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HOSENFELD Zwei Jahre nach der Brandkatstrophe

"Neues altes" Sägewerk der Gebrüder Hosenfeld eingeweiht

19.08.17 - Es sind drei Minuten, die bewegen, die Mut machen, die den Stolz aller Beteiligter zum Ausdruck bringen, dass das Sägewerk der Gebrüder Hosenfeld in Hosenfeld-Hainzell am Freitag wieder eingeweiht wurde. Die über 300 geladenen Gäste aus Politik, Partnerunternehmen und der eigenen Belegschaft standen nämlich für drei Minuten von ihren Stühlen auf und applaudierten für Anna-Lena, Christian und Gangolf Hosenfeld.

Im Juli vor zwei Jahren stand der Familienbetrieb vor dem Nichts. Ein Flammeninferno hatte beinahe das gesamte Sägewerk zerstört. Die über 100 Jahre alte Geschichte eines Familienunternehmens war binnen weniger Stunden vernichtet. "Es wäre in dieser Situation nur allzu menschlich gewesen, die Flinte ins Korn zu werfen", sagte Landrat Bernd Woide, "aber die Familie Hosenfeld hat das nicht getan."

Das neue alte Sägewerk ist eingeweiht. Hier Landrat Bernd Woide, Hosenfelds Bürgermeister ...Fotos: Julius Böhm

Drei Minuten Standing-Ovations für den unternehmerischen Mut, nach dem Schicksalsschlag ...

Bereits am Tag nach der Katastrophe, als noch Flammen in den Ruinen loderten und die Feuerwehren mit ihrem Einsatz noch längst nicht am Ende waren, stand die Entscheidung fest: das Sägewerk wird wieder aufgebaut. "Wir machen weiter. Das bin ich alleine schon unseren 50 Mitarbeitern schuldig", so Gongolf Hosenfeld damals. Heute, über zwei Jahre später, ist die Stimmung gelassen. Nach 24 harten Monaten mit vielen bürokratischen Fallstricken aber auch viel Unterstützung aus dem Ort, der Politik und von Wettbewerbern dürfen die Gebrüder Hosenfeld nun eines der modernsten Sägewerke des Landes ihr Eigen nennen.

"Es war die richtige Entscheidung! Sofort lautete bei allen Beteiligten das Motto: Vorwärts! Heute bin ich froh, dass wir feiern können", sagte Gangolf Hosenfeld während des Festaktes. Dass Lieferanten, Geldgeber und Kunden trotz der Katastrophe weiterhin auf die Arbeit der Gebrüder Hosenfeld gebaut hatten, habe für wirtschaftliche Sicherheit gesorgt. "Vielen Dank für dieses Vertrauen." Sogar Wettbewerber hatten die Konkurrenzsituation außen vor gelassen, Sägewerkskapazitäten vermietet und so dafür gesorgt, dass die 50 Mitarbeiter allesamt in Lohn und Brot blieben und schon wenige Tage nach dem Brand die ersten Kunden wieder bedient werden konnten. 

Ein Jahr dauerte es nur, bis am 29. August 2016 der erste Stamm in der neuen Sägeanlage verarbeitet wurden. Ein weiteres Jahr später ist das komplette Sägewerk mit Maschinen und Lagerhallen vollständig wiederhergestellt. "Ich bin stolz auf alle Beteiligten, dass sie diese Ausnahmeleistung möglich gemacht haben", so Hosenfeld weiter, "wir haben einen modernen, leistungsfähigen und zukunftsorientierten Betrieb geschaffen, der unsere Philosophie, die über vier Generationen entwickelt wurde, aufrecht erhalten wird."

Auch für Hosenfelds Bürgermeister Peter Malolepszy war der Freitag ein Festtag: "Das Sägewerk gehört zu Hainzell fast wie die Kirche. Der ganze Ort stand in Schockstarre. Ich wusste aber, dass die Hosenfelds das schaffen mit ihrem motivierten Team. Sie haben schon viel vorangetrieben und den Standort weiterentwickelt. Und heute dürfen wir diesen großen Tag für unsere Gemeinde feiern, denn hier arbeiten auch viele Menschen aus Hosenfeld." Der Hainzeller Diakon Markus Hildebrand spendete am Ende Gottes Segen, um das Sägewerk vor einer weiteren Brandkatastrophe zu bewahren. (Julius Böhm) +++

 



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