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Herzkatheterteam Elektrophysiologie - Fotos: Klinikum Fulda

FULDA Neue Technologie

Interventionelle Behandlung von Herzrhythmusstörungen am Herz-Thorax-Zentrum

06.12.17 - Kommt das Herz aus dem Takt, kann das für die betroffenen Patienten sehr belastend sein, vor allem wenn die Herzrhythmusstörung immer wieder plötzlich und unerwartet auftritt. Häufig ist ein so genanntes Vorhofflimmern die Ursache: Ähnlich einer Zündkerze im Motor werden die Herzschläge über einen elektrischen Impuls aus dem Vorhof des Herzens eingeleitet. Störungen oder Fehlzündungen in anderen Herzbereichen können zu einem unregelmäßigen Puls, dem Vorhofflimmern führen. Mit Medikamenten gelingt es häufig nicht, den Herzrhythmus dauerhaft zu normalisieren und so genannten Sinusrhythmus zu halten, insbesondere wenn das Vorhofflimmern phasenweise „kommt und geht“. Für diese Patienten hat das Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda eine neue Technologie zur Ausschaltung von Vorhofflimmern etabliert.

Mit Hilfe eines speziellen Katheters können durch die sog. „elektrophysiologische Untersuchung“ Herzrhythmusstörungen diagnostiziert und noch während der Untersuchung auch gleich durch eine Verödung (Ablation) behandelt werden. An der verödeten Stelle entsteht dabei eine kleine oberflächliche Narbe. Vernarbtes Herzgewebe leitet keine elektrischen Ströme, so dass die Herzrhythmusstörung nach der Behandlung nicht mehr auftreten kann.

Prof. Schächinger


Im Herz-Thorax-Zentrum des Klinikums Fulda wurde im Februar 2016 die Abteilung für Elektrophysiologie in der Medizinischen Klinik I (Direktor: Prof. Dr. Volker Schächinger) eröffnet. Dr. Joachim Krug und sein Team sind auf die Katheter-gestützten Diagnose und Therapie von Herzrhythmusstörungen spezialisiert. Am Klinikum wurden seither mehr als 450 elektrophysiologische Untersuchungen durchgeführt, berichtet Schächinger. Darunter waren mehr als 140 Patienten mit Ablationen bei Vorhofflimmern, bei denen ganz bestimmte Anteile des linken Vorhofes verödet wurden: Diese als „Lungenvenenisolation“ bezeichnete besondere Form der Ablation ist inzwischen ein auch am Klinikum gut etabliertes Behandlungsverfahren, um das Herz wieder „in den Takt“ zu bringen.
Bislang verwendete das elektrophysiologische Team dabei ausschließlich das klassische Verfahren mit Radiofrequenzstrom. Dabei wird die ungewollte elektrische Leitung am Rande des linken Vorhofes mit „Hitze“ verödet.

Verödung durch Kälte: die „Kryoablation“
Nun werden die Behandlungsmöglichkeiten um das innovative Verfahren der sogenannten „Kryoablation erweitert. Bei dieser Methode wird das Ziel der Verödung mit „Kälte“ statt mit Hitze erreicht. Die Behandlung mittels Kälte kann bei bestimmten Konstellationen Vorteile aufweisen. Insbesondere ist die Untersuchungszeit für den Patienten kürzer, was in einer großen Studie (Fire and Ice), belegt wurde, welche die beiden Therapieprinzipien („Fire“ = Hitze; „Ice“ = Kälte) miteinander verglich.

Dr. Krug


Dr. Krug kennt das Verfahren aus seiner früheren Tätigkeit an einem großen Zentrum gut. Er gilt als Experte auf dem Gebiet der Kryoablation und sieht die neue Ablationstechnologie als gelungene Ergänzung im elektrophysiologischen Leistungsspektrum in Osthessen. „Nach wie vor werden wir am Klinikum Fulda beide Verfahren anbieten und zusammen mit den Patienten besprechen, welches das individuell beste Vorgehen ist“, so Krug und ergänzt, „auch im Bereich der hitzebasierten Ablationstechnologie macht der Fortschritt nicht Halt, auch hier können wir modernste Technik vorhalten. Wir schaffen so eine optimierte und individuelle Behandlungs-strategie im Sinne unserer Patienten“. +++


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