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Bei den Ankünften hat die Rhön in den ersten vier Monaten des Jahres 2017 ein Plus von 3,8 Prozent verzeichnet. - Foto: Arnulf Müller

WILDFLECKEN/Rhön Rhön GmbH stellt Arbeit vor

"Schlafender Riese" wacht auf: Rhön-Tourismus im Aufwind

13.07.17 - Die Rhön GmbH mit Sitz in Wildflecken-Oberbach hat ihre Arbeit bereits am 1. Februar dieses Jahres aufgenommen. Auf Anregung des CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann (Wahlkreis Suhl, Schmalkalden und Hildburghausen) wurden jetzt Politiker aus Bund, Land und Landkreisen eingeladen, um sich insbesondere über die länderübergreifende Zusammenarbeit der Rhön GmbH zu informieren.

Von links: Landrat Peter Heimrich (Schmalkalden-Meiningen), Christian Hirte (MdB, ...Foto: Marion Eckert

Unter dem Titel „Tourismus trifft Politik“ kamen die Politiker aus Bayern, Hessen und Thüringen im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach zusammen, wo die Rhön GmbH ihren Sitz hat. Neben Mark Hauptmann (MdB, CDU) zählten zu den weiteren Teilnehmern Christian Hirte (MdB, CDU, Eisenach und Wartburgkreis), Peter Suckfüll (stellvertretender Landrat Rhön-Grabfeld), Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen) und Vorsitzender der ARGE Rhön, Landrat Peter Heimrich (Landkreis Schmalkalden-Meiningen), Landrat Krebs (Wartburgkreis), Manfred Grob (MdL und Vorsitzender des Rhönforums).

Eingangs erläuterte Landrat Thomas Bold als aktueller Vorsitzender der ARGE Rhön die Ausgangssituation. Die Landkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis sind seit Jahren in gemeinsamen beziehungsweise kooperativen Strukturen verbunden, um die Themen Tourismus und Regionalmarketing betreiben zu können. Die Koexistenz verschiedener Strukturen habe sich dabei als optimierungsfähig erwiesen. Daher haben die Landkreise bereits 2015 entschieden, das Rhönforum (Thüringen), die Tourismus und Service GmbH Rhön (Hessen), die Dachmarke Rhön (alle fünf Landkreise), die ARGE Rhön (alle fünf Landkreise) und die Tourismus GmbH Bayerische Rhön (Bayern) in einer Gesellschaft zu vereinen - entstanden ist die Rhön GmbH.

Foto: Arnulf Müller

Die Wasserkuppe als ein zentraler Tourismus-Hotspot

Morgens auf der Milseburg Foto: Arnulf Müller

Viele Heimat- und Volksfeste - wie hier hier in Hilders/Rhön Foto: Arnulf Müller

Die Rhön könne auch als „schlafender Riese“ bezeichnet werden, verwies Bold auf das Potential dass in er Region schlummere. Die optimale Lage, mitten in Deutschland, der schon vorhandene Bekanntheitsgrad, darauf könne aufgebaut werden. Der Geschäftsführer der Rhön GmbH ist Thorn Plöger, er gab den Teilnehmern einen Einblick in die Struktur der neuen Gesellschaft, die künftige Ausrichtung und sprach über Chancen sowie Herausforderungen der länderübergreifenden Vermarktung. Dabei wurde mehrfach über die besondere Situation gesprochen, die drei Länder mit sich bringen. In jedem Land gebe es unterschiedliche Fördermittelkriterien, was die Umsetzung von geförderten Projekten länderübergreifend nicht gerade einfach mache. Als Tourismusdestination sei die Rhön GmbH nun auch in drei großen Landes-Tourismusverbänden vertreten, erklärte Plöger.

Gesellschafter der Rhön GmbH seien die Landräte der fünf Landkreise, der Steuerungsgruppe gehören die fünf Wirtschaftsförderer aus den Landkreisen an. Der Beirat werde besetzt unter anderem mit Partnern aus dem Biosphärenreservat, dem Naturpark und der Regionalentwicklung. In jedem Bundesland gebe es ein Kompetenzzentrum unabhängig vom Hauptsitz in Oberbach. In Thüringen sei es in Geisa, in Hessen auf der Wasserkuppe und in Bayern in Bad Neustadt. Außerdem befinde sich auf dem Kreuzberg das Bruder-Franz-Haus mit der Touristinformation.

