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- Fotos: Dieter Graulich

FREIENSTEINAU Artgerechte Haltung ist wichtig

22. Tag des Schafes und Familientag im Freizeitpark Vulkan

12.09.17 - Der 22. Tag des Schafes im Freiensteinauer Ortsteil Nieder-Moos war wieder ein voller Erfolg. Diesmal wurde er vom Schafhalterverein Vogelsberg zusammen mit einem Familientag der Gastronomie Jöckel im Freizeitpark Vulkan zwischen Nieder- und Ober-Moos gefeiert. Traditionell wurde der „Tag des Schafes“ am Sonntagmorgen mit einem Hirtengottesdienst begonnen.

Pfarrerin Susanne Weide und Pfarrer Johannes Cunradi (Beide Kirchengemeinde Nieder-Moos) stellten dabei das Gleichnis vom verlorenen Schaf in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. So wie der Hirte alle seine Schafe kannte und ein einzelnes verloren gegangenes Schaf suchte, so kenne Gott jeden Menschen mit Namen denn jeder Mensch sei unverwechselbar. Interessante Aussagen hatten die beiden Ortsgeistlichen von den Konfirmanden, die ihre Gedanken aufgeschrieben hatten, was sie sich wünschten, wenn sie ein Schaf wären.

NABU Kreisvorsitzender Zobich erklärt dem langjährigen Vorsitzenden des Schafhaltervereins ...

NABU-Kreisvorsitzender Karl-Heinz Zobich stellte sich den Fragen der besorgten ...

Pfarrerin Susanne Weide und Pfarrer Johannes Cunradi

Kreisbeigeordneter Jürgen Ackermann wies in seinem Grußwort darauf hin, dass eine artgerechte Haltung nicht nur im Stall, sondern auch auf der Weide stattfinde. Die 520 Schaf- und Ziegenhalter mit ihren rund 11.500 Tieren im Vogelsberg seien für den Erhaltung der Artenvielfalt und Kulturlandschaft von großer Bedeutung. Die Nutzung und Pflege der Grünlandflächen, insbesondere der Magerrasen im Vogelsberg, sei ohne die Haltung von Schafen und Ziegen undenkbar. Auf steilsten Flächen, die maschinell nicht nutzbar seien, werde dadurch eine vielfältige Flora und Fauna gewährleistet. Auch der Fortbestand der seltenen Türkenbundlilie, die Blume im Wappen des Vogelsbergkreises, könne so gesichert werden. Mit der Schaf- und Ziegenhaltung verbinde man auch die Direktvermarktung, unter anderem von Lammfleisch. Eine Delikatesse von der man sich seit 21 Jahren während der Lammwochen überzeugen könne.

Sehr interessant die Hütevorführung mit einem Border Collie und Romanov Schafen ...

Die Leiterin des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum unterstrich die Bedeutung der Schafe und Ziegen für den Erhalt der Kulturlandschaft und machte auf das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg aufmerksam. Hier werde ein weiterer Beitrag geleistet, die hochwertigen Grünlandbereiche zu erhalten. Verbrachte und verbuschte Flächen würden durch entsprechende Beweidungs- und Nachpflegemaßnahmen wieder zu artenreichen Wiesen und Magerrasen entwickelt. Ein wichtiges Ziel sei dabei auch die Optimierung der Wirtschaftlichkeit und Honorierung der Arbeitsleistung der Schaf- und Ziegenhalter.

Erfreut zeigte sich Freiensteinaus Bürgermeister Sascha Spielberger, dass nach sieben Jahren wieder der „Tag des Schafes“ in Nieder-Moos stattfinde. Schaf- und Ziegenhalter seien mit der Region eng verbunden und hätten eine lange Tradition. Er bedauerte, dass die politischen Entscheidungen fast immer nur auf die Ballungsräume gerichtet seien und am ländlichen Raum vorbei gingen. Dabei sei der ländliche Raum Lebens- und Liebenswert. Dies müsse verstärkt in den städtischen Regionen verdeutlicht werden.

Bei einem anschließenden Rundgang stellte Vorsitzender Wolfgang Pschierer zunächst die vertretenen Schafrassen Charolais, Rhönschafe, Bergschafe, Heidschnucken, Herdwick und die Deutschen schwarzköpfigen Fleischschafe vor. Längere aber sehr sachliche Diskussionen gab es dann beim Stand des NABU Vogelsberg, denn Kreisvorsitzender Karl-Heinz Zobich hatte sich sprichwörtlich „in die Höhle des Löwen“ gewagt und machte Werbung für die Rückkehr des Wolfes. Hinsichtlich des Themas Wolf besteht bei den Schaf- und Ziegenhaltern eine große Besorgnis, wie sie in Zukunft ihre Tiere im Außenbereich halten können. Oberstes Ziel sollte es daher sein, ein weitestgehend konfliktfreies Nebeneinander von Mensch, Nutztieren und Wolf zu gewährleisten. Sollte der Wolf auch in Hessen ansässig werden, so hätte bereits jetzt ein Großteil der Nebenerwerbsschafhaltern, die Aufgabe der Schafzucht angekündigt, betonte Pschierer.

Informationen gab es bei zahlreiche Ständen mit Produkten rund um die Haltung von Schafen und Ziegen. Reges Interesse war bei der Hütevorführung mit Ralf Assmann und seinem Border-Collie. Der Schafzüchter aus Sindersfeld/Kirchhain züchtet und kreuzt Romanov Schafe, die bereits im 17. Jahrhundert nord-östlich vom Moskau gezüchtet wurden. Eine Ausstellung von Landmaschinen, drei Oldtimer Traktoren und die Vorführung eines Zaunauf- und abbaues mit einem Quad vervollständigten das Angebot bei Tag des Schafes. (gr) +++


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