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- Fotos: Marius Auth

FULDA Messung in Fuldaer Innenstadt

Vorsicht, Smombie im Straßenverkehr: Smartphone wird zur Todesfalle

18.10.17 - Alkohol und Drogen, zu hohe Geschwindigkeit und Fahren ohne Gurt: Das waren bisher die drei Killer im Straßenverkehr. Doch immer häufiger kommt ein vierter hinzu: Ablenkung durch Smartphones und Co. Für Dauer-Daddler, die ihre Finger gar nicht mehr vom Smartphone lassen können, hat sich schon ein Begriff entwickelt: „Smombie“, ein Kofferwort aus Smartphone und Zombie. In der Fuldaer Innenstadt wurde jetzt eine Messung durchgeführt, um dem Phänomen auf den Grund zu gehen.

Uwe Völker vom ACE führt die Messung in der Fuldaer Innenstadt durch. ...

Die Anzahl der Smartphone-Nutzer ist in Deutschland in den letzten Jahren förmlich explodiert: 50 Millionen nutzen die kleinen Helfer inzwischen, Fußgänger wiegen sich aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit in Sicherheit. Ein Drittel der Verkehrsunfälle in Deutschland wird heute jedoch durch Ablenkung verursacht, wiederum ein Drittel davon laut Fachverband Fußverkehr Deutschland durch die Handynutzung. Erschreckende Zahlen, die den ACE Auto Club Europa am Dienstagnachmittag in der Fuldaer Innenstadt zu einer Messung veranlassen. Uwe Völker steht mit seinen Kollegen am Universitätsplatz, der geschulte Blick sieht das Gefahrenpotenzial sofort: "Das kann ins Auge gehen: Blick aufs Handy, Kopfhörer auf und dann schnell über die Ampel gehuscht. Die Augen, Ohren und das Gehirn müssen ständig Umgebungsinformationen verarbeiten können - wer mehrere Kanäle blockiert und sich nur alle fünf Sekunden ein Update verschafft, für den kann es bei einem heranrasenden Auto schnell zu spät sein. Autofahrer und Fahrradfahrer werden für die Handynutzung im Verkehr bestraft. Wer durch ein Smartphone abgelenkt wird und einen Unfall verursacht, muss gegebenenfalls haften - aber natürlich ist die Verletzungsgefahr viel schlimmer", erklärt Völker.

Fußgänger im Innenstadtverkehr sind besonders gefährdet durch die Ablenkung. ...


Jeden Tag sterben in Deutschland neun Menschen bei Verkehrsunfällen, die Ablenkung durch Smartphones spielt inzwischen eine große Rolle: "Das Telefonieren selbst ist nicht so wichtig als Quelle der Ablenkung wie SMS, soziale Medien und Surfen im Internet. Dabei ist der Blick fest aufs Display gerichtet, Gefahren werden nicht rechtzeitig wahrgenommen. Laut einer aktuellen Studie der DEKRA nutzen inzwischen 17 Prozent der Fußgänger in Deutschland ihr Smartphone, wenn sie in Städten unterwegs sind, auch beim Überqueren von Straßen", so Völker. Die Zahlen in Fulda bestätigen den Trend: 21 Prozent der männlichen Jugendlichen und sogar 30 Prozent der weiblichen Jugendlichen, die Völker und seinen Kollegen vor die Kladde gekommen sind, schauen aufs Handy-Display, wenn sie die Straße überqueren.

In Köln und Augsburg wurden erste Feldversuche mit Bodenampeln, die auf Straßenniveau über rote Ampeln informieren, unternommen, doch grundsätzlich gilt: Augen auf im Straßenverkehr. "Es ist ein verbreiteter Mythos, dass der Mensch multitaskingfähig ist. Das mag am Arbeitsplatz stimmen - aber im Straßenverkehr braucht man alle Sinne und muss sich aufs Geschehen konzentrieren", so Völker. (Marius Auth) +++


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