Über 700 Menschen am Bahnhof gestrandet: Feuerwehr verteilt Decken

19.01.18 - Auch in Fulda kam der Bahnverkehr am gestrigen Nachmittag durch Sturmtief „Friederike“ komplett zum Erliegen. Die Folge: Mehrere hundert Menschen strandeten in der Domstadt, die wenigen Hotelzimmer, die noch verfügbar waren, waren binnen kürzester Zeit ausgebucht. Aber was tun, wenn man niemanden in der Gegend kennt und auch nicht wegkommt?

Mehrere Anrufer meldeten sich am Donnerstag bei OSTHESSEN|NEWS, um ihre Hilfe anzubieten. „Ich hätte noch ein Bett oder ein Zimmer frei“, hieß es von mehreren Seiten. Vorbildlich, dieses Mitgefühl und Engagement. Und obwohl auf diese Weise sicherlich noch der ein oder andere Fahrgast einen Schlafplatz ergattern konnte, hieß es für rund 700 Menschen auf dem Fuldaer Bahnhof auszuharren.

Der Hotelzug bietet den etwa 700 gestrandeten Passagieren einen Ruheplatz für die ...

Insgesamt drei Schlafwagen wurden den Reisenden zur Verfügung gestellt, die Feuerwehr Fulda kümmerte sich zusätzlich um die Gestrandeten. Es wurden Decken, heiße Getränke sowie Suppe und Obst verteilt. Einsatzleiter und stellvertretender Leiter der Feuerwehr Fulda, Bernd Gottschalk, sprach dennoch von einer entspannten Lage. „Wir sind mit rund 20 Mann hier am Bahnhof im Einsatz, die meisten Leute haben wirklich viel Verständnis für die aktuelle Situation.“

Einsatzleiter Bernd Gottschalk und sein Team versorgen die gestrandeten Passagiere ...

In den Zügen, so teilte der Einsatzleiter mit, würden die Fahrgäste von Bahnmitarbeitern betreut. „Auch die Organisation der Bahn ist vorbildlich, die Menschen werden, so gut es eben möglich ist, umsorgt.“ Um das leibliche Wohl der unfreiwilligen Domstadtbesucher kümmerte sich außerdem die Bahnhofsmission. „Reisende können sich bei uns aufwärmen und heiße Getränke bekommen“, hieß es von Seiten der freiwilligen Helfer. In vielen Teilen Deutschlands rechnet die Deutsche Bahn auch am Freitag noch mit massiven Einschränkungen, ab Fulda sollen die Züge jedoch voraussichtlich bereits ab dem frühen Morgen wieder verkehren. Einzelne Einschränkungen seien jedoch zu erwarten.

Für Donnerstag und Freitag geltende Fernverkehrsfahrkarten behalten übrigens ihre Gültigkeit und können entweder storniert oder bis eine Woche nach Störungsende flexibel genutzt werden. Sitzplatzreservierungen können umgetauscht werden. Betroffene Reisende, die ihre bereits gebuchte Reise nicht antreten möchten, können ihre Fahrtkarten kostenlos zurückgeben. (Miriam Rommel) +++