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Alice Weidel und Alexander Gauland, Mitglieder im AfD-Bundesvorstand - Foto: picture alliance / Rolf Vennenbernd / dpa

GROßENLÜDER Bündnis gegen Rassismus plante Demo

AfD-Veranstaltung in Bimbach abgesagt - Gastwirt "massiv verbal bedroht"

28.04.17 - "Dass jetzt bereits die zweite geplante AfD-Veranstaltung in der Region nicht stattfindet, ist als Erfolg zu bewerten", sagte am Donnerstag Andreas Goerke, der Sprecher der Initiative "Fulda stellt sich quer gegen Rassismus", gegenüber OSTHESSEN|NEWS und meinte damit die Absage einer AfD-Versammlung, die am 5. Mai in der Gaststätte "Zum Lüdertal" im Großenlüderer Ortsteil Bimbach (Kreis Fulda) hätte stattfinden sollen und die als "Gipfeltreffen" des AfD-Spitzenduos Dr. Alice Weidel und Dr. Alexander Gauland gedacht war. Aufgrund "massiver verbaler Bedrohungen" und im Hinblick auf eine angekündigte Gegendemonstration des Fuldaer Bündnisses hat Gastwirt Wolfgang Keller nun die Reißleine gezogen und die Veranstaltung abgesagt.

"Die AfD-Veranstaltung ist schon länger geplant gewesen", erklärte Wolfgang Keller in einem Telefonat mit O|N, "aber ich habe das nervlich nicht mehr durchgehalten." Mehrfach sei ihm per Telefon, über Facebook und auf der gasthauseigenen Homepage von "linken Spinnern" gedroht worden. Von wem oder in welchem Wortlaut, dazu wollte sich Keller nicht äußern.

Der Gasthof "Zum Lüdertal" Foto: privat

Die naheliegende Vermutung, bei den Anfeindungen könne es sich um Aktionen des Bündnisses "Fulda stellt sich quer gegen Rassismus" handeln, wies Andreas Goerke vehement zurück. "Von unserer Seite aus ist da nichts gelaufen, wir hatten keinerlei Kontakt zu Herrn Keller, und er soll doch mal Ross und Reiter nennen, wen er da überhaupt meint." Das Fuldaer Bündnis gegen Rassismus habe lediglich eine Demonstration gegen die AfD organisieren wollen, an der 500 bis 700 Menschen teilgenommen hätten. "Und das ist das Erfreuliche an der ganzen Geschichte: nämlich dass man so viele Leute in der Region gegen die AfD mobilisieren kann."

Erst durch die Anmeldung der geplanten Gegendemonstration habe die Gemeinde Großenlüder überhaupt von der AfD-Veranstaltung erfahren, sagte Bürgermeister Werner Dietrich, der in dieser Woche eigentlich im Urlaub ist, gegenüber O|N. "Wenn das Fuldaer Bündnis gegen Rassismus eine Kundgebung anmeldet, dann muss das ja einen Grund haben." Er als Bürgermeister, der Parteiveranstaltungen sachlich gegenüber stehe, hätte gegen ein AfD-Treffen nichts gehabt, solange sich die Partei auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt. "Da bin ich neutral, und die AfD ist schließlich demokratisch gewählt. Das wäre etwas anderes bei der NPD gewesen. Da wäre ich bis zum Jüngsten Gericht gegangen, um die hier in Großenlüder zu verhindern."

Gastwirt Wolfgang Keller ließ übrigens durchblicken, dass die AfD bereits eine Ausweich-Location gefunden habe, konnte aber nichts genaueres darüber sagen. Wie Jürgen Möller aus dem Großenlüderer Rathaus mitteilte, sei ihm von keiner Veranstaltung am 5. Mai im Gemeindegebiet bekannt. Von der AfD Fulda selbst war bislang trotz mehrfacher Anrufe sowie einer E-Mail-Anfrage kein Statement zu bekommen. (Matthias Witzel) +++

 

 

 



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