Bauauschuss votiert für Bau von Tank- und Rasthof an A7-Anschlussstelle

17.01.18 - In der Marktgemeinde Niederaula sind gleich mehrere Großprojekte geplant. Deren Umsetzung ist zwar noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Zumindest aber hat der Ausschuss für das Bau-, Siedlungswesen und Umwelt in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig den entsprechenden Änderungen der Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen zugestimmt. Konkret geht es um den Bau eines Tank- und Rasthofes an der A 7-Anschlussstelle Niederaula. Auf einem Areal zwischen der Zufahrt zur Autobahn und der Bundesstraße 62 sollen eine Tankstelle mit maximal 300 Quadratmeter großem Tankshop, rund 50 LKW-Stellplätze sowie Gastronomie und einem Hotel entstehen.

Ein Vertreter vom Planungsbüro Fischer aus Linden bei Gießen erläuterte, dass sämtliche planungsrechtliche Voraussetzungen geschaffen seien. Mit diversen Fachbehörden sei verhandelt und Lösungen gefunden worden. Die Ausweisung einer Einzelhandelsfläche sei dagegen vom Regierungspräsidium in Kassel abgelehnt und daher nicht möglich. Auf dem geplanten Areal stehen Obstbäume. Diese sollen dem Neubau weichen, dafür werde als Ausgleich eine Obstbaumwiese oberhalb von Niederaula am Hungerberg entstehen, ebenso eine Artenschutz-Ausgleichsfläche. Dazu komme die vorgeschriebe Ausgleichsmaßnahme in Form von entsprechenden Ökopunkten.

Eine maximal 30 Meter hohe Werbepylone soll oberhalb von Niederjossa an der A 7 auf den Tank- und Rasthof hinweisen. Die Zufahrt zur Anlage erfolge über die relativ breite Bundesstraße, von Niederjossa kommend sei eine Linksabbiegespur geplant. Der Bauauschuss stimmte einstimmig den entsprechenden Änderungen von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan zu.

Neue Kinderkrippe und Rettungswache am Mittelweg?

Auf der orange gefärbten Fläche könnte die Rettungswache und die Kinderkrippe ...

Vielleicht ein neuer Ortsmittelpunkt auf dieser Freifläche vor der evangelischen ...

Eine völlig neue Variante ergibt sich für den Bau einer neuen Kinderkrippe. Nachdem der alte Kindergarten im Kirchweg inzwischen wie geplant abgerissen wurde und die Kinder derzeit im alten Bürgerhaus in der Bahnhofstraße in ihren Übergangs-Kindergarten gehen, kam die Idee auf, diese Freifläche als neuen Ortsmittelpunkt zu nutzen. Zudem komme die evangelische Kirche viel besser zur Geltung. Da die Gemeinde aktuell eine Fläche für den Neubau der Rettungswache sucht, wird nun ein neuer Standort am Mittelweg - einer Verbindungsstraße zwischen Hattenbacher Straße und Schlitzer Straße - diskutiert. Dort hatte die Kommune ein Neubaugebiet auf den Weg gebracht. Doch die Nähe zu zwei Bauernhöfen und der Biogasanlage macht eine Teilfläche als Wohngebiet unattraktiv, die Geruchsbelästung sei nach Ansicht der Fachbehörde zu hoch.

Der Rest der Fläche soll nun umgewidmet werden - und zwar als Flächen für Einrichtungen und Anlagen für den Gemeindebedarf. Diesem stimmte der Bauauschuss einstimmig zu, um zumindest eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Ein Modell sei laut Bürgermeister Thomas Rohrbach, die Kindergrippe ebenso wie eine neue Rettungswache dort anzusiedeln. Bauamtsleiter Heiko Reuber zeigte in einem ersten Entwurf, dass die Fläche dafür ausreiche und zudem genügend Fläche für eine Erweiterung vorhanden sei. Der DRK-Rettungsdienst plane Erweiterung und wolle zwei Fahrzeughallen und entsprechende Sozialräume bauen. Der alte Standort mit einer Fahrzeughalle ist derzeit am Rathaus neben der Feuerwehr untergebracht. Die Feuerwehr wiederum braucht dringend zusätzliche Flächen für ihre Einsatzfahrzeuge.

Ein Investor hat Interesse an dieser Fläche (orange gefärbt)

Erneuert werden soll der Bebauungsplan für die Erweiterung des Gewerbegebiets "Beim Gericht". An dieser 70.000 Quadratmeter großen Fläche hat aktuell ein Investor Interesse. Der Aufstellungsbeschluss aus dem Jahre 2007 solle erneuert werden. Auch dieser Bauleitplanung stimmt der Ausschuss einstimmig zu. Am kommenden Freitagabend wird sich die Gemeindevertretung unter anderem mit diesen Themen beschäftigen. (Hans-Hubertus Braune) +++