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- Fotos: Marion Eckert

BAD NEUSTADT Mut für neue Wege

Bischofsbesuch im Dekanat - "Blick aufeinander haben"

21.03.17 - Das vergangene Wochenende stand im Dekanat Bad Neustadt ganz im Zeichen des Besuchs von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Weihbischof Ulrich Boom in Bad Neustadt, Bad Königshofen und Mellrichstadt. Voll besetzt war die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Sonntagmorgen, als der Bischof mit einer Vielzahl an Geistlichen zum gemeinsamen Gottesdienst einlud.

Speziell für die Pfarreiengemeinschaften „Am Kreuzberg, Bischofsheim“, „Bad Neustadt“, „Die Walddörfer“, „Don Bosco-Am Salzforst, Hohenroth“, „Immanuel - Hohe Rhön“ (Oberelsbach), „St. Bonifatius um den Höhberg“ (Salz), „St. Martin Brend“ (Brendlorenzen) und „Um den Michaelsberg“ (Heustreu) war dieser Gottesdienst in Bad Neustadt gedacht.

Dekan Dr. Andreas Krefft freute sich über die volle Kirche und erinnerte an die vielen Besuche, die der Bischof während seiner Amtszeit seit 2004 im Dekanat absolvierte. Dabei habe er auch kleine Pfarrgemeinden besucht und nicht nur die großen Veranstaltungen. Dekan Dr. Krefft zeigte sich überzeugt, dass dem Oberhirten der Diözese Würzburg alle „unterfränkischen Schäflein auf den Wiesen und sogar die Rhöner Schafe, die sich durchaus etwas eigenwillig geben können“ – so habe er sich sagen lassen – zu Füßen liegen. Mit seinem Kölner Charme und Humor habe er alle Regionen Unterfrankens erobert. Auch wenn es ihm in seiner Amtszeit nicht möglich war, das Dekanat Bad Neustadt offiziell eine Visitation abzustatten, so sei doch das Angebot gemeinsam diese Messe in Bad Neustadt zu feiern, dankbar angenommen worden, versicherte Dekan Dr. Krefft.

Zum Ende seiner Amtszeit wolle er vor allem allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement für den Glauben und die Kirche danken, richtete der Bischof seinen Dank persönlich an die vielen Gäste. Dass der Gottesdienst gemeinsam für mehrere Pfarreiengemeinschaften gefeiert werde, das sah er als schönes Zeichen: „Den Blick aufeinander haben und nicht in die eigene Kirche zurückziehen.“ In seiner Predigt zeichnete der Bischof zunächst das Bild des Schiffs Kirche, das auf hoher See schlingere und zwar so stark, dass manche Angst haben, es könne untergehen. Doch diese Angst sei unbegründet, betonte der Bischof nachdrücklich. Die Zusage Jesus, dass er bis zum Ende der Zeiten da sei, gelte auch in Zeiten von Priester- und Gläubigenmangel. Weltweit scheinen Kriege und Krisen, Mord und Vertreibung zuzunehmen, durch die Medien komme es tagtäglich in die Wohnzimmer und die Flüchtlinge verdeutlichen noch stärker, dass die Probleme nicht weit weg sind.

Das alles fordere eine Gesellschaft und die Kirche. „Wir dürfen uns nicht zurück ziehen. Im Gegenteil“, rief der Bischof auf und verwies auf die Berufung eines jeden Einzelnen. Jeder habe eigene Möglichkeiten den Willen Gottes in die Gesellschaft zu tragen. „Wir dürfen uns nicht in die Kirche und Sakristei zurückdrängen lassen.“ Anhand des Sonntagsevangeliums, dem Dialog zwischen Jesus und der Frau am Jakobsbrunnen über den wahren Quell des lebendigen Wassers, verwies der Bischof auf die Bedeutung der Verkündigung und des persönlichen Glaubenszeugnisses. So wie die Samariterin, die zu ihren Leuten ging und ihnen von Jesus erzählte und die daraufhin zu ihm und zum Glauben kamen, sei jeder berufen, den Glauben weiterzugeben. „Glauben ist nicht nur Privatsache“, betonte der Bischof. „Jeder ist aufgerufen seine Erfahrungen mit Glauben weiterzugeben und zu helfen, dass andere den Weg zum Glauben finden.“

Der Bischof ermunterte Lebens- und Glaubenserfahrungen an die junge Generation weiterzugeben. Sie freuen sich, authentische Menschen zu hören und zu erleben.“ Die Familie sei heute nicht mehr der erste Hort der Glaubensweitergabe, umso wichtiger sei es zu erzählen, was der Glaube an Kraft, Hoffnung und Stärke bewirke. „Wir haben durch die Botschaft Jesus Christus die Wahrheit.“ Dabei gehe es nicht darum, gegenüber andersgläubigen übergriffig zu werden, sondern aus der Freude des Glaubens zu berichten.

Allen Gläubigen sprach der Bischof Mut zu, auch in schweren Zeiten den Glaubensmut zu behalten, mit Phantasie neue Wege zu beschreiten, statt in Angst zu erstarren. In den Fürbitten wurden diese Wünsche aufgegriffen und erweitert. So wurde um den offenen Blick für die Menschen am Rande der Gemeinschaft gebetet, für Dialogbereitschaft mit Andersdenkenden und Fragenden, um Schutz und Segen für Haupt- und Ehrenamtliche, damit sie nicht müde und mutlos werden in ihrem Einsatz für andere. Aber auch, dass bei aller Treue zur Tradition die gegenwärtige Realität nicht aus den Augen verloren werden dürfe.

Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde um den Segen für die Gemeinden, die Familien und die neuen Pastoralen Wege der Zukunft gebeten. Die Zeit mit dem Bischof war damit in Bad Neustadt noch nicht beendet. Im Gemeindehaus Mariä Himmelfahrt gab es die Möglichkeit zum Austausch und kurzen Gespräch. In Begleitung von Dekan Dr. Andreas Krefft dankte der Bischof vielen Menschen persönlich für ihren Einsatz in der Kirche. (me) +++


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