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Der Würzburger Weihbischof und Diözesanadministrator Boom - Foto: POW

WÜRZBURG „Gott ist stärker“

Weihbischof Boom in Silvesterpredigt: Schwache und Ausgegrenzte nicht vergessen

01.01.18 - Mit Vertrauen und Zuversicht können Christen auf das neue Jahr 2018 blicken. Das hat Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom in seiner Predigt zum Jahresschluss an Silvester im Würzburger Kiliansdom betont. In Jesus, dem Christus, zeige Gott seine Liebe und wolle Zuversicht schenken. „Weil Gott auf diese Weise meinem, unserem Leben Hoffnung schenkt, darum dürfen wir den Menschen am Anfang und am Ende des Lebens, an den Grenzen unseres Landes und unserer Gesellschaft nicht fallen lassen“, appellierte Weihbischof Boom an die Gläubigen.

In seiner Predigt verwies der Weihbischof drauf, dass in diesem Jahr der Jahresschluss mit dem Fest der Heiligen Familie zusammenfalle. „Nicht dass die Heilige Familie uns eine heile Welt vorführt. Genauso wenig können wir auf ein heiles Jahr zurückblicken.“ Dabei habe es 2017 durchaus große und schöne Ereignisse gegeben wie die Kiliani-Wallfahrtswoche, die Feier des 75. Geburtstages und des 25. Bischofsjubiläums von Bischof em. Hofmann, das Gedenken an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren und das Gedenken des 400. Todestages des Fürstbischofs Julius Echter.

Die Heilige Familie habe das Leben in einer unheilen Welt meistern müssen, „von Nazareth bis Betlehem, von der Krippe bis zum Kreuz, von der Herbergssuche bis zur Flucht“. Im Unheil komme Gott zur Welt und werde groß. „Was das heißt, das hat vor 75 Jahren der Arzt und evangelische Pfarrer Kurt Reuber in der Stalingradmadonna ins Bild gesetzt.“ Mehr als 700.000 Menschen kamen in der Schlacht um Stalingrad während des Zweiten Weltkrieges ums Leben. „Für das Weihnachtsfest 1942 malte Reuber auf die Rückseite einer russischen Landkarte eine Madonna mit Kind, die in dieser Hölle Geborgenheit, Beziehung und Halt zur Sprache bringt. Er setzt die Worte aus dem Johannesevangelium hinzu: ‚Licht – Leben – Liebe‘ – das Gegenteil von dem, was die Soldaten und all die Menschen in und um Stalingrad erfuhren, steht als Wunsch und Sehnsucht am Rand des Bildes.“

Den Kessel von Stalingrad gebe es nicht mehr, doch das, was er beinhalte, sei geblieben – weltweit und bisweilen ganz nah. „Die Kämpfe finden statt in der Politik, an den Arbeitsplätzen, in Gesellschaft und Familie. Die Stärkeren wollen siegen, und sie tun es.“ Die Schriftlesungen am Fest der Heiligen Familie ermutigten die Menschen in besonderer Weise auch im Blick auf ein neues Jahr, betonte Weihbischof Boom. Dass Gott Hoffnung schenke, erführen Abraham und Sara, obwohl letztere es zunächst nicht glauben könne. „Gott ist stärker als all das, was uns auf großer Bühne und im Alltag des Lebens klein macht und erniedrigt. Gott lässt die Hoffnung auf neues Leben nicht zugrunde gehen.“

Weiter betonte der Weihbischof: „Wo Demut und Vergebung, Zufriedenheit und Dankbarkeit gelebt werden, werden Gräben und Grenzen überwunden. So ermutigt und ermahnt der Apostel Paulus.“ Wo wie beim greisen Simeon und der alten Hanna Treue und Vertrauen in die Verheißungen Gottes im Herzen lebendig seien, sähen die Augen der Liebe in allem Unheil und Dunkel Licht und Heil. „Gott ist die Hoffnung, die alles Leben trägt. Mit einem solchen Vertrauen können wir ein altes Jahr beschließen und uns einem neuen zuwenden“, betonte Weihbischof Boom.   +++


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