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v.l. Hubert Otterbein, Werner Dietrich, Willi Mösle, Lothar Post, Manfred Post, Walter Otterbein - Fotos: Luisa Diegel

GROSSENLÜDER Bürgermeister schätzt das Engagement

Rentner bauen Bänke in ihrer Heimat - für mehr Naturverbundenheit

10.10.17 - Hubert Otterbein hat auch im Alter von 70 Jahren seine Berufung gefunden: Der gelernte Fliesenleger engagiert sich zusammen mit seinem Team vom "Radsportclub 77" für die Schönheit seiner Heimat. Bereits 1982 stellte er die ersten beiden Bänke auf. Vor einem Jahr kam ihm beim Austausch der bereits zerfallenen Bänke die Idee, Waldwege mit mehr Bänken auszustatten.

„Nachdem wir die ersten Bänke aufgestellt hatten, fanden wir Spaß daran.“ Otterbein mobilisierte die Mitglieder des Radsportclubs 77. Mit insgesamt fünf Rentnern, wurden bereits acht neue Bänke in Bimbach gebaut sowie zwei zerfallene Bänke restauriert. Auch zweier Waldhütten hat sich das Team angenommen. Dieses Engagement wurde durch den Bürgermeister mit großer Dankbarkeit gewürdigt.

Erinnerungen an den Aufbau der Bänke

Bürgermeister Werner Dietrich spricht sein herzliches Dankeschön aus

Hubert Otterbein blickt zufrieden darauf zurück, was er mit seiner Gruppe erreicht ...

v.l. Manfred Post und Willi Mösle

Der Bürgermeister von Großenlüder, Werner Dietrich, war gekommen, um den engagierten Rentnern seine Wertschätzung entgegenzubringen. Er ist begeistert von der uneigennützigen und selbständig organisierten Hilfe, die die Gruppe leistet. „Sie könnten viele andere Dinge in der Zeit tun, die sie für die Verschönerung unserer Heimat investieren. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich.“ Auch für den Tourismus sei die Arbeit der Gruppe Dietrich zu Folge unersetzbar. „Ohne Menschen, die sich für die Region stark machen, schafft man das nicht. Es braucht Menschen die mit gutem Beispiel vorangehen,“ lobt Dietrich die Gruppenmitglieder Hubert Otterbein, Walter Otterbein, Willi Mösle und Lothar Post und Manfred Post. 

Walter Otterbein, der Bruder von Hubert Otterbein

Hubert Otterbein bekam die Faszination für die Natur quasi in die Wiege gelegt. Er wurde auf dem Bauernhof groß und war somit von klein auf mit der Natur in seiner Heimat vertraut. Diese Begeisterung möchte er weitergeben. Daher wird beim Bauen der Bänke großen Wert auf eine schöne Aussicht gelegt: So zum Beispiel die Bank an der Obstbaumwiese, die auch als Heilige Wiese bezeichnet wird. In der Idylle zwischen Obstbäumen und Bienenstöcken lässt es sich gut entspannen.

Stolz zeigt Otterbein die Inschrift, die jede der von seinem Team erbauten Bänke zeigt: „In der Ruhe liegt die Kraft, darum hat der Radsportclub 77 Bimbach diese Bank angeschafft.“ Eine ganz besondere Konstruktion einer Bank soll sich den Knieschmerzen der spazierenden Naturburschen annehmen. Da Knieprobleme bereits eine “Volkskrankheit“ seien, baute Otterbein zusammen mit seinem Team eine Bank, die besonders hoch ist. Hier können Erwachsene wieder Kind werden und ihre Beine schaukeln lassen. „Das hat mir mein Orthopäde empfohlen.“

Für ältere Menschen wurde extra ein Geländer zum passieren der Stufe angebracht ...

links vor der Bank steht ein Tisch, welcher aus einem Grabstein gebaut wurde ...

Die Kosten, die bei den Arbeiten anfallen, werden zum Großteil von der Gemeinde übernommen. Sie kann auch in Form von Sachleistungen unterstützen. „Die Kommunikation muss unkompliziert sein,“ betont Bürgermeister Werner Dietrich. „Auf dem Dorf klappt es gut sich mit der Gemeinde abzusprechen,“ wirft Otterbein ein. „Mann kennt sich eben.“ Eine fertige Bank zu kaufen war trotz der Hilfe durch die Gemeinde sehr teuer. Daher beschlossen die fünf Männer, die alle handwerkliche Berufe gelernt haben, selber Bänke und Tische zu bauen.

Dabei ließen sie ihrem kreativen Potential freien Lauf. So wurde ein alter Grabstein zu einer Tischplatte umfunktioniert. Klingt zunächst skurril, ist aber genau der richtige Ansatz gegen Verschwendung und Überfluss. Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle in Otterbeins Projekt. Die Bänke bestehen daher aus recycelten Material. Darüber hinaus war eine der beiden Waldhütten durch Vandalismus zerstört worden. Die Restaurierung durch die Ehrenamtlichen hat sie vor dem Abriss bewahrt. „Die Hütte gänzlich zu zerstören, das wäre einfach zu schade gewesen,“ so der 70-Jährige.

Bürgermeister Werner Dietrich erkennt sein Haus in der Ferne

v.l. Werner Dietrich und Hubert Otterbein auf einer selbstgebauten Bank ...

Wie in Kindheitstagen - die erhöhte Bank zum Beine schaukeln

Die fünf Rentner haben ihre Heimatverbundenheit zu ihrer Leidenschaft gemacht. „Einen alten Baum muss man nicht verpflanzen,“ antwortet Otterbein auf die Frage, ob er sich nach 70 Jahren in Bimbach auch vorstellen könnte, woanders zu wohnen. Daher wird er zusammen mit seinem Team die Rentenzeit weiterhin nutzen, um Spaziergängern im Wäldchen auf dem Mühlberg, durch Sitzmöglichkeiten ihren Ausflug zu versüßen. (Fenja Sürken) +++


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