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Die Universitätsstadt Heidelberg hat eine der längsten Fußgängerzonen Europas und glänzt mit Tradition -

HEIDELBERG Schönheit, Abenteuer, Luxus

Husch, husch, bloß nichts verpassen: Kurztrip Odenwald und Heidelberg

15.03.16 - Einöde, Berge, vor sich hin dümpelnde Flusslandschaften - der Odenwald und das Rhein-Neckar-Gebiet haben nicht unbedingt das Image des beliebten Reiseziels für Abenteurer und Städtereisende. Wie falsch sie doch alle liegen, offenbart sich doch bei einem Kurzurlaub in der Region, dass es dort viel mehr zu sehen und erleben gibt, als bloß braun-grüne Hügellandschaften und Ausflugsschiffe. Da wären zum Beispiel international gefeierte Konditorenkunst oder die prächtige Denkerstadt mit "Elite-Universität". Ein kleiner Überblick dessen, was man beim Odenwald-Urlaub nicht verpassen sollte.

Kulturfreunde finden in Heidelberg ein breites Programm

Fotos: Sabrina Ilona Teufel

Ich liebe Universitätsstädte! Allerdings zugegebenermaßen erst, seit ich selbst nicht mehr studiere. Als Lebensraum junger Akademiker unterschiedlichster Interessengebiete bieten sie meist eine Vielfalt an kulturellen und sozialen Erscheinungen. Am Beispiel Heidelberg bedeutet das ein Aufeinandertreffen wunderbarer alter Bauwerke, junger Cafékultur und hinreißender kleiner Lädchen die von traditionellen Trachtenfiguren bis hin zu flippig bunten Geschenkartikeln alles bieten. So wundert es kaum, dass die Wissenschaftsstadt mit den Jahren auch zum beliebten Tourismusziel avanciert ist. Nah an der Mündung des Neckars in den Rhein gelegen, ist Heidelberg als Ausflugsziel oder gar Residenz während eines Urlaubs im Rhein-Neckar-Gebiet unverfehlbar.

Eine bunte Mischung aus Cafés und Bars säumt die Fußgängerzone

Einen Schneeball sollten Freunde vom Süßem probieren

In Massen laufen vor allem asiatische Reisegruppen durch die romantischen Gassen der 154.000-Einwohner-Stadt. Sie bewundern die barocke Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg glücklicherweise nicht zerstört wurde und durch die eine der längsten Fußgängerzonen Europas führt. Von ihr aus kann man auch das Heidelberger Schloss bestaunen. Es ist das Wahrzeichen der Stadt und thront noch heute prachtvoll über ihr. Auch die Alte Brücke, ebenfalls unweit der Fußgängerzone, ist beeindruckend in ihrer Erscheinung. Sie ist eine der ältesten Brücken Deutschlands und zudem beliebtes Fotomotiv der vielen Touristen.

Das Heidelberger Schloss thront hoch über der Innenstadt

Das Rathaus

Wem die Architektur zu fern ist, den dürfte die vielfältige Museenlandschaft der Stadt freuen. Das Völkerkundemuseum, das Kurpfälzische Museum oder das Verpackungsmuseum laden zum Denken, Schauen und Forschen ein. Wer sich hier verausgabt hat, dem sei hinterher zum Genuss eines "Schneeballs" oder "Schneeballens" geraten. Das Mürbeteiggebäck gibt es in der Fußgängerzone in zahlreichen Bäckereien und Geschäften in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen zu kaufen. 


Und sonst so?

Wir verlassen Heidelberg, wenngleich man sich hier wochenlang die Zeit vertreiben könnte. Schließlich gibt es knapp 30 Kilometer weiter östlich ein kleines Mekka der Konditorenkunst - und zwar der königlichen. In der kleinen Stadt Eberbach sitzt das Traditionscafé Viktoria. Begründet im Jahr 1886, ist das Café Viktoria bis heute ein familiengeführter Betrieb mit einer spannenden Verbindung zum englischen Königshaus. 1963 nahm Heinrich Strohauer III., Sohn des Begründerpaares, im schwedischen Königshaus an einem Festessen teil. "Und als Abschluss dieses Mahls gab es ein Orangen-Dessert", heißt es in der Broschüre der Konditorei. Diese Nachspeise sie die Geburtsstunde des Torte "Viktoria von Eberbach" gewesen, die im Jahr 1963 per Luftpost an Queen Elisabeth von England geschickt wurde und später neben einem echten Kassenschlager und Touristenmagneten zur "Besten Torte Deutschlands" gekürt werden sollte. Ein großer Teil der Geschichte rund um die preisgekrönte Torte ist mündlich überliefert und in den Archiven nicht nachvollziehbar, so heißt es seitens des Café Viktoria. Was aber bleibt ist die Spur Königinnentraum und ein wunderbarer Gaumenschmauß.

Im Café Viktoria in Eberbach geht es königlich zu

Sogar zu Ehren von Prince George von England gibt es eine Torte (links) ...

Königlich, zumindest für die Fans langer Einkaufstouren, ist sicherlich auch ein Besuch im Wertheim Village, etwas weiter nördlich. Unzählige große Marken- und Designerwaren gibt es hier zu Outlet-Preisen zu erstehen. Wem das zu teuer ist, den dürfte aber allein der Trubel dort, gepaart mit dem interessanten Aufbau des Shopping-Dörfchens reizen. Zudem gibt es in nahe Umgebung weitere Ausflugsziel wie die Burg Wertheim oder Rothenburg ob der Tauber.

Wer muss denn die ganze Welt bereisen, wenn die Heimat so schön ist?

Kultur und Konsum - ja, ihnen kann man auch in der Region um Rhein-Neckar und Wertheim gewaltig frönen. Bleiben noch die Fans großer Naturspektakel. Der Neckar-Odenwald-Kreis bietet zahlreiche Naherholungsangebote. So lockt der Luftkurort Waldbrunn - auch wenn es erstmal nach Oma klingt - mit dem Vulkan-Pfad auf dem Katzenbuckel, dem höchsten Gipfel des Odenwaldes. Hier lässt es sich wunderbar zurückblicken in eine lang vergangene Zeit. Vor rund 65 bis 70 Millionen Jahren brach hier der Katzenbuckel-Vulkan aus und die Zeichen aus Steinen, Kristallen und Fossilien sind noch heute zu sehen: Ein Expeditionsziel für die ganze Familie.

Die Gelehrten, die Prinzessinnen und die Abenteurer, sie alle hätten wohl kaum gedacht, dass sie im Odenwald ihren idealen Urlaubsort finden. Es muss allerdings nicht immer die Flugreise und die weite Strecke sein. Auch unsere Heimat hat ihre spannenden und bisher unentdeckten Seiten. (Sabrina Ilona Teufel) +++


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