Archiv
Obligatorisches Gruppenbild zu Beginn (v.li): Alois Früchtl, Gastredner Christian Gansch, Fuldas OB Dr. Wingenfeld, die beiden Sparkassen-Vorstände Horst Habermehl und Uwe Marohn sowie Landrat Bernd Woide. - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Jahresauftakt der Sparkasse Fulda

Christian Gansch an Gäste aus Politik & Wirtschaft: "Harmonie ist das Wichtigste"

17.01.18 - Im würdigen Rahmen des Fuldaer Schlosstheaters hatte am Dienstagabend traditionell die Sparkasse Fulda zur mittlerweile 34. Jahresauftaktveranstaltung eingeladen. Etwa 700 Gäste aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Wissenschaft waren persönlichen Einladungen gefolgt, einen Abend, ganz im Zeichen der Musik, zu verbringen. Als Gastredner konnte der Dirigent und Produzent Christian Gansch gewonnen werden. Alois Früchtl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda, zeigte sich beeindruckt von der Biographie des Vollblutmusikers. Auch Gansch` These, dass Unternehmen viel von Musikern lernen könnten, unterstrich der Sparkassenvorstand. „In einem Orchester geht es oftmals ähnlich zu wie in einer Firma. Alle tragen gemeinsam zum erfolgreichen Ganzen bei.“

Sparkassen-Chef Alois Früchtl konnte den Gästen einen kurzweiligen, informativen ...

Grußworte des Fuldaer Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld und Vorsitzender ...

Christian Gansch, 1960 in Österreich geboren, begründete mit seinem Buch „Vom Solo zur Sinfonie- Was Unternehmen von Orchestern lernen können“ einen echten Trend. Er zählt zu den gefragtesten Referenten im In- und Ausland. Einerseits war Gansch in frühreren Jahren als Dirigent internationaler Spitzenorchester wie dem englischen BBC Orchester, dem Orchestre Philharmonique de Radio France Paris oder dem NHK Symphony Orchestra Tokyo erfolgreich, andererseits arbeitete er vierzehn Jahre lang in der Musikindustrie. Gensch agierte bereichsübergreifend zwischen Produktion, Marketing, Vertrieb und Controlling. Seine Erfahrungen bilden die Grundlage für seine Referate.

Vom Solo zur Sinfonie...

...Wie man aus Vielfalt Einheit schafft

So der informative Festvortrag von Dirigent Christian Gansch

„In unserem Orchester haben wir eines kapiert“, leitete der vierfache Grammy Awards- Preisträger Gansch seinen Vortrag ein. „Sie als Zuhörer bezahlen uns für Harmonie.“ Es dürfe nicht vorkommen, dass etwa eine Trompete lauter als eine andere sei, erklärte er. „Es ist ein dynamisches Gruppenspiel, bei dem eine Person, der Dirigent, die Fäden in der Hand hält.“ Ein erfolgreiches Orchester hätte nichts mit Leidenschaft zu tun. „Trotzdem ist das ein gängiges Vorurteil.“ Nur durch Handwerk, Disziplin, Präzision und eine ausgereifte Technik seien Musiker imstande, annähernd perfekt zu spielen. „100 Prozent fehlerfrei ist kein Konzert. Auch wenn die Zuhörer sie nicht merken, gibt es immer ein paar winzige Fehler, die es im Anschluss unter den Führungskräften zu besprechen gilt.“ Würde man dies nicht tun, so Gansch, würden sich die eigentlich kleinen Fehler binnen kürzester Zeit in große Probleme verwandeln.

„Man muss immer den Anspruch haben, perfekt sein zu wollen.“ Täglich drei Proben, die jeweils rund zweieinhalb Stunden dauerten, seien notwendig, um dem Anspruch zu genügen. „Wie gesagt, das hat nichts mit Emotionen, sondern mit harter Disziplin zu tun.“ Begabung, so der Wahl-Münchner, zeige sich schon im frühen Kindesalter und müsse auch zu dieser Zeit gefördert werden. „Wer mit acht Jahren noch nicht von einem Fußballverein unter Vertrag genommen wurde, kann halt später auch nur auf dem Dorfplatz mit den Nachbarsjungen bolzen.“ Disziplin scheint dem Vollblutmusiker Gansch, der grundsätzlich etwas gegen Workshops zur Firmenstärkung hat, „wollt ihr euch nur an den Händen halten und Ommm sagen? Was soll dieser Kindergarten für Erwachsene?“ eine wichtige Eigenschaft zu sein.

Um die Musiker beziehungsweise auch Firmenmitarbeiter anzuleiten, brauche es Führungskräfte, die auch Vorbildfunktion hätten. „Wenn ich nur fordere, selbst aber keine Motivation habe, merkt man mir das an. Das überträgt sich dann auch auf die anderen.“ Als Dirigent, so meinte Gansch, müsse man eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigen. „Man muss zuhören können, man muss wissen, wann man handeln muss, man sollte die Musiker/Angestellten respektvoll behandeln und trotzdem einen klaren Führungsstil aufzeigen sowie in Stresssituationen Druck abbauen können.“

Aufmerksam verfolgten die Zuschauer den Ausführungen des Gastredners

Das Motto „macht einfach mal“, funktioniere ebenso wenig, wie zu hartes Antreiben. „Außerdem muss man immer bedenken, wir sind keine 144 Freunde im Orchester.“ Es würde immer den ein oder anderen Mitarbeiter geben, mit dem man Privat kein Bier trinken gehen würde. „Trotzdem stehen wir loyal hinter allen Kollegen.“ Wer auf Sympathiespielchen setze, hätte immer schlechte Karten. „Generell kann ich Ihnen sagen, engagieren Sie nur Leute, die es auch können. Nicht welche, die es nur gut meinen. Damit fahren Sie am besten.“

Das musikalische Quartett "Uwaga!"zu deutsch: "Achtung! Vorsicht!"überzeugte ...

Matthias Hacker, am Bass

Christoph König und Maurice Maurer, Virtuosen an den Streichinstrumenten! ...

Miroslav Nisic, meisterhaft an dem Akkordeon

Musikalisch umrahmt wurde die zweistündige Veranstaltung von den vier Mitgliedern der Gruppe „Uwaga!“ aus dem Ruhrgebiet, die mehrere Stücke klassischer Musik mit serbischen, osteuropäischen und jazzhaltigen Elementen vermischten und so neu interpretierten. Danach gab es noch viele persönliche Gespräche im Foyer des Schlosstheaters - auch ein wichtiger Aspekt für die abendlichen Gäste (Miriam  Rommel) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön