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Prozession von der Michaelskirche zum Dom ... - Fotos: Martin Engel

FULDA "Lebendige und überzeugende Botschafter"

Mit heutigem Palmsonntag beginnt die Karwoche - Hammerschläge ans Portal

20.03.16 - Heute ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit. Eingeläutet mit dem Palmsonntag (lateinisch: Dominica in Palmis de passione Domini für die römisch-katholische Kirche; Palmarum für die evangelische Kirche) starten rund 1,2 Milliarden Christen in die Karwoche. Mit der Karwoche gedenkt die Kirche des Leidens und Sterbens und an Ostern dann der Auferstehung Christi. In Fulda ist es seit vielen Jahren Tradition, dass nach der feierlichen Segnung der Palmzweige in der Michaelskirche anschießend eine Prozession zum 400 Meter entfernten Dom führt, wo ein Pontifikalamt zum ebenfalls heutigen diözesanen Weltjugendtag von Bischof Heinz Josef Algermissen abgehalten wird. Algermissen wies die Jugendlichen später in seiner Predigt noch einmal deutlich auf ihre hohe Bestimmung hin, in der Nachfolge Jesu "lebendig und überzeugend" die Botschaft des Evangeliums in die Welt zu tragen.

Doch zuvor Feier in der Michaelskirche mit der Segnung der Palmzweige.... ...

Begleitet von der Gemeinde und insgesamt elf Fahnen zogen Bischof Algermissen, Geistliche und Messdienern in einer Prozession vom Michaelsberg zur Pauluspromenade. Viele der 60 Jugendliche trugen geweihte Palmzweige oder auch die bekannten "Palmsträuße". Die geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuersgefahr schützen, sondern sie werden auch mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen. Der Weg führte über die Freitreppe, den Domplatz in den hohen Dom ein. Getreu der biblischen Überlieferung nach Matthäus sang die Gemeinde "Hosianna in der Höhe!".

Dann eine wichtige Szene mit Symbolwert, die in Fulda eine lange Tradition hat: der Bischof hämmerte dreimal mit einem aus dem Jahr 1560 stammenden Messinghammer an das Domportal und bat um Einlass. Beim Einzug durchschreitet die festliche Palmprozession auch das Kirchenportal - als Symbol für das Überschreiten einer Schwelle.

Zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem um das Jahr 30, bei dem die Menschen ihm mit Palmzweigen in den Händen zujubelten, kommen katholische Christen seit dem frühen Mittelalter an Palmsonntag vor ihrer Kirche zur Segnung der Palm- oder Olivenzweige zusammen, die in Deutschland traditionell zumeist durch Buchsbaum ersetzt sind. Mit den „Palmsträußchen“, die im Fuldaer Land aus Buchsbaum und Weidenkätzchen zusammengebun-den werden, ziehen die Gläubigen in einer Prozession in ihre Pfarrkirche ein, wo dann in der Heiligen Messe zur Einführung in die dem Palmsonntag folgende Karwoche erstmals die Botschaft vom Leiden und Sterben Jesu vorgetragen wird.

Die geweihten Palmsträußchen nehmen die Gläubigen mit nach Hause, wo sie als Segenszeichen hinter die Kruzifixe in den Wohnungen gesteckt werden. Die in der Kirche verbliebenen Palmsträuße werden (seit Ende des 11. Jahrhunderts) im darauffolgenden Jahr zu der Asche verbrannt, mit der die Gläubigen dann an Aschermittwoch das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet bekommen.

Während des Pontifikalamtes sang der Fuldaer Jugendkathedralchor unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber einen Chorsatz von G. Ph. Telemann sowie moderne Chorsätze, zum Teil im Wechsel mit der Gemeinde und begleitet von einer Band, während an der Orgel Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser brillierte. (ma) +++


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