieferchirurgische Eingriffe kommen. Entzündete Kieferknochen rufen ihrerseits starke Zahnbeschwerden hervor.

Auch Fehlstellungen der Kiefer (craniomandibuläre Dysfunktionen/CMD) stecken mitunter hinter unbestimmten Zahn- und Gesichtsschmerzen. Abszesse oder Wucherungen im Kiefer drücken manchmal auf Zahnwurzel und -nerven. Damit die Zähne intakt bleiben, muss auch in der Mundhöhle ein gesundes Gleichgewicht zwischen den Keimen herrschen. Ist die Mundschleimhaut durch eine Infektion entzündet, kann die Entzündung auch geschwächte Zähne oder das Zahnfleisch angreifen.

Wer häufig einen trockenen Mund hat, den plagen vermehrt Zahnprobleme. Im Mund siedeln natürlicherweise unzählige Keime. Der Speichel spült einen Teil davon immer wieder weg und reinigt damit auch die Zähne. Wird zu wenig Speichel produziert, fehlt dem Gebiss ein zusätzlich schützender Film. Ursache für Mundtrockenheit können Mundatmung, zum Beispiel nachts, die Nebenwirkung bestimmter Medikamente, das Alter, aber auch Diabetes oder andere Erkrankungen sein. Einige Menschen erleben einen sogenannten Höhenzahnschmerz, medizinisch Barodontalgie, etwa beim Bergsteigen in Höhen über 3000 Meter. Sinkt der Luftdruck in der Umgebung, führen luftgefüllte Räume unter Zahnfüllungen oder Zysten im Kiefer mitunter zu Schmerzen.

Wenn Kopf und Zähne wehtun

Schmerzen im gesamten Kopfbereich und im Gesicht können sich bis in die Zähne fortsetzen. Wer von Kopfschmerzen oder Migräne geplagt ist, spürt manchmal ein Ziehen oder einen dumpfen Druck an bestimmten Stellen im Gebiss. Nasennebenhöhlenentzündungen oder Mittelohrentzündungen ergreifen mit ihren Schmerzen auch vereinzelt Zähne oder den Oberkieferbereich. Bei einigen Menschen genügt schon eine einfache Erkältung, um Unbehagen in den Zähnen auszulösen.

Erkrankungen der Gesichtsnerven wie eine Trigeminusneuralgie erfassen nicht selten das Gebiss auf der erkrankten Seite. Das ist auch bei einer Gürtelrose (Herpes zoster) des Gesichts möglich. Die heftigen Schmerzen, die diese entzündliche Viruserkrankung mit sich bringt, können ins Ohr, in den Mund und bis in die Zähne ausstrahlen. Oft folgt bald der typische Ausschlag und deckt die mögliche Schmerzursache auf.

Wen´s erwischt, der kann hier schnell Hilfe finden: zahnärztliche Notdienste gibt es zum Glück flächendeckend.
https://www.kzvh.de/patienten/Notdienst1/index.html
https://www.kzvh.de/index.html      +++ci/PM


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