Der Geschäftsführer der Rhön GmbH Thorn Plöger nutzte den Besuch der Politiker, um die aktuellen Gäste- und Übernachtungszahlen aus den ersten vier Monaten des laufenden Jahres vorzustellen. Bei den Ankünften habe die Rhön ein Plus von 3,8 Prozent zu verzeichnen, der Thüringer Wald von 4 Prozent und das Fichtelgebirge von 10,2 Prozent.

Mit Minus 2,1 Prozent stehe das Altmühltal in der Liste und der Steigerwald mit Minus 0,9 Prozent. Die Zahlen werden von Betrieben mit über 10 Betten erfasst und seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu sehen. „Für die Rhön ist das sehr positiv“, sagte Plöger und verwies auf die Umstrukturierung der vergangenen Monate, die keinen Raum für gezielte Marketingaktionen ließen.

Positiv sah er auch die Verweildauer der Gäste in der Rhön. In der Bayerischen Rhön waren es durchschnittlich 6,7 Tage, in der hessischen Rhön 2,3 Tage und in Thüringen 4,5 Tage. „Unser Ziel ist es, den Gast zu halten.“ Befragt nach den Visionen für Alleinstellungsmerkmale der Region sprach Plöger von „Reisen für alle“. Dieses Thema sei eine Chance für die Rhön, neue Zielgruppen zu erschließen, die gesundheitliche Einschränkungen haben. E-Bikes mit entsprechend vielen Ladestationen, könne auch in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Menschen Mobilität ermöglicht werden. Sicherheit und medizinische Versorgung sei hier auch ein Thema, das deutlicher in den Fokus gerückt werden könne. Der stellvertretende Landrat für Rhön-Grabfeld Peter Suckfüll verwies auf die unmittelbare Nähe des Rhönklinikums mit nahezu universitäter Versorgung.

Die Werbung für die Rhön werde auch künftig intensiv betrieben, betonte Plöger. An den Infostellen wurden zirka 220.000 Besucher im vergangenen Jahr gezählt, auf Messen wurden rund 6.000 Kontakte hergestellt. Anfragen nach Printmedien, wie Kataloge und Flyer gab es zirka 8.000. Die Webseite besuchten jährlich zirka 500.000 Besucher und gut 2,2 Millionen Seiten wurden angeklickt.

Eine Stärken-Schwächen-Analyse ergab, dass die Rhön ein positives Image und starkes Markenmanagement habe, allerdings eine unausgereifte touristische Infrastruktur und einen überregional und international zu geringen Bekanntheitsgrad. Die Chancen liegen in der Einführung von Qualitätsmanagement-Konzepten und der Ausarbeitung von zielgruppenspezifischen Angeboten, erschwert werde dies durch länderspezifische Besonderheiten und eine hohe Wettbewerberdichte in der Mitte Deutschlands. Aufgabe werde es auch sein, die außerhalb der Rhön GmbH eigenständig agierenden Protagonisten, die die Rhön ebenfalls versuchen zu vermarkten mit ins Boot zu holen beziehungsweise zu einer Zusammenarbeit einzuladen, so Plöger.

Befragt nach konkreten Ansatzpunkten für die Rhön nannte Plöger außerdem den Sternpark als große Chance, ebenso wie das Alleinstellungsmerkmal des „Land der offenen Fernen“ und natürlich den Premiumwanderweg „Hochrhöner“, wobei hier doch einiges noch aufzuarbeiten sei. Auf manchen Etappen sei der Wanderer zu einer beinahe asketischen Lebensweise gezwungen, da es kaum Verköstigungs- und Versorgungsmöglichkeiten gebe.
Landrat Thomas Bold verwies auf die Diskussion um einen dritten bayerischen Nationalpark, er möglicherweise in der Rhön beheimatet werden könnte und die sich hieraus ergebenden Chancen. (Marion Eckert) +++


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