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MAIN-KINZIG-KREIS Jahresrückblick

Landrat Thorsten Stolz: „Jahr des Aufbruchs für den Main-Kinzig-Kreis“

21.12.17 - Landrat Thorsten Stolz blickt auf „ein Jahr des Aufbruchs für den Main-Kinzig-Kreis“ zurück. In den kommenden Monaten werden die Schulen und Straßen zwischen Maintal und Sinntal in großem Umfang saniert, die medizinische Versorgung ausgebaut, die Kinderbetreuung und die öffentliche Sicherheit gestärkt und der ländliche Raum gefördert, zählt Stolz auf:

„Liebe Bürgerinnen und Bürger, das Jahr 2017 hat für den Main-Kinzig-Kreis eine Reihe von Veränderungen gebracht. Die vielleicht für Sie sichtbarste ist der Wechsel an der Spitze des Landratsamts. Seit 18. Juni bin ich Landrat unseres schönen Kreises und habe die Nachfolge von Erich Pipa angetreten. Ihm bin ich sehr zu Dank verpflichtet, weil er ein gut bestelltes und gut geführtes Haus hinterlassen und die Grundlagen gelegt hat für die Stärke, die diesen Landkreis heute auszeichnet.

Wachstum und Erfolg kommen aber nicht von ungefähr. Beides braucht ein Fundament, braucht immer neue Impulse, gerade auch Signale des Aufbruchs in verschiedene Richtungen. Ich sage das aus guten Gründen: 2017 ist ein Jahr des Aufbruchs für den Main-Kinzig-Kreis gewesen. Ich möchte das gerne an ein paar einzelnen Beispielen deutlich machen:

Bei der Bildung: Keiner mag zwar Baustellenlärm. An unseren Schulen aber wird das in den kommenden Monaten nur schwer zu vermeiden sein – und zwar für einen sehr guten Zweck: Für die kommenden drei Jahre planen wir mit zusammengenommen rund 85 Millionen Euro alleine für den Schulbau die höchste Investitionssumme ein, die wir je für die Bildung im Main-Kinzig-Kreis ausgegeben haben. Am Rande sei erwähnt, dass auch die Kreisstraßen in einer Sanierungsoffensive mit einem deutlich erhöhten Budget ausgebessert und erneuert werden. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass mehr als drei Viertel unserer Kreisaufträge an heimische Handwerksfirmen vergeben werden, dann darf das alles auch als gute Nachricht für die hiesigen Betriebe aufgefasst werden. Apropos Bildung: Das Projekt „Lernfeld Landwirtschaft“ hat in den vergangenen Monaten enorm an Fahrt aufgenommen, um Kinder und Jugendliche über landwirtschaftliche Produktion aufzuklären – mit Hilfe des Kreises als Schnittstelle zwischen Betrieben und Schulen beziehungsweise Kindertagesstätten.

Bei der medizinischen Versorgung: Gebaut wird auch an unseren Krankenhäusern in Schlüchtern und Gelnhausen. Die Vision „Gesunde Kliniken 2020“ wird Realität mit Main-Kinzig-Kliniken auf dem neuesten Stand der Technik, als Anlaufpunkt für Menschen jedes Alters, vom Säugling – der von den Bürgerinnen und Bürgern miterkämpfte Kinderärztliche Bereitschaftsdienst sei hier genannt – bis zum Senior, als starker und vergrößerter Medizinstandort im ländlichen Raum. Zudem wollen wir als Kreis mit einem eigenen Stipendienprogramm angehende Ärzte gezielt anwerben, um so dem sich abzeichnenden Ärztemangel zu begegnen.

Bei der Schulkinderbetreuung: Einen neuen Weg beschreiten wir bei der Nachmittagsbetreuung an Schulen. Die ersten Schulen werden im kommenden Unterrichtsjahr den Pakt für den Nachmittag umsetzen, weitere Schulen werden ihre Ganztagsprofile ausbauen, während der Kreis eine zentrale Schnittstelle innerhalb der Verwaltung für den Ausbau der nachmittäglichen Betreuung an den Einrichtungen schafft. Damit haben alle Schulgemeinden nun die völlig freie Wahl, welche Angebote sie ihren Kindern und deren Eltern machen möchten, ob sie in die Profile gehen oder den „Pakt“ unterschreiben.

Bei der Sterbebegleitung: Seit diesem Jahr hat das Hospiz in Gelnhausen geöffnet, ein gemeinsames Projekt des Förderkreises Hospiz Kinzigtal, des Main-Kinzig-Kreises sowie der Caritas. Die sensible Betreuung und Begleitung von Menschen auf ihrem letzten Weg hat sich fest etabliert, so dass in anderen Teilen des Kreises bereits ähnliche Projekte überlegt werden. Entscheidend aber ist: Wir haben hier erneut das Thema Pflege, Alter und Sterben aktiv in den Mittelpunkt unserer Politik gerückt, statt es aus unterschiedlichen – auch menschlich verständlichen – Vorbehalten an den Rand zu drängen.

