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Reza Askari und sein Kontrabass - Fotos: Privat/Peter Tümmers

FULDA / KÖLN Das Leben als Künstler (6)

Reza Askari (31) reist als Jazz- und Improvisationskünstler durch die ganze Welt

28.11.17 - Reza Askari lebt seinen Traum: Der 31-Jährige ist leidenschaftlicher Musiker. Als Jazz- und Improvisationskünstler reist der Bassist durch die ganze Welt und stand schon mit Musiklegenden wie Lee Konitz auf der Bühne. Für ihn das perfekte Leben, um sich kreativ zu entfalten: Seinen Gedanken gibt er mit der Musik eine Stimme.

"Ich habe mit sieben Jahren angefangen, Klavier zu spielen", sagt Askari. Musik spielte schon in seinen Kindheitstagen eine große Rolle. "Allen voran brachte meine Mutter mich schon früh mit diversen Musikstilen in Berührung und ging mit mir als kleiner Junge auf Jazz-Konzerte. Mein erstes Konzert war das des 'Pasadena Roof Orchestra' aus den USA", blickt der Musiker zurück.

Reza Askari mit Jazz-Legende Lee Konitz im Blue Note Jazz Club in Mailand ...

Seit diesem Zeitpunkt ist Askari von der Musik gefesselt. Mit elf Jahren ließ er sich die Chance nicht entgehen und fing an, in der Big-Band des Domgymnasiums Fulda zu spielen. Deren damaliger Leiter Robert Klier suchte einen neuen Bassisten. "Allerdings hatte ich weder einen Bass , noch je Unterricht." Davon ließ sich Askari aber nicht abhalten: Parallel zum ersten Bassunterricht startete er seine Big-Band-"Karriere". "Robert Klier förderte damals und heute auf hervorragende Weise den Nachwuchs, wovon ich noch heute zehre. Er ist maßgeblich an meiner erfolgreichen Laufbahn als Musiker beteiligt." Kurz vor dem Abitur wechselte Askari zu dem Fuldaer Basslehrer Wolfgang Harling (Die Fantastischen Vier, Max Herre, Joy Denalane).

Ein entscheidender Schritt für ihn war der Umzug wegen des Musikstudiums nach Köln. In der Domstadt studierte er auch sein heutiges Hauptinstrument, den Kontrabass. Bis heute lebt der gebürtige Fuldaer in Köln, wenn er nicht gerade als Musiker durch die Welt tourt: "Ich bin über die Jahre in sehr vielen Ländern musikalisch tätig gewesen. Neben vielen Ländern Europas war ich in den USA, Kanada, China, Vietnam, Südkorea, Japan, Indien, Indonesien, Libanon, Jordanien und vor dem Krieg sogar in Syrien unterwegs". Der Musiker hat auch schon weitere Pläne: "Wahrscheinlich werde ich nächstes Jahr mit meinem eigenen Projekt in Kolumbien unterwegs sein."

In all den Jahren hat der 31-Jährige unglaublich viel erlebt. Unvergesslich ist für ihn seine Italien-Tour mit der Jazz-Legende Lee Konitz. "Das war sicherlich das Erlebnis in meiner Musiklaufbahn, das mich am meisten geprägt und beeinflusst hat. Es ist einfach eine unglaubliche Ehre, mit einem der letzten lebenden Legenden des Jazz, die diese Musik in New York kreiert haben, auf der Bühne stehen zu dürfen und von ihm lernen zu können. Lee Konitz hat mit nahezu allen Größen des Jazz gespielt."

Hochkonzentriert beim Komponieren

Für den Musiker sind genau diese "fruchtbaren" und immer neuen Erfahrungen unbezahlbar: "Musiker zu sein, bedeutet weit mehr, als nur sein Instrument gut spielen zu können oder eine gewisse Materie gut zu beherrschen. Man hat eine unglaublich hohe soziale Verantwortung, was gerade in den heutigen schwierigen Zeiten sehr wichtig ist." Mit der Musik lebt Askari sich nicht nur kreativ aus, sondern setzt auch seine menschlichen und musikalischen Gedanken in die Tat um: "Meine Kunst siedelt sich in der Sparte improvisierte Musik an. Mir ist sehr wichtig, dass es dort vornehmlich um Kommunikation mit anderen Musikern geht, die im Moment spontan entsteht, ganz ähnlich wie in einem angeregten Gespräch in einer netten Runde. Das ist auch ein sehr wichtiger Aspekt, den es in die Gesellschaft zu tragen gilt. Offene, ehrliche und aufrichtige Kommunikation zu betreiben."

Von klein auf begleitet die Musik den Kölner durchs Leben. Schon in Fulda ist er regelmäßig zu Jazz-Konzerten und Jam-Sessions ins Backstage in die Lindenstraße gegangen, hat in der Backstage-Big-Band und bei den Mighty Vibez Bass gespielt. "Ich würde mir für Fulda wünschen, dass es sich der improvisierten Kunstmusik mehr öffnet und diese Richtung mehr Zustimmung in der breiteren Bevölkerung findet. Es gibt regelmäßig von den Jazzfreunden Fulda organisierte, tolle Konzerte und auch die Kunststation Kleinsassen macht ein abwechslungsreiches, spannendes Kulturprogramm", sagt der gebürtige Fuldaer.

Und auch für die Zukunft hat der 31-Jährige schon Pläne: "Ich möchte mich mehr auf meine eigenen musikalischen Ideen und Projekte fokussieren. Ich habe vor kurzem meine erste CD unter eigenem Namen herausgebracht und möchte da weiter dranbleiben", sagt Askari sichtlich stolz. Zwar liebe er auch die Arbeit als Session-Musiker, doch für ihn werde es immer wichtiger, seine eigene musikalische Sprache weiterzuentwickeln. Es bleibt spannend, wohin Reza Askari seine Musik noch tragen wird. (Julissa Bär) +++

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