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ICE T passiert die 203 Meter lange Rehtalbrücke auf der neuen ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt in Südthüringen - Foto: Deutsche Bahn AG / Frank Barteld

FULDA / BERLIN Bahn-Vorstand Birgit Bohle

Bahn-Chaos: "Wir haben unser Versprechen nicht gehalten" - Zugausfälle

14.12.17 - "Wir haben unser Versprechen nicht gehalten. Wir wollen uns nicht nur entschuldigen sondern reagieren mit einer Kulanzregelung für unsere Kunden", sagte Birgit Bohle, Vorsitzende des Vorstands DB Fernverkehr während einer Telefonkonferenz in Berlin. Im Fokus steht die Neubaustrecke München-Erfurt-Berlin. Davon ist aber auch die Strecke über Fulda betroffen. Am Mittwoch fiel ein Zug aus, bei anderen Zügen waren weniger Wagen vorhanden. Zum Weihnachtsreiseverkehr will die Bahn alle Probleme im Griff haben.

Mit großem Aufwand sollte die Einführung der neuen Supertrasse zum Fahrplanwechsel am vergangenen Sonntag eingeführt werden. München - Berlin unter vier Stunden mit dem neuen ICE-Sprinter - so die Botschaft der Bahn auch in Richtung der fliegenden Mitbewerber. Es war insgesamt der größte Fahrplanwechsel in der Geschichte der Deutschen Bahn. Doch an diesem Sonntag lief so ungefähr alles schief, was schief laufen konnte: Viele technische Probleme, Personenschaden auf der Neubaustrecke und der Wintereinbruch.

Birgit Bohle, CEO DB Fernverkehr Foto: picture alliance / dpa

Birgit Bohle, Vorsitzende des Vorstands DB Fernverkehr sagte in ihrem gut zwanzigminütigen Statement, dem zahlreiche Medien aus dem gesamten Bundesgebiet - unter anderem auch OSTHESSEN|NEWS - folgten: "Wir hatten nach dem Fahrplanwechsel aufgrund des massiven Wintereinbruchs große Probleme. Auch auf der Strecke Berlin–München konnten wir ohne Frage keine zufriedenstellende Qualität bieten und das trotz jahrelanger intensiver Vorbereitung und hunderter Testfahrten mit Lokführern. Gemeinsam mit Alstom arbeiten wir mit Hochdruck an der Fehleranalyse und -beseitigung, so dass sich der Betrieb mittlerweile wieder stabilisiert. Wir kämpfen jeden Tag um jeden einzelnen Zug. Ich möchte mich bei allen betroffenen Fahrgästen entschuldigen. Bei Verspätungen von mehr als einer Stunde gehen wir weit über die gesetzliche Verpflichtung hinaus und werden bis Jahresende den vollen Ticketpreis erstatten."

Sollte es auf der Strecke Berlin-München zu Verspätungen von mehr als einer Stunde kommen, hat die DB bis Ende des Jahres eine spezielle Kulanzregelung eingerichtet: In diesen Fällen erhalten betroffene Kunden den kompletten Ticketpreis erstattet und zusätzlich einen Reisegutschein in Höhe von 50 Euro. Kunden mit Erstattungsansprüchen können sich hierzu unter der kostenfreien Rufnummer 08000 60 70 60 beim Kundendialog der Deutschen Bahn melden oder eine E-Mail an [email protected] senden. Dies gilt nur für Tickets, die für die Strecke München-Berlin gebucht wurden.

Auf der Strecke Berlin-München gab es seit der Inbetriebnahme trotz intensiver Vorbereitung vereinzelte Störungen des europäischen Zugsicherungssystem ETCS an den Fahrzeugen. Im Vorfeld hat die DB hunderte Testfahren mit Lokführern durchgeführt. Die Lokführer wurden intensiv geschult und fahren für die ersten Wochen auch in Doppelbesetzung auf den ICE-Zügen. Zudem ist das System für die DB nicht neu - seit 2016 fahren die Züge auf der Strecke Erfurt–Halle/Leipzig (VDE 8.2) bereits mit ETCS, und zwar ohne Probleme.

Beim Fahrplanwechsel am 10. Dezember gab es insbesondere aufgrund des Wintereinbruchs massive Beeinträchtigungen des Fernverkehrs durch Weichenstörungen und Streckensperrungen. Zudem wurden aufgrund der Witterung 16 ICE-Züge so stark beschädigt, dass es derzeit noch zu Fahrzeugengpässen kommt. Die Werkstattkapazitäten wurden umgehend um 40 Mitarbeiter aufgestockt, so dass die Züge rund um die Uhr repariert werden können. Das Bahnwerk in Fulda ist davon nicht betroffen.

Bohle: "Wir setzen alles daran, die Reisenden im Weihnachtsverkehr zuverlässig an ihr Ziel zu bringen." Auf die Frage eines Journalisten aus Süddeutschland, warum diese umfangreichen Änderungen zum Winterfahrplan vorgenommen wurden, antworte Bohle, dass dies nicht in der Hand der deutschen Bhan liege, sondern im europäischen Netz schon vor Jahren festgelegt wurde. "Wenn Sie mich persönlich fragen, hätte ich den Fahrplanwechsel natürlich lieber ohne Wintereinbruch gehabt." (Hans-Hubertus Braune / pm) +++


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