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Von links: Rainer Weiß, Frank Fladung (Einrichtungsleiter AWO Pflegeheim Petersberg), Steffen Rohrsetzer (Betreuer der FAW gGmbH), Tina Poklitar (Kompetenzzentrum MeH der FAW gGmbH). - Foto: FAW

FULDA/PETERSBERG Erfolgreiche Wiedereingliederung

"Weiter geht´s" im Beruf trotz Schlaganfall und Multipler Sklerose

Über die FAW gGmbHDie Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH ist als Bildungs- und Personaldienstleister mit 33 Akademien und über 150 Außenstellen in zwölf Bundesländern aktiv. Ihr Ziel ist es, Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen neue Perspektiven zu schaffen oder Arbeitnehmern den beruflichen Aufstieg zu ermöglichen. Seit 21 Jahren ist die FAW gGmbH in Fulda aktiv. Sie knüpft ein engmaschiges Netz zu allen Akteuren rund um den Arbeitsmarkt der Region. Oberstes Ziel aller Dienstleistungsangebote der FAW ist die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt oder die langfristige Sicherung des bestehenden Arbeitsplatzes. Der reale Arbeitsprozess steht dabei immer im Vordergrund. Gelernt wird unter Praxisbedingungen in Betrieben. Individuelle Lösungen auf Basis der jeweiligen persönlichen Fähigkeiten und der konkreten Arbeitsplatzanforderungen bilden das Gerüst für die erfolgreiche, nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. - Weitere Informationen unter: www.faw.de.

31.01.18 - „Gibt man den Männern eine Bohrmaschine in die Hand, sind sie in einer anderen Welt und glücklich“, so beschreibt Rainer Weiß seine Arbeit in der von ihm gegründeten Männergruppe als Teil seiner Arbeit als Betreuungsassistent im AWO Pflegeheim in Petersberg. In dieser Männergruppe können die Senioren handwerklichen Tätigkeiten nachgehen. So wurden zum Beispiel ein Hausbriefkasten und ein Vogelhaus von den Teilnehmern der Männergruppe gestaltet. Diese Arbeit lässt schlummernde Fähigkeiten wieder aufleben, gibt den Senioren Sinn und bereitet Freude.

Das trifft auch auf den 55-jährigen Betreuungsassistenten Rainer Weiß zu. Auch er hatte immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Nach zwei Schlaganfällen konnte er seinen alten Beruf als Buchdrucker nach 34 Jahren nicht mehr ausüben. Trotz Einschränkungen nach den Schlaganfällen wollte Rainer Weiß auf keinen Fall in Rente gehen, sondern gebraucht werden und weiterhin beruflich tätig sein. Er kam durch eine Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben über die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Hessen in die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) gGmbH Fulda. Die FAW hat ein spezielles Angebot für die berufliche Eingliederung von neurologisch erkrankten Menschen.

Steffen Rohrsetzer, die Rehabilitationsfachkraft der FAW, erarbeitete mit Rainer Weiß neue berufliche Perspektiven und begleitete eng den gesamten Prozess der beruflichen Eingliederung mit seinen Höhen und Tiefen. „Nach einer über die FAW begleiteten Arbeitserprobung in einem anderen AWO Pflegeheim stand für mich fest, dass ich gerne nochmal die ,Schulbank' drücken und eine Weiterbildung zum Betreuungsassistenten machen möchte“, schildert Rainer Weiß den Entscheidungsprozess. Die DRV Hessen wollte die Kosten der Weiterbildung übernehmen, dann kam der neue Schock. Nachdem Rainer Weiß mit Verdacht auf einen erneuten Schlaganfall im Krankenhaus untersucht wurde, erhielt er die Diagnose Multiple Sklerose. Bei den Symptomen handelte es sich um einen akuten Schub. Aber auch von dieser Diagnose ließ sich Rainer Weiß nicht entmutigen. „Weiter geht`s“ sagte er sich und beendete unterstützt von der FAW erfolgreich die Weiterbildung. Eine Anstellung erhielt er dann im AWO Pflegeheim in Petersberg.

„Bei Herrn Weiß hat alles gut gepasst. Ich habe ihn in der betrieblichen Erprobung im Erna-Hosemann-Haus kennen gelernt und gesehen, wie er sich mit Herzblut um die Bewohner kümmert und den Willen hat, etwas zu bewegen. Der bisherige Einsatz ist sehr positiv, so hat Herr Weiß noch keinen einzigen Tag gefehlt, trotz seiner verschiedenen Erkrankungen“, ist AWO-Einrichtungsleiter Frank Fladung voll des Lobes für seinen neuen Mitarbeiter. „Wir freuen uns sehr, einen männlichen Betreuungsassistenten zu haben. Dies ist ein Glücksfall für die Einrichtung, da Männer in diesem Berufsfeld die absolute Ausnahme sind.“, so der Einrichtungsleiter weiter.

Auch die Zusammenarbeit mit der FAW gestaltete sich positiv. Ihm gefällt es, dass die FAW Menschen die Möglichkeit gibt, sich neu zu orientieren, sie fördert, auf neue berufliche Perspektiven vorbereitet und auch während der betrieblichen Erprobungen eng begleitet. So kann eine optimale Integration in den ersten Arbeitsmarkt erfolgen. „Besser hätte es nicht laufen können“, ist auch das Fazit von Rainer Weiß, wenn er an seine Zeit in der FAW zurück denkt. Seine nächsten Projekte? Die Bewohner des AWO-Pflegeheims eine angenehme Zeit erleben zu lassen, zum Beispiel mit einem Ausflug zum Früchteteppich in Sargenzell. (pm) +++


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