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FULDA OB im Kurz-Video: "Wir sind gerne Gastgeber"

Landesgartenschau 2022 in Fulda? - Leserumfrage - Was sagen die Parteien?

02.06.17 - Kommt die Landesgartenschau bereits im Jahr 2022 wieder nach Fulda? Ursprünglich hatte die osthessische Metropole den Zuschlag für 2026 erhalten. Wie berichtet hat Darmstadt seine Zusage für 2022 nun aus finanziellen Gründen zurückgegeben. Das Land Hessen hat in Fulda angefragt, ob die Stadt bereit ist, einzuspringen. Was denken die Osthessen? Ist dies sinnvoll?

Wir haben dazu unsere Leser befragt und die Meinungen sind eindeutig: Bis Donnerstagnachmittag haben 720 Leser unsere Fragen wie folgt beantwortet: 220 Leser finden, es sollte bei der Durchführung im Jahre 2026 bleiben, 500 verneinen dies. 476 Leser finden, die Landesgartenschau kann ruhig schon 2022 kommen (Nein: 244). 488 Leser sind der Meinung, Fulda könnte auch zwei Landesgartenschauen 2022 und 2026 vertragen.

Fahnen zur Landesgartenschau 1994 Archivbilder O|N

Damals im Jahre 1994 war die Landesgartenschau schon einmal in Fulda

Letztlich entscheiden die politischen Gremien. Fuldas Oberbürger-meister Dr. Heiko Wingenfeld wird dazu den Magistrat befragen und das Thema in die nächste Stadtverordnetenversammlung bringen. Sehen Sie dazu auch unser kurzes Video-Interview. In diesem Zusammenhang stehen auch das Stadtjubiläum 2019 und die Hessentagsbewerbung (2021 oder 2023?). Lässt sich dies gut kombinieren oder kollidieren diese Veranstaltungen? Wingenfeld antwortet im Video-Interview.

Auch die Fraktionen in den städtischen Gremien diskutieren natürlich dieses Thema. Wir haben bei allen Parteien, welche in der Stadtverordntenversammlung vertreten sind, dazu befragt. Lesen Sie nachfolgend die bislang vorliegenden Stellungnahmen der Parteien:

Dag Wehner, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes: "Die CDU-Fraktion hat Ende 2014 mit der Beantragung einer Machbarkeitsstudie den Anstoß für die erneute Bewerbung der Stadt Fulda für die Landesgartenschau 2022 gegeben, weil wir darin eine große Chance für die Stadtentwicklung sehen. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert, auch wenn der Planungs- und Realisierungszeitraum sich nun wesentlich verkürzt. Ob und zu welchen Bedingungen ein Vorziehen der Landesgartenschau auf das Jahr 2022 möglich ist, muss nun kurzfristig in der Verwaltung geprüft und in den städtischen Gremien entschieden werden. Wir sehen dabei auch das Land Hessen in der Pflicht, uns angesichts der veränderten Rahmenbedingungen besonders zu unterstützen."

Martin Jahn, CWE Fulda: "Die CWE kann sich die Landesgartenschau in 2022 in Fulda gut vorstellen. Dieser Termin liegt sehr eng an einem möglichen Hessentag in Fulda. Alles aus einer Hand kann auch ein großer Wurf für die Stadt Fulda werden. Sicherlich kann man hier einen Schub für die Entwicklung der Stadt erwarten. Voraussetzung ist aber der Politische Wille und die Fachämter müssen entscheiden ob sie diese Aufgabe in der kürze der Zeit auch sauber abarbeiten können! Vom Land Hessen erwarten wir natürlich auch ein Entgegenkommen was die Finanzierung betrifft."

Hans-Joachim Tritschler, Stadtverbandsvorsitzender der SPD: "Die SPD hat sich bisher noch nicht zur geplanten Landesgartenschau in 2026 positioniert. Wir wollen erst die Planungen und den Kostenrahmen kennen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Das gilt auch für die Durchführung in 2022. Ein Freibrief dafür werden wir nicht ausstellen. Nur wenn eine seriöse Planung und ein belastbarer Finanzplan vom Magistrat vorgestellt wird, werden wir entscheiden. Die Kürze der Zeit darf nicht als Argument für viele offenen Fragen dienen. Die Landesgartenschau in1994 hat der Stadt gut getan. Deshalb sind wir prinzipiell offen für eine weitere Landesgartenschau, auch in 2022. Allerdings mit den genannten Vorbehalten. Zudem muss dann über die Durchführung des Hessentags nachgedacht werden. Zwei kostenintensive Großveranstaltung in unmittelbarer zeitlichen Nähe wären auch für die Stadt Fulda zuviel."


Michael Grosch, Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender FDP Fulda: "Darmstadt hat den Zuschlag zu Lasten von Fulda für die Landesgartenschau erhalten. Nun stellt Darmstadt fest, dass die Stadt sich dies nicht leisten kann. Fulda wurde auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet, trotz der hervorragenden Bewerbung und der gegebenen wirtschaftlichen Möglichkeit. Fulda hat bereits Erfahrungen sammeln können und die Veranstaltung schon einmal durchgeführt. Die positiven Auswirkungen durch die damals erfolgten Investitionen sind heute weiterhin sichtbar.

