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- Fotos: Suria Reiche

REGION Gefährliche Allergieschleuder

Verbreitung von Ambrosia in den heimischen Gärten nimmt dramatisch zu

15.07.16 - Bereits im letzten Jahr warnten Experten davor, dass sich die Pflanze Ambrosia, die starke Allergien und Asthma auslösen kann, in Europa weiter ausbreitet. Auch in Osthessen ist das beifußblättrige Traubenkraut mittlerweile überall zu finden, damit nimmt auch die Pollenlast in der Region zu. Das unscheinbar wirkende Gewächs trägt Pollen in sich, die Mediziner und Allergiker gleichermaßen fürchten, denn Ambrosia besitzt das stärkste aller Pollen-Allergene.

Bereits sechs bis zehn der nur 0.02 Millimeter breiten Pollenkörner pro Kubikmeter Luft können ausreichen, um Heuschnupfen, Asthma oder Kopfschmerzen auszulösen, bei Gräsern bedarf es dafür fünfmal so viel. Berührt man die aromatisch duftende Pflanze, können Hautreizungen und Juckreiz entstehen. Der späte Blütezeitpunkt der Ambrosia von Juli bis Oktober bedeutet außerdem eine zusätzliche Belastung der Pollenallergiker durch eine Verlängerung der Pollensaison. Besonders heimtückisch bei dieser Pflanze ist ihre Aggressivität. Rund 80 Prozent aller Allergiker reagieren auch auf Ambrosia mit Überempfindlichkeit, oder Kreuzreaktionen, aber auch Menschen, die bisher noch keine Allergien hatten, können Symptome entwickeln.


Eine Studie zeigt, dass bei der rasanten Ausbreitung die Pollenbelastung in 35 Jahren zwölfmal so stark sein könnte wie heute. Ambrosia wächst als einjährige Pflanze und erreicht gewöhnlich Wuchshöhen von 20 bis maximal 180 Zentimeter. Der behaarte Stängel ist reich verzweigt. Die unten gegenständig, oben wechselständig angeordneten Laubblätter sind meist doppelt fiederteilig. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt durch Windbestäubung. Früh morgens entlassen, kann eine Pflanze insgesamt bis zu einer Milliarde Pollenkörner freisetzen. Die Hauptausbreitung erfolgt durch den Menschen über verunreinigtes Vogelfutter und mit verschleppter Erde, etwa durch Autoreifen. In Deutschland tauchte Ambrosia erstmals im 19. Jahrhundert auf. Als „blinder Passagier“ wurde die Pflanze von Frachtschiffen aus Nordamerika nach Europa gebracht.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) empfiehlt, die Gärten in der Zeit von Mai bis August regelmäßig auf Vorkommen von Ambrosia zu kontrollieren. Entdeckt man die Pflanze, sollte man sie mitsamt der Wurzel ausreißen. Durch die Gefahr einer allergischen Sensibilisierung bei einer wiederholten Beseitigung großer Bestände blühender Pflanzen sollte laut DAAB immer ein Mundschutz und eine Vollsichtbrille verwendet werden. Auch auf Handschuhe dürfe nicht verzichtet werden. Die ausgerissenen Pflanzen anschließend nicht kompostieren, sondern gut verpackt in Plastiktüten in den Hausmüll zu geben, sei die einzige Möglichkeit, eine weitere Verbreitung effektiv zu verhindern. Vogelfutter sollte nur ohne Ambrosiasamen gekauft und genutzt werden, um sicher zu gehen, sollte man im Fachhandel nachfragen. (Miriam Rommel) +++


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