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Im Bild von links: Timo Lübeck, Dr. Rainer Gerling, Harald Döll, Helmut Heiderich, Ralf Orth, Mark Weinmeister, Norbert Steiner, Dr. Walter Lübcke, Dr. Michael Koch - Fotos: Hans-Hubertus Braune und Malvin König

PHILIPPSTHAL Ralf ORTH stinksauer auf Umweltministerinnen

K+S feiert Richtfest für 400 Mio. Euro-Projekt am Werk Werra - "weniger Abwässer"

22.04.16 - Am K+S-Standort Philippsthal-Hattorf entsteht eine weitere Aufbereitungsanlage - die sogenannte Kainit-Kristallisation mit angeschlossener Flotation, kurz KKF-Anlage. Sie soll von 2018 an die Salzabwassermenge nochmals um 1,5 Millionen Kubikmeter jährlich reduzieren. Am Freitag feierten hochrangige Vertreter von K+S - der Vorstandsvorsitzende Norbert Steiner an der Spitze - und der Politik Richtfest der neuen Anlage. 165 Millionen Euro hat K+S in diese Anlage gesteckt, die vereinfacht gesagt, salzhaltige Lösung aus vorgelagerten Produktionsprozessen an den Standorten Hattorf und Unterbreizbach weiter verwertet werden.

Zwei riesige Türme für die neue Aufbereitungsanlage

Die beiden riesigen Türme ragen auf dem Werksgelände in Hattorf wie zwei Leuchtpfeiler gen Himmel. "Seht her, wir machen was für den Umweltschutz" - K+S will in angespannter Lage deutlich machen, dass sie es ernst meinen mit der Salzreduzierung und dem Umweltschutz. Doch die Weseranrainerländer und Thüringen glauben nicht so recht daran und verlangen mehr. Masterplan - wie von den Umweltministern der Flussgebietsgemeinschaft verbaschiedet - oder der vom Land Hessen favorisierte Vier-Phasen-Plan? Für den Düngemittelhersteller macht deutlich, dass der Masterplan keiner sei.  

Marisa Linß sing das Steigerlied

Der Richtspruch

Im Zentrum standen denn auch die Diskussionen um die Salzabwasser-Entsorgung. "Dass Unternehmensintegration dieses Verfahren entwickelt wurde, zeigt sehr deutlich, dass sich K+S ihren ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen stellt", sagte Steiner. Er ging mit den Medien hart ins Gericht: "Uns wird unterschwellig ein böser Wille in unserem Handeln unterstellt. Dagegen verwehre ich mich mit aller Deutlichkeit." Steiner wollte zwei Botschaften überbringen: "Wir halten Wort und übernehmen Verantwortung."

"Wir müssen uns aus heutiger Sicht daher auch ein rechtliches Vorgehen insbesondere gegen die Produktionsdrosselung vorbehalten", sagte Steiner. Der Eingriff in die Produktionssteuerung sei nicht zu akzeptieren und gefährde die Standorte im Werra-Fulda-Kalirevier.

Die neue Aufbereitungsanlage ist Teil des 2011 in Angriff genommenen Maßnahmenpakets. K+S investiert nach eigenen Angaben 400 Millionen Euro.

„Heute ist ein guter Tag für das Kalirevier an der Werra. Nach der erfolgreichen Umsetzung des Maßnahmenpakets zum Gewässerschutz steht die KKF-Anlage am Beginn des zweiten Teils eines Weges, der zu noch mehr Ausgleich von ökologischen, ökonomischen und sozialen Interessen hier in der Region führen soll. Wir schaffen damit eine weitere wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft des heimischen Kalibergbaus – nicht nur für heute und morgen, sondern für die kommenden Jahrzehnte,“ sagte Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner anlässlich des Richtfestes für die neue Anlage.

Der Richtkranz wird in die Höhe gehoben

Das K+S-Werk Hattorf bei Philippsthal

Weiterer Meilenstein

Der Bau der KKF-Anlage markiert einen weiteren Meilenstein in den Bemühungen von K+S, das Flusssystem Werra-Weser im Sinne der Umwelt nachhaltig zu entlasten und zugleich die Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze und Standorte im hessisch-thüringischen Kalirevier zu sichern.

Seit 2011 hat K+S dafür bereits 400 Mio. Euro investiert und im Rahmen des Maßnahmenpakets zum Gewässerschutz die Salzabwassermenge auf jetzt 7 Mio. Kubikmeter/Jahr halbiert. Mit dem Bau der KKF-Anlage, die sowohl Bestandteil des mit der hessischen Landesregierung vereinbarten langfristigen Entsorgungskonzepts als auch der jüngst von der FGG Weser verabschiedeten Bewirtschaftungsplanung ist, setzt K+S diese Bemühungen fort und reduziert die Salzabwässer nochmals um gut 20 Prozent.

Die Werra

Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke (links) und der K+S-Vorstandsvorsitzende ...

Dr. Michael Koch, Landrat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, und Norbert Steiner ...

"Wutrede" von Bürgermeister Ralf Orth Harsche Kritik übten beim Richtfest der Betriebsratsvorsitzende vom K+S Werk Werra, Harald Döll, und der Philippsthaler Bürgermeister Ralf Orth. Döll sagte unter anderem: "Die Mitarbeiter sind überzeugt, dass K+S alles tut, um die Ziele zu erreichen." Der Schutz der Umwelt und die Sicherung der Arbeitsplätze stünden im Fokus. Die Mitarbeiter hätten aber Zweifel, dass die Landesregierung - vor allem in Erfurt - noch unbeirrt diese Ziele teilen würden. "Die Mitarbeiter dürfen nicht zum Spielball von Profilierungspolitik werden. Sie haben ein Anrecht darauf, dass ihnen die Politik reinen Wein einschenke. "Es kann nicht sein, dass die Arbeitsplätze hier zum Schluss vom Wasserstand der Werra abhängt. Wenn die beantragten Genehmigungen weiter ausbleiben, gehen hier bald die Lichter aus", sagte Döll.

Ähnliche Töne schlug Bürgermeister Ralf Orth. Völliges Unverständnis habe er, dass weder die hessische noch die thüringische Umweltministerin es für nötig gehalten habe, zum Richtfest zu kommen. "Das hätte ich erwartet", sagte Orth, der befürchtet, dass es keinen gesellschaftlichen Konsens geben werde.

Nachfolgend die Grußworte von Harald Döll und Ralf Orth als Audio-Datei zum nachhören (in der Desktop-Version von OSTHESSEN|NEWS abspielbar):

 . (Hans-Hubertus Braune /pm) +++

Klare Worte von Norbert Steiner

Fordert ein klares Signal der Politik: Harald Döll, Betriebsratsvorsitzender am Werk Werra ...

Philippsthals Bürgermeister Ralf Orth

Feier zum Richtfest im Ausbildungszentrum von K+S im Werk Hattorf


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