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Der hohe Dom zu Fulda - O|N-Archivbild

FULDA Bilanzverlust von -3,5 Millionen Euro

Diözesan-Kirchensteuerrat verabschiedete Haushalt 2018

14.12.17 - Der Kirchensteuerrat des Bistums Fulda hat auf seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2018 für das Bistum verabschiedet. Mit 131,5 Millionen Euro liegen die geplanten betrieblichen Aufwendungen rund 6,4 Millionen Euro unter dem Ansatz des Jahres 2017. Die Planungen für 2018 gehen von betrieblichen Erträgen in Höhe von 131,3 Millionen Euro aus, davon rund 99,2 Millionen aus der Kirchensteuer (75,5 Prozent der Erträge). Da der Finanzaufwand (17,3 Millionen Euro) höher ist als die Finanzerträge (8,4 Millionen Euro), ist das Ergebnis der Geschäftstätigkeit insgesamt mit 9,2 Millionen Euro negativ. Diese Rechnungsgröße bedeutet keinen Liquiditätsverlust, sondern bildet die Zuführung von Geldmitteln an zweckgebundene Rückstellungen ab. Nach Zuführung und Entnahme aus den Rücklagen ergibt sich ein Bilanzverlust von -3,5 Millionen Euro.

Zeitgleich mit dem Haushalt 2018 wurde vom Diözesan-Kirchensteuerrat der Finanzbericht für das Haushaltsjahr 2016 mit einem Bilanzvolumen in Höhe von 658,0 Millionen Euro (gegenüber 634,9 Millionen Euro 2015) genehmigt. Das Bistum hat sich freiwillig der Prüfung durch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterzogen. Der von der Gesellschaft erteilte „uneingeschränkte Bestätigungsvermerk“ bezeugt, dass die Zahlen nach Handelsgesetzbuch aufgestellt sind und das Bistum damit einem Transparenzstandard gerecht wird, der in der deutschen Wirtschaft allgemein üblich ist. Einen ausführlichen Geschäftsbericht hatte das Bistum erstmals im Juli 2016 für das Haushaltsjahr 2014 vorgelegt, nachdem die sogenannte Kameralistik auf die doppelte Buchführung umgestellt worden war. Der Bilanzgewinn 2016 beträgt 7,5 Millionen Euro.

Dem Kirchensteuerrat, der sich aus gewählten ehrenamtlichen Mitgliedern aus dem gesamten Bistumsgebiet zusammensetzt, obliegt seit seiner Gründung im Jahre 1972 die Beschlussfassung über den Haushalt der Diözese, seit 2014 auch über den Jahresabschluss. Vorsitzender des Gremiums ist Philipp Zmyi-Köbel (Schwalmstadt), stellvertretender Vorsitzender Dr. Joachim Hein (Fulda).

Kirchensteuer Hauptsäule bei Erträgen, Personalkosten bei Aufwendungen

In der Sitzung rief der Leiter der Finanzabteilung im Bischöflichen Generalvikariat, Finanzdirektor Gerhard Stanke, in Erinnerung, dass die Hauptsäule der Finanzierung, die Kirchensteuer, allein die Katholiken der Diözese aufbrächten. „Nur durch die Mithilfe der Gläubigen kann das Bistum sein vielfältiges Engagement in der Glaubensverkündigung und in den sozialen Werken aufrechterhalten.“ Trotz prosperierender Wirtschaftslage in der Bundesrepublik sei infolge des Rückgangs der Katholikenzahl das Wachstum der Kirchensteuer im Vergleich zum staatlichen Steueraufkommen „auffällig gering“. Das Finanzergebnis werde 2018 durch weiter rückläufige Zinsen bei gleichzeitig hohen Aufwendungen geprägt sein, die insbesondere aus der gesetzlich notwendigen Erhöhung der Pensionsrückstellungen resultierten. Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung sowie das anhaltende Niedrigzinsniveau werden nach Ansicht Stankes auch in den nächsten Jahren die Jahresergebnisse des Bistumshaushaltes negativ prägen. „Eine besondere Herausforderung der kommenden Jahre wird es sein, die mit dem Bistumsprozess 2030 einhergehenden notwendigen Investitionen bei rückgehenden Budgets zu finanzieren“, zeigte sich der Finanzdirektor überzeugt. Die im Jahresabschluss 2016 gebildete Sonderrücklage in Höhe von fünf Millionen Euro solle die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung der Pfingsten 2017 verabschiedeten Strategischen Ziele und des Prozesses insgesamt nachhaltig sichern.

Auf der Ertragsseite betragen neben den dominierenden Kirchensteuereinnahmen (99,2 Millionen Euro) die Ersatzschulfinanzierung (Zahlungen des Landes und der Landkreise an freie Schulträger) rund 11,1 Millionen Euro und die Staatsleistungen an das Bistum 8,96 Millionen Euro. Rund 44 Prozent aller Erträge müssen für den Personalaufwand bereitgestellt werden (61,5 Millionen Euro). Rund 58,5 Millionen Euro fließen im kommenden Jahr in die Seelsorge, davon der Großteil in die Pfarrgemeinden (Territorialseelsorge). 33,2 Millionen Euro sind für Investitionen in Bildung und Wissenschaft, insbesondere Bistumsschulen und Bildungshäuser, vorgesehen. Für soziale Aufgaben sind 8,7 Millionen Euro veranschlagt, darunter 800.000 Euro für die Flüchtlingsarbeit.

Der Sprecher des Haushaltsausschusses, Hans-Joachim Frohnapfel (Fulda), regte an, dass unter der Prämisse weiter zurückgehender Einnahmen und kontinuierlich steigender Personalkosten Haushalte künftig unter dem Vorbehalt notwendiger Sparmaßnahmen geplant werden müssten.

„Kirche gibt es in der Zukunft auch mit weniger Mitteln“

Bischof Heinz Josef Algermissen, der auch in diesem Jahr wieder persönlich an der Sitzung des Kirchensteuerrats teilnahm, dankte dem Kirchensteuerrat und den Abteilungen des Bischöflichen Generalvikariats für ihren Einsatz für die katholische Kirche und hob hervor, dass zwar die Finanzverwaltung solide sei, aber das Kernproblem der Kirche heute im Priestermangel zu sehen sei. Dennoch gab er mit Blick auf die Zukunft zu bedenken: „Kirche gibt es auch mit weniger Mitteln.“ Der Weg in die Zukunft werde nicht einfach sein, aber das Bistum befinde sich mit dem Bistumsprozess 2030 „auf einem guten Weg“.

Ausführliche Informationen zu den Gliederungen des Haushaltsplans 2018 und des Finanzberichts 2016 finden sich im Internet unter www.bistum-fulda.de/bistum_fulda/bistum/kirchliche_finanzen/aktuell/finanzenvermoegen.php.+++


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