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Birgit zum Winkel, Anke Goldmann, Leni Donceva und Marina Doncev (von links) freuen sich gemeinsam mit den "Theatersternen" über die gelungene Ausstellungseröffnung "Max und Moritz" - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Max und Moritz, diese beiden...

Boshafte Lausbubengeschichten spielerisch und informativ begleitet

13.11.17 - Wilhelm Buschs Lausbubengeschichte gilt als das weltweit bekannteste deutsche Kinderbuch. Ende Oktober 1865 erschien die erste Ausgabe von „Max und Moritz“, für die seine eigenen Kindheitserlebnisse in der norddeutschen Provinz Vorbild waren. Eine Ausstellung über die Streiche von Max und Moritz in Kooperation mit dem Goethe Institut Nancy findet bis zum Sonntag, 31. Dezember 2017, in der Galerie im Stift (Museum der Stadt Bad Hersfeld, Im Stift 6a) statt. Am Sonntag wurde die Ausstellung von Stadträtin Birgit zum Winkel eröffnet. Die Einführung in die Ausstellung übernahm die Deutschlehrerin Anke Goldberg von der Konrad-Duden-Schule.

Stadträtin Birgit zum Winkel

Anke Goldberg

Die Lausbuben haben wirklich einiges ausgefressen. Die Untaten beginnen mit dem heimtückischen Meuchelmord an Witwe Boltes Federvieh, hin zur angesägten Brücke des Schneidermeisters Böck und die Maikäferattacke auf Onkel Fritz. Heute wären Max und Moritz wohl ein Fall für den Kinderpsychologen, doch Wilhelm Busch machte kurzen Prozess: „Hier kann man sie noch erblicken, fein geschroten und in Stücken“. Die Lausbubengeschichten traten trotz oder gerade wegen ihrer Bosheit und Übeltäterei einen Siegeszug um die Welt an, die gezeichneten Streiche wurden nahezu 200 Mal übersetzt, darunter auch in viele Dialekte. Es gibt sogar eine Übersetzung ins Lateinische, wie Anke Goldberg durch ein Exemplar belegen konnte.

Die knappen, pointierten Texte und Bilder drücken Buschs kritische Haltung gegenüber den Schwächen und der verlogenen Moral seiner Mitmenschen aus. Buschs makaberer Humor, der auf Schadenfreude beruht, ist zeitlos und amüsiert die Leser bis heute. Schwingt nicht bei jedem eine gewisse Schadenfreude mit, wenn beispielsweise dem frommen Lehrer die mit Schwarzpulver präparierte Pfeife explodiert? Vielleicht der Urknall des modernen Comics?

Die Ausstellungseröffnung wurde von den talentierten Kindern aus der Theatergruppe „Theatersterne vom Johannesberg“ unter der Leitung von Marina Doncev bereichert. Zwei Streiche von Max und Moritz gaben sie zur Begeisterung der Gäste zum Besten. Drei Hühner und ein stolzer Hahn haben den Streich leider nicht überlebt. Museumspädagogin Leni Donceva, die auch diese Kinderausstellung spielerisch und informativ begleitet, freute sich, dass so viele Kinder bei der Eröffnung dabei waren, denn das ist genau die angepeilte Zielgruppe. Für Führungen von Schulklassen bis zur vierten Klasse und Gruppen können sich Interessierte unter Telefon 06621-75774 anmelden.

Die Ausstellung ist aber auch für Erwachsene interessant, die mehr über das Leben und Wirken des großen deutschen Literaten erfahren und ihre Kindheitserinnerungen auffrischen wollen. Die einzelnen „Streiche“ bekommen durch entsprechende Exponate wie gefüllte Mehlsäcke noch mehr Gewicht. Die Galerie im Stift ist Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 12.00 und 15.00 bis 17.00 Uhr, Sonntag und an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Wer noch bis zum 19. November mit einem Besuch wartet, der kann zeitgleich bis Ende Dezember die wunderbare Sonderausstellung „Spielzeug Anno dazumal II“ im Kapitelsaal bewundern. Der Eintritt ist frei. (Gudrun Schmidl) +++

 

 

 


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