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PETERSBERG Experte klärt auf

Schäden an Autos möglich? Ärger um 900.000 Euro teure Bremsschwellen

11.01.18 - Für Ärger sorgen 82 neue Bremsschwellen in der Gemeinde Petersberg. Während ein Teil der Anwohner die Neuerung begrüßt, stoßen die „liegenden Polizisten“ bei vielen auf pures Unverständnis. Bereits mehrere Verkehrsteilnehmer meldeten nun Schäden an ihren Autos, die durch die Fahrbahnschwellen verursacht worden seien. Der Petersberger Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen betrachtet diese Berichte jedoch als „Märchenvorstellungen“. OSTHESSEN|NEWS hat versucht zu klären, wie sinnvoll die Baumaßnahmen sind und ob sie wirklich für Schäden verantwortlich sein könnten.

Tatsächlich ist die Errichtung von Tempohügeln dazu geeignet, Fahrzeugverkehr wirksam zu verlangsamen. Viele Kommunen haben in der Vergangenheit Bremsschwellen als Instrument der Verkehrsberuhigung genutzt. Da die erhoffte Wirkung jedoch häufig nicht eintraf, entschieden sich viele Städte und Gemeinden dazu, die Tempohemmschwellen wieder zurückzubauen.

Diese Bremsschwellen sorgen im Moment für Ärger Fotos: Miriam Rommel

Die Gründe für den Rückbau waren vielfältig: Trotz Beschilderung wurden die Schwellen oft von Fahrzeugführern und Radfahrern zu spät erkannt. Der dadurch verursachte Stoß, selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten, als unangenehm empfunden. Andere Autofahrer bremsten direkt vor den Hügeln ab, passierten diese mit geringer Geschwindigkeit und fuhren dann wieder normal an. Die Schadstoff- und Lärmbelastung stieg für die Anwohner dadurch enorm an.

Die Gemeinde Petersberg verteidigt ihre Entscheidung

DEKRA-Sachverständiger Michael Katzer.

Des Weiteren kam es in anderen Kommunen in der Vergangenheit zu ungewünschten Verkehrsverlagerungen, da die Autofahrer die mit Schwellen ausgestatteten Straßen mieden und auf andere Wege auswichen.

Der Petersberger Rathauschef Karl Josef Schwiddessen.

Ein weiteres Problem: Von den Tempohügeln betroffen sind generell nicht nur der Pkw-Verkehr, sondern auch Rettungsfahrzeuge. Für Fahrrad- und Motorradfahrer können Bremsschwellen eine Sturzgefahr darstellen, wenn an den Seiten nicht genügend Platz bleibt, um die Hindernisse zu umfahren.

Im Petersberger Fall sieht Diplom-Ingenieur Michael Katzer von der DEKRA mögliche weitere Probleme in ein paar Monaten auf die Autofahrer zukommen. Bürgermeister Karl-Josef Schwiddessen (CDU) hingegen verteidigt die Entscheidung der Gemeinde, Bremsschwellen im Gesamtwert von rund 900.000 Euro zu verbauen. Beide im Interview sowie weitere Hintergründe können Sie in unserem Video sehen. (Miriam Rommel) +++


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