Die Freien Demokraten begrüßen die erneute Durchführung der Landesgartenschau insbesondere wegen der langfristigen positiven Fortwirkungen. Ob eine frühere Durchführung in Fulda nun möglich sein wird, muss erst geprüft werden, da eine solche Veranstaltung erhebliche Planungen erfordert. Die zu tätigenden Investitionen sind genau zu prüfen, damit diese wieder langfristige Auswirkungen auf die Stadt haben. Eine solche Veranstaltung darf nicht wegen der Veranstaltung an sich durchgeführt werden, sondern dass investierte Steuergeld muss sich dauerhaft lohnen. Die seinerzeit eingereichte Bewerbung hat dafür bereits einen Grundstein gelegt, muss jedoch in der dann verkürzten Zeit umgesetzt werden können. Dies muss zunächst sehr genau geprüft werden."


Silvia Brünnel, Fraktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen: "Die Frage, die Landesgartenschau in Fulda vier Jahre auf 2022 vorzuverlegen, kam für alle überraschend. Das Darmstadt die Absage für 2022 erteilen muss, bedauern wir, denn es ist sicherlich kein leichter Schritt dies zu tun. Doch auch in Fulda stand die Zeit, seit dem wir wussten, dass die Landesgartenschau für uns erst in 2026 stattfinden kann, nicht still. Erst vor kurzem hat der Magistrat eine Machbarkeitsstudie beschlossen, um eine mögliche Ausrichtung des Hessentags in Fulda zu überprüfen. Nach ersten Einschätzungen sollte dieser zwischen Stadtjubiläum in 2019 und der Landesgartenschau in 2026 liegen – also in 2021!

Wir Grünen haben uns grundsätzlich für die Landesgartenschau entschieden, denn hier sehen wir die Möglichkeit einer nachhaltigen Stadtentwicklung, auch aufgrund der Erfahrungen der letzten Landesgartenschau. Auch der Durchführung eines Hessentages stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber unter der Vorgabe, dass auch hier innovative Ziele der Stadtentwicklung in Kombination mit dem übergeordneten Ziel des Klimaschutzes verfolgt werden. Doch nun müssen in kürzester Zeit Entscheidungen getroffen werden, für die wir eigentlich verlässliche Machbarkeitsstudien benötigen, sowohl in Bezug auf finanzielle als auch auf personelle Ressourcen unserer Stadt.

Wir sollten uns nicht vor dem freigewordenen Termin in 2022 hertreiben lassen. Eines ist sicher, ein Jahr Zeit zur Planung der Landesgartenschau ist verlorengegangen. Allein deshalb erachten wir den Termin im Jahr 2022 als problematisch! Denn hinter allen Überlegungen, die nun in den Gremien, aber vor allem auch in der Verwaltung in kürzester Zeit getroffen werden müssen, steht für uns in erster Linie der Gedanke mit größtmöglicher Bürgerbeteiligung einer nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Stadtentwicklung nachzukommen, in der sich die Aufenthalts- und Lebensqualität unser Bürgerinnen und Bürger auch im Hinblick auf den demographischen Wandel stetig verbessert."

Anton J. Rummel, REP Fraktion Fulda Stadt: "Wie schon Herr Jennemann (SPD) zu Recht in der Fuldarer Stadtverordnetenversammlung bemängelte, sollte es nicht Landesgartenschau, sondern, wenn, dann “ Fuldagartenschau“ heißen. Warum? Das Land Hessen zahlt nämlich nur ca. 10 % der Gesamtsumme von insgesamt ca. 18, 19 oder gar 22,5 Mio. €. So ganz genau sagt einem dies nämlich zuvor keiner und am Schluss wird es dann sowieso wieder teurer. Müßte Fulda dann noch früher in die „Bütt“, weil z.B. eine andere Stadt abgesprungen ist, wird es jedenfalls nicht billiger, weil ja dann die zu tätigenden Planungen erheblich verkürzt würden und die hierfür dann zu beauftragenden Unternehmen umdisponieren müssen, da sie eigentlich schon anderweitig verplant gewesen sind.

Natürlich wäre eine „Fuldagartenschau“ eine Werbung für die Stadt Fulda. Fraglich ist jedoch, ob der „Prestigegewinn“ die dann 18 bis 20 Millionen Euro an Kosten für die Stadt Fulda und die Bürger kompensieren würde? Wäre das Geld für die Bürger nicht besser angelegt, wenn man z.B. die Anlieger bei Straßensanierungen weniger hoch belasten würde, Schulen, Kindergärten und Spielplätzen früher und besser saniert würden , man z.B. mehr und „intelligentere“ Radwege erstellen würde und schließlich was die Republikaner schon seit Jahren fordern ein kommunales Kindergeld für Eltern und Alleinerziehende als „Fuldarer Modell“ für Kinder von Null bis einschließlich drei Jahren probeweise einführen würde. Wir Republikaner jedenfalls werden hier die richtigen Fragen für die Bürger Fuldas stellen." +++


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