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Die Studierenden der Hotelfachschule gemeinsam mit Dozentin Gisela Moser, Roland Frormann, Gerlinde Falkowski und Kristin Huke. - Fotos: Suria Reiche

FULDA Chefs von morgen sensibilisieren

Welche Bedürfnisse haben Menschen mit Handicaps auf Reisen?

16.06.16 - Eine Datenbank, in der Menschen mit Handicaps jeglicher Art vor Antritt einer Reise überprüfen können, welche Orte behindertengerecht sind - das ist das Vorhaben des Deutschen Seminars für Tourismus (DSFT) und des Vereins "Tourismus für Alle Deutschland e.V. - NatKo". Unter dem Namen "Reisen für Alle" sollen darin Betriebe nach deutschlandweit einheitlichen Kriterien erfasst, bewertet und zertifiziert werden. "Eine wichtige Maßnahme im Rahmen der Inklusion", findet Roland Frormann, Geschäftsführer der Rhön Tourismus & Service GmbH, und bietet deswegen gemeinsam mit der Eduard-Stieler-Schule ein Seminar für die Studierenden der Hotelfachschule Fulda an, um sie auf die kleinen und großen Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen aufmerksam zu machen.

"Die Studierenden sind die Geschäftsführer von morgen. Wenn sie schon früh hinsichtlich dieser Thematik sensibilisiert werden, können sie das im Berufsleben noch lange einbringen", so Frormann bei der Auftaktveranstaltung in der Eduard-Stieler-Schule. Von Dozentin Gisela Moser erfuhren die elf Studierenden im Alter von 22 bis 29 Jahren, wie sie damit umgehen können, wenn beispielsweise ein Gast im Rollstuhl an die Rezeption kommt. "Man erlebt ja oft Momente, in denen man gar nicht weiß, wie man sich am besten verhalten soll. Soll man helfen? Oder tritt man seinem Gegenüber damit zu nahe?", sagt Gerlinde Falkowski.

Im Rahmen des Seminars wurden damit konfrontiert, wie es ist, nichts zu sehen ... ...

... oder im Rollstuhl zu sitzen.

Sie ist Studiendirektorin an der Eduard-Stieler-Schule und betreut gemeinsam mit Kristin Huke das Projekt. "Es ist vor allem im Zuge der Inklusion wichtig, dass wir uns in der Gesellschaft auf die Bedürfnisse der Menschen mit Handicap einstellen", erklärt sie die Zusammenarbeit mit der Hessen-Agentur und der Rhön Tourismus & Service GmbH. Um das zu erreichen, wurden die Studierenden der Hotelfachschule am Mittwoch damit konfrontiert, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen, oder nur eingeschränkt sehen oder hören zu können. "Dadurch bekommt man einen ganz anderen Blickwinkel", ist deren abschließende Meinung. "Vor allem haben wir gelernt, wie wichtig es ist, hilfsbereit, aber dabei auf keinen Fall aufdringlich zu sein."

Aber nicht nur das ist wichtig: "Der Idealzustand wäre, wenn jeder alles selbstständig machen könnte - auch auf Reisen", so Frormann. Davon sei man im Moment jedoch noch weit entfernt. Das System in Form einer Datenbank, in der nicht nur Hotels, Restaurants und öffentliche WCs, sondern auch öffentliche Einrichtungen eingetragen werden sollen, könnte jedoch ein Schritt in die richtige Richtung sein. Das Rhön-Info-Zentrum auf der Wasserkuppe hat sich bereits prüfen lassen und ist eine von wenigen Einrichtungen im Landkreis Fulda, die in der Datenbank zu finden sind. Ziel ist es, dass sich auch Menschen mit einer Behinderung unkompliziert und vor allem verlässlich informieren und sorgenfrei in den Urlaub fahren können.

So wird bei der Erhebung beispielsweise geprüft, wie breit die Türen sind. "Denn einfach zu sagen, sie seien rollstuhlgerecht, ist falsch. Es gibt ja schließlich solche und solche Rollstühle." Genau dieses Verständnis soll bei den Betrieben geweckt werden. Daher sollen die Studierenden im Rahmen des Projekts im weiteren Verlauf auch direkt in Betriebe gehen und bei deren Erhebung dabei sein. Die Datenbank kann im Internet auf den Seiten der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) sowie den Seiten der Landesmarketing-Organisationen abgerufen werden. (sur) +++


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