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Nils Wiegand (links) vertreibt Klamotten und Bartöle über das Internet. Regionalmanager Christoph Burkard testete den Bart des „Seemanstod“. - Fotos: Christian Vey

FULDA "Mit Herzblut Ideen verwirklichen"

Von Babyschwimmen bis Seemannstod: 9. Fuldaer Innovationsabend

28.09.17 - Wer schon immer mal wissen wollte, was der Seemannstod mit dem Babyschwimmen zu tun hat, der erfuhr die Antwort auf dem 9. Fuldaer Innovationsabend im ITZ-Fulda. Vier junge Gründerunternehmen präsentierten auf Einladung des Regionalen Standortmarketings den mehr als 60 Gästen aus den Reihen des Gründernetzwerks ihre Geschäftsideen. Investor Markus Kaiser rundete mit einem Vortrag zur Risikokapitalfinanzierung den Abend ab.

Mehr 60 Gäste des Gründernetzwerks folgten den Vorträgen.

Markus Kaiser gab einen Einblick in die Seele des Investors.

Gastgeber Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda GmbH, brachte es am Ende der Veranstaltung auf den Punkt. Obwohl die präsentierten Gründerideen sehr unterschiedlich seien, hätten alle etwas gemeinsam, „das Herzblut und Engagement ihre Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen. Die Gründerförderung bezeichnete Burkard als eine der wichtigsten Aufgaben der Wirtschaftsförderung. „Wir werden im engen Schulterschluss mit IHK, Handwerk und der Hochschule Fulda alles unternehmen, damit die Lust auf das Gründen in der Region Fulda wieder zunimmt.“

Seit April dieses Jahres ist der Künzeller Nils Wiegand mit seinem Modelable Seemannstod am Start. Über einen Online-Shop vertreibt er unter seiner prägnanten Marke zeitlose „Klamotten“, Accessoires, Dekoration und Bartöle. Er legt Wert auf Nachhaltigkeit und hohe Qualität. „Ich will Lieblingsstücke herstellen, die jeden Tag getragen werden können.“ Dabei verkörpert der Hühne mit den vielen Tattoos und dem braunen Rauschebart, der sich stets schwarz kleidet, seine eigene Marke als Ikone stilecht.

Nicht minder überzeugend waren die beiden Jungunternehmer Marcel Drechler und Christof Füller, die im Oktober mit ihrem Unternehmen FD-Methcon an den Start gehen. Das FD im Firmennamen steht nicht nur für die beiden Anfangsbuchstaben der Namen der Gründer, sondern ist nach eigenen Worten auch ein Bekenntnis zur Region. Methcon steht für Methoden und Consulting. Füller und Drexler wollen Unternehmen bei der virtuellen Produktentwicklung unterstützen. Sie haben bereits langjährige Berufserfahrung und dabei die Marktlücke für ihre Selbständigkeit entdeckt. Viele Entwickler nutzen, so Christof Füller, die Potenziale ihrer Engineeringprogramme nur unzureichend. Und gerade hier setzt FD-Methcon ein. Mit ihrer Beratung versprechen sie den Unternehmen Einsparpotenziale von 40 bis 80 Prozent.

Share-it heißt das Unternehmen von Christoph Wippel, Justus Barh und Marius Gödde, mit dem sie von Fulda aus in der Shared Economy angreifen wollen. Die drei wollen ihre Vision vom eigentumslosen Konsum als echte Alternative zum herkömmlichen Kauf- und Wegwerfverhalten durchsetzen. Ihre Online-Plattform Share-it bringt Händler und Käufer zusammen. Jeder kann entscheiden, ob er ein neues oder gebrauchtes Produkt auf Zeit erwirbt, also mietet. Wenn er es nicht mehr braucht, gibt er es einfach zurück, ohne langwierige Vertragsbindung. Natürlich kann sich der Kunde auch zum endgültigen Kauf entscheiden, hat dann praktisch einen Mietkauf verwirklicht.

Von einem eigenen Schwimmbad träumt Stefan Vierheilig, der mit seiner SVK-Schwimmschule Schwimmkurse für Babies und Kleinkinder anbietet. Er sieht hier nicht nur Bedarf, sondern auch eine echte Marktlücke. Bislang bietet er seine Dienste nur sonntags an und ist auf die Nutzung privater Hallenbäder angewiesen.

Einen Einblick in die Seele eines „Löwen“ gab der Investor Markus Kaiser aus Schlüchtern. Er betonte, dass Risikokapitalgeber damit rechneten, dass jeweils nur eine von zehn Gründerinvestitionen auch erfolgreich sei. Entsprechend hoch seien die Anforderungen an die gewünschte Verzinsung. Der Firmenwert des Gründungsunternehmens sollte sich jährlich verdoppeln. Und nach spätestens drei bis vier Jahren plant der Investor seinen Ausstieg, Exit wie es im Fachjargon heißt. Dann möchte er seine Firmenanteile gewinnbringend veräußern. Häufig geschieht das, indem das Unternehmen verkauft wird oder an die Börse geht. Kaiser, der über jahrzehntlange Erfahrung in der Gründerfinanzierung verfügt und in München und Frankfurt in leistungsfähige Investorennetzwerke eingebunden ist, betonte, dass er nicht in Ideen, sondern in Köpfe investiere. Wichtig sei immer das Team, das hinter der Idee stehe. Einzelkämpfer hätten es tendenziell schwerer. Anhand von Beispielen legte Kaiser dar, wie der Unternehmenswert festgelegt wird. Doch bei allen Zahlen lasse sich ein Investor für den ersten Eindruck immer auch von seinem Bauchgefühl leiten. In vielen Fällen, so Kaiser weiter, gehe es nicht nur um direkte finanzielle Unterstützung, sondern insbesondere auch um fachliches Know-How und den Zugang zu wichtigen Märkten. Auch mit diesen Leistungen würden die Investoren unterstützen. Letztlich handele es sich um eine Partnerschaft, die nur funktioniere, wenn beide Seiten Erfolg hätten. Kaiser möchte gemeinsam mit dem Regionalen Standortmarketing und einer Reihe lokaler Investoren für das kommende Frühjahr Möglichkeiten zur Risikokapitalfinanzierung in der Region Fulda schaffen. +++


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