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Ein junger Birkhahn nähert sich einer Hauptnahrungsquelle, einem Rauschbeerstrauch. - Foto: Thomas Kuhn

OBERELSBACH Erfolgreiches Brüten in Rhön

Günstige Aufzuchtsbedingungen sorgen für leichten Aufwind beim Birkwild

01.10.17 - Bei sehr guten Bedingungen erlebten die etwa 50 ehrenamtlichen Zähler einen wunderschönen Morgen bei der Birkwild-Herbstzählung in der Langen Rhön. Begleitet von insgesamt 61 Vogelarten, von denen 11 auf der Roten Liste stehen, konnten zahlreiche Beobachter den Anblick von Birkhühnern genießen. Jedoch gestaltete sich die Auswertung im Nachhinein recht schwierig. Es tauchten größere Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten an weit auseinander liegenden Zählplätzen auf. Die Flugbewegungen zwischen den Plätzen konnten nicht hinreichend dokumentiert werden, da im Herbst nur mit verringerter Zählerschaft beobachtet wird. Bei der ermittelten Zahl von vierzehn Hähnen und sieben Hennen handelt es sich laut Gebietsbetreuer Torsten Kirchner von der Wildland-Stiftung Bayern also um den absoluten Mindestbestand der Birkhühner. Damit liegt das Ergebnis gegenüber der letztjährigen Herbstzählung etwas höher.

Erfreulich wertet der Biologe die Tatsache, dass zahlreiche Jungtiere beobachtet und von Praktikant Thomas Kuhn sogar fotografisch dokumentiert wurden. Seit Beginn der Auswilderungen im Jahr 2010 konnten nun das fünfte Jahr in Folge wieder erfolgreiche Bruten registriert werden. Trotz dieser Erkenntnisse sei der unzureichende Nachwuchs weiterhin das größte Problem für das Birkhuhn.

Schuld daran ist neben zahlreichen Fressfeinden wie Fuchs und Wildschwein meist ungünstiges Wetter über den Sommer hinweg. Anders als in den meisten letzten Jahren waren die Verhältnisse heuer im Frühsommer günstig. Zur besonders sensiblen Zeit von Ende April bis Anfang Mai legt ein Birkhuhn im Abstand von einem bis eineinhalb Tagen jeweils ein Ei. Wenn sechs bis acht Eier im Nest sind, wird das Gelege bebrütet. Im Schlupfzeitraum fielen dieses Jahr wenige Niederschläge, was dem Rhöner Birkwild zu Gute käme, so Kirchner.

In den ersten Lebenstagen ernähren sich kleine Birkhühner ausschließlich von Insekten. Ist es dann zu nass und kalt, schwinden die Überlebenswahrscheinlichkeiten der Küken, da sie nichts Fressbares finden. Erst nach dieser Zeit, als die Jungvögel ein gewisses Alter erreicht haben sollten, setzten dieses Jahr vermehrt Regenfälle ein. Aufgrund der dieses Jahr weiterhin stehenden, hohen Vegetation, könnte es sein, dass sich einige wenige Jungvögel bisher nicht gezeigt haben. Die nächstes Jahr stattfindende Frühjahrszählung wird unter Umständen genauere Hinweise auf den Gesamtbestand ergeben. Eine größere Zählerbeteiligung und die hohe Aktivität der Tiere lässt hoffen.

Neben der Erfassung des Birkwilds werden auch die Begleitarten bei der Herbstzählung aufgenommen. Eine weitere Leitart der Langen Rhön, der Raubwürger, konnte ebenfalls auf einigen Zählplätzen registriert werden. Alleine die hohe Wahrscheinlichkeit, diesen Vogel als Begleitart der Zählung sehen zu können, motiviert viele Ornithologen früh aufzustehen und teils größere Entfernungen zurücklegen. Der Raubwürger nimmt einen großen Stellenwert ein, da die Rhön das letzte Brutgebiet der Art in Bayern ist.

Das Birkwildprojekt und der Schutz der Langen Rhön durch die Wildland-Stiftung Bayern wird gefördert durch den Mineralbrunnen RhönSprudel. Die Stelle des Gebietsbetreuers wird finanziert durch den Bayerischen Naturschutzfonds (Thomas Kuhn) +++


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