Beim Ausgleich zwischen städtischen und ländlicher geprägten Kreisteilen: Mit dem neuen Jahr beginnt unser Förderprogramm Ländlicher Raum. Damit können beispielsweise junge Familien auf äußerst unbürokratischem Wege Zuschüsse von bis zu 25.000 Euro erhalten, wenn sie sich für den Umbau oder Neubau eines Hauses in kleineren Dörfern entscheiden. Wir erleichtern es damit, Ortskerne aufzuwerten und neu zu beleben. Erste Rückmeldungen, insbesondere aus dem Bergwinkel, stimmen mich zuversichtlich, dass dieses Förderprogramm angenommen und seine Wirkung nicht verfehlen wird. Für Städte und Kommunen mit rapide steigender Nachfrage nach Wohnungen und Baugrundstücken im westlichen Teil des Kreises und entsprechend steigenden Kosten haben wir wiederum das Förderprogramm zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aufgestockt.

So viel eigene Gestaltung durch die kommunale Ebene ist nicht möglich, wenn Landräte und Bürgermeister finanzielle Spielräume fehlen. Diese Spielräume haben sich die Kommunalpolitiker in den vergangenen Jahren hart erkämpft, in Verhandlungen mit dem Land Hessen, aber auch durch harte eigene Sparprogramme. Wenn ich für den Main-Kinzig-Kreis ein Jahr des Aufbruchs auf vielerlei politischen Ebenen resümieren darf, dann steht für mich außer Frage, dass dafür alle – Steuerzahler, Politik und Verwaltung – ihren ganz eigenen Beitrag geleistet haben.

Ich weiß, finanzpolitische Themen stellen für viele Menschen eine trockene Kost dar. Ich habe deshalb gerne mit den Beispielen vorangestellt, wofür wir gute Finanzen brauchen, nämlich als Basis für politische Gestaltung. Der Main-Kinzig-Kreis steht heute finanziell gut da – so soll es bleiben. Als Kämmerer setze ich daher seit Beginn meiner Amtszeit auf einen Dreiklang aus Abbau der Schulden, umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur und einer spürbaren Entlastung der Kommunen. Letztere werden durch verschiedene Erleichterungen um insgesamt rund 26 Millionen Euro entlastet, nicht zuletzt durch eine Senkung von Kreis- und Schulumlage. Der Main-Kinzig-Kreis erwirtschaftete im fünften Jahr in Folge einen deutlichen Überschuss. Diese erfreuliche Serie begann 2014 und wurde beibehalten trotz größerer Investitionsprogramme. Deshalb sind Sparen und Investieren für mich keine Gegensätze und werden in den kommenden Jahren so weiter praktiziert.

Um das Sicherheitsgefühl der Menschen haben wir uns in diesem Jahr intensiv gekümmert. Die Polizei präsentiert zwar optimistisch stimmende Statistiken zu sinkenden Deliktzahlen und steigenden Aufklärungsquoten. Dennoch haben einige Bürgerinnen und Bürger das Gefühl, von den staatlichen Organen nicht ausreichend vor Einzeltätern und Diebesbanden geschützt zu werden. Ich trete für eine starke und auskömmlich finanzierte Polizei und Justiz ein, habe das auch in meinem Wahlkampf bereits deutlich gemacht. Zugleich bin ich der Meinung, dass neben Präventionsmaßnahmen auch zügigere gerichtliche Verfahren die richtigen Signale an potenzielle Kriminelle aussenden. Prävention und Abschreckung gehen Hand in Hand im neuen „Haus des Jugendrechts“, für das wir zusammen mit Polizei, Justiz und der Stadt Hanau in diesem Jahr die Weichen gestellt haben. Die baulichen Voraussetzungen werden im kommenden Jahr in Hanau geschaffen, die Fachkräfte nehmen gebündelt am Schlossplatz 2019 ihre Arbeit auf. Dieses „Haus des Jugendrechts“ wird das erste sein, das in einem Landkreis errichtet wird.

Alle Experten zusammenbringen, Sicherheit und Kriminalitätsvorbeugung als gemeinsames Ziel verstehen und wirksame Projekte anstoßen: Das ist auch der Zweck des Kreispräventionsrats, den der Main-Kinzig-Kreis mit breiter Unterstützung aus dem Kreistag auf den Weg gebracht hat. Die konstituierende Sitzung hat Mitte Dezember stattgefunden, in Kürze sollen schon die ersten Maßnahmen in Angriff genommen werden.

All diese Themen beschäftigen uns natürlich auch 2018. Nicht zuletzt, weil wir auf verschiedenen Ebenen weiter dafür kämpfen, von der Konsolidierung der Finanzen bis hin zu mehr Sicherheit – hier wäre nicht zuletzt der Hochwasserschutz zu nennen – oder mehr Mobilitätsangebote wie durch Schienenbauprojekte im Kinzigtal. Bei solchen Projekten muss uns der gute Ausgleich gelingen zwischen gesamtgesellschaftlichem Erfordernis und Schutz privater Interessen vor Ort.

Kurz gesagt: Den ganz wesentlichen Themen der Bürgerinnen und Bürgern hat sich die Kreispolitik angenommen und sie jeweils für einen mutigen Aufbruch genutzt. Insofern können wir zufrieden zurück- und optimistisch vorausblicken. Ich hoffe auf ein erfolgreiches neues Jahr für den Main-Kinzig-Kreis. Ich wünsche Ihnen frohe und geruhsame Festtage, einen guten Rutsch sowie ein gutes, gesundes und hoffentlich sorgenfreies Jahr 2018!“ +++


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