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Sophie Hohmann berichtet den Schülerinnen und Schülern von ihren Erfahrungen -

HÜNFELD Arbeiten an einem Erinnerungsort

Vortrag: Sophie Hohmann über die Firma Topf & Söhne in Erfurt

05.05.17 - Welchen Beitrag die deutsche Wirtschaft in der NS-Zeit lieferte, um den Holocaust, die Ermordung von sechs Millionen Juden, zu ermöglichen, kann man am Beispiel der Firma J. A. Topf & Söhne aus Erfurt sehen. Dieses Familienunternehmen, das ursprünglich Malzdarren für Brauereien, Schornsteine, Be- und Entlüftungsanlagen, aber auch Krematorien für normale Friedhöfe herstellte, baute auch Krematorien für verschiedene Konzentrationslager wie Buchenwald, vor allem aber für das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände in Erfurt befindet sich heute eine Gedenkstätte, wo Historiker und Pädagogen der Öffentlichkeit diesen Erinnerungsort präsentieren. Unter ihnen ist auch Sophie Hohmann aus Burghaun, die im Jahr 2016 ihr Abitur an der Wigbertschule abgelegt hat.

Sophie Hohmann berichtete den Schülerinnen und Schülern der Qualifikationsphase über ihre Arbeit am Erinnerungsort und ihren Erfahrungen. Sie macht im thüringischen Erfurt ein Freiwilliges Kulturelles Jahr bei der Landesvereinigung „Kulturelle Jugendbildung Thüringen“ (LKV). Dieses Unternehmen bietet verschiedene Einsatzstellen an, unter anderem auch die an der Gedenkstätte „Topf & Söhne“. Hier arbeitet sie an historischen Projekten mit, deren Ziel es ist, den Erinnerungsort weiter zu erforschen. In diesem Zusammenhang führt sie Schulklassen durch den Erinnerungsort oder referiert vor einer breiten Öffentlichkeit über die Verquickung der deutschen Wirtschaft mit dem Nationalsozialismus und, am Beispiel der Erfurter Firma, über deren Verantwortung für den Holocaust.

Sophie Hohmann erläuterte den Schülerinnen und Schüler aber auch den Ablauf eines Freiwilligen Sozialen/Kulturellen Jahres: Neben dem Arbeiten an der Gedenkstätte, bei der sie von einer Mentorin unterstützt wird, müssen vier Bildungsseminare absolviert werden, die in einer festen Gruppe an abgelegenen Orten in Thüringen stattfinden und jeweils ein berufsorientierendes Thema haben. Weiterhin hat sie die Möglichkeit, an freien Bildungstagen selbständig Fortbildungen zu besuchen und schließlich muss sie eigenständig ein Projekt an ihrer Einsatzstelle in Erfurt durchführen.

Ein FSJ Kultur können junge Menschen machen, wenn sie zwischen 16 und 26 Jahre alt sind und ein besonderes Interesse an Kunst und Kultur haben. Um nicht ganz von den Eltern abhängig zu sein, bekommen FSJ-ler ein kleines Taschengeld in Höhe von etwa 320 Euro pro Monat. Sophie Hohmann jedenfalls ist begeistert von ihrer derzeitigen Wirkungsstätte und machte den Schülerinnen und Schülern Mut, nach ihrem Abitur ihre Erfahrungen auf diese oder einer ähnlichen Art zu bereichern. +++


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