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FULDA "Noch mehr kommunizieren"

Wie gut ist Osthessen auf Terrorangriffe vorbereitet? - Notfallkonferenz

30.09.17 - Paris, London, Berlin - diese drei Hauptstädte haben den erbarmungslosen Terror bereits zu spüren bekommen. Aber auch Ansbach oder Würzburg tauchen in der Liste der Ziele auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Region Osthessen von einem Terroranschlag betroffen wird, ist gering. Und doch wollen sich die Verantwortlichen der Rettungs- und Hilfsorganisationen bestmöglich auf den Fall vorbereiten, den keiner will.

Die Aufgaben und Zuständigkeiten sind aber unterschiedlich und jede Organisation hat ihre eigene Struktur und Vorgehensweise. Um auf einen möglichst gemeinsamen Nenner zu kommen, wollen sie enger zusammenarbeiten. Der Kreisverband Fulda des Deutschen Roten Kreuzes hat dazu die Notfallkonferenz initiiert. Und die Resonanz zeigte eindeutig: Die verschiedenen Organisationen ziehen an einem Strang und wissen um die Bedeutung.

"Wie gut ist Osthessen auf Terrorangriffe vorbereitet" - so die Eingangsfrage. "Die Idee dazu ist entstanden, weil wir in Europa mehr und mehr mit Terrorangriffen konfrontiert werden und nach unserem Gefühl sind wir noch nicht ausreichend darauf vorbereitet. Mir war es wichtig, dass wir eine gemeinsame Plattform finden, auf der wir uns austauschen und weiterentwickeln können", sagte Martin A. Hessmann, Präsident DRK Kreisverband Fulda.

Gaben interessante Einblicke in ihre Aufgabenbereiche und Organisationen während ...Fotos: Hans-Hubertus Braune

Wolfgang Kast vom DRK Generalsekretariat Berlin (links) und Professor Clemens-A. ...

Oberfeldarzt Dr. med. Dan Bieler vom Bundeswehrzentralkrankenhaus KOblenz ...

Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender DRK-Kreisverband Fulda (links) und Thomas ...

Über 150 Vertreter der verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen verfolgten eine hoch interessante und intensive Notfallkonferenz. Im Kern steht die Frage "Wie gut ist Osthessen auf Terrorangriffe vorbereitet?" In den Kurzreferaten stellten die Experten ihre jeweiligen Organisationen vor. Im Mittelpunkt stand die Intensivierung der Netzwerke. Denn in Extremlagen müssten die verschiedenen Organisationen noch enger und intensiver zusammenarbeiten und kommunizieren. In den Vorträgen ging es zum Teil auch um sehr fachspezifische Fragen etwa der Notfallmedizin. Wie können sich Kliniken mit einer möglicherweise hohen Anzahl von Verletzten zurechtkommen? Wan und von wem werden sie über Einsatzlagen informiert? Wie können sich aber auch Einsatzkräfte vor Ort besser schützen.

Gerade bei Terrorlagen ist die Anspannung groß, da niemand weiß, ob es mehrere Anschlagsziele und Täter gibt. Der Eigenschutz sei daher wichtig, damit Rettungskräfte nicht selbst zur Zielscheibe werden. Gerade die Fachärzte aus dem Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz schilderten aus ihren Erfahrungen und Einschätzungen. Sie forderten aber auch, dass die Bevölkerung besser geschulte werden müsse (Stichwort Erste Hilfe).

Günther Voß, Polizeipräsident Polizeipräsidium Osthessen

Alle Referenten hoben die zentrale Bedeutung der gemeinsamen Abstimmung und Kommunikation hervor. In Fulda etwa arbeiten die Führungskräfte von Polizei und Feuerwehr Hand in Hand. Dies schilderte Thomas Helmer, Leiter der Feuerwehr Fulda. Auch die Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst und der Polizei sind auf einen gegenseitigen Informationsaustausch angewiesen. Wer hat welche Erkenntnisse? Theo Wiegand und Mario Hörl vom Polizeipräsidium Osthessen regten die Schaffung der Stelle eines Verbindungsberaters an.

Die Polizei hat zunächst immer erstmal die Aufgabe, die jeweilige Lage einzuschätzen. Liegt eine Terrorlage vor? Die beiden Referenten machten am Beispiel der Terroranschläge in Paris deutlich, wie komplex die Situationen werden können. Dabei geht es auch darum, einschätzen zu können, ob die Situation sicher ist und Einsatzkräfte gefahrlos ihre Arbeit machen können.

Professor Dr. Martin H. Hessmann, Präsident DRK Kreisverband Fulda Direktor Unfallchirurgie ...

Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Fulda, glaubt, dass Osthessen auf Terrorlagen gut vorbereitet sei. Denn allein die Schaffung dieser Notfallkonferenz sei ein wichtiger Schritt, der längst nicht in allen Regionen bislang üblich sei. Die abschließende Diskussion machte aber auch deutlich: Das Gesundheitssystem in Deutschland steht vor weiteren großen Herausforderungen. Die Kliniken sind für den Massenanfall von Verletzten nicht ausgelegt, auch die Sicherheit der Kliniken selbst (freier Zugang zur Notfallaufnahme) und die Durchführung von Großübungen (hoher Kostenaufwand) sind nur drei Thematiken, die die kommende Bundesregierung angehen muss.

Günther Voß, Präsident des Polizeipräsidiums Osthessen, dankte dem DRK für die Initiative. Die Notfallkonferenz sei der richtige Schritt, um sich noch besser gegenseitig kennenzulernen. Voss plädiert zudem für eine gemeinsame Übung. Eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand bieten. Weder in London, Paris, Berlin oder in Osthessen. Und doch ist es gut zu wissen, dass die haupt- wie ehrenamtlichen Einsatzkräfte die Situation ernst nehmen, ohne zusätzliche Ängste zu schüren. (Hans-Hubertus Braune) +++

Stefan Merten, Geschäftsführer Technisches Hilfswerk Gelnhausen Landesverband Hessen, ...

Oberfeldarzt Dr. med. Dennis Ritter, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz


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