Klasse Gemeinschaftsleistung: Tollkühne Feierlichkeiten des Frohsinns

04.02.18 - „Sie sind der Meinung, das war…“ – der Halbsatz von Showmaster Hans Rosenthal, den das „Dalli Dalli“-Publikum mit einem krachenden „Spitze!“ vollendete, ist legendär. Da ist es kaum verwunderlich, dass Prinzessin Meike Herwig, die sich des Kultspruchs bediente, die närrischen Besucher der 41. Auflage des Kerspenhäuser Karnevals sofort auf ihrer Seite hatte. Souverän, charmant führte die in einer eidottergelben Abendrobe gekleidete Entertainerin – Karneval-Urgestein Matthias Engel musste krankheitsbedingt passen – durch die tollkühnen Feierlichkeiten des Frohsinns, die am Samstagabend in der bunt geschmückten Arena des Bürgerzentrums stiegen.

links: Martin Grenzebach als Hippie...

„Es wäre schon scheiße, wenn ich hier oben nichts sagen dürfte“, meinte die Conférencière augenzwinkernd, die sich auf der Bühne bis zur Atemlosigkeit verausgabte. „Wenn ich noch eine Zugabe gebe, kann ich mich glatt neben den Engel legen.“ Musste sie aber nicht… Einmal mehr hatte sich die Vereinsgemeinschaft Kerspenhausen mächtig ins Zeug gelegt, um einen närrischen Reigen der Extraklasse zu bieten. Mit ihren Büttenreden, Liedbeiträgen und Tanz- und Showeinlagen brachten die Akteure das bis auf den letzten Platz besetzte Bürgerzentrum zum Beben.

Den würdigen Auftakt machten die Gardemädels, die von starken Jungs quer durch den Saal auf die Bühne getragen wurden. Als echte „Super-Helden“ entpuppten sich die Nachwuchskicker des JVF Niederaula, die gekommen waren, um den goldenen Weltpokal zu holen. In der Bütt glänzte Michael Grenzebach alias Dorfkind „Michel aus der Roßbach“, der pikante Details aus dem familiären Nähkästchen ausplauderte und gestand, Maria und Josef aus der Krippe geklaut zu haben. „Liebes Christkindelchen, wenn ich dieses Jahr keine elektrische Eisenbahn bekomme, siehst Du deine Mama und deinen Papa nie wieder…“

„Respektlos“ gegenüber dem Gassenhauer „Felicità“ von Al Bano und Romina Power zeigten sich die Landfrauen: Sie wandelten den Song kurzerhand in „Orangenhaut 1.0“ um und sangen von ihren Wehwehchen mit den Dellen – sprich: Cellulite. „Es lebe der Sport…“ Ihre Liebe zur Mutter aller Partyhochburgen bekundeten die Flashlights in Form der „Mallorca-Party-Crew“: „Du bist der geilste Ort der Welt…“

Nach der obligatorischen Schunkelrunde, DJ Frank – „oh yeah“ – stellte seine Qualitäten unter Beweis, eroberte das Notprogramm unplugged mit Hits, wie „Johnny Däpp“ und „Hulapalu“, die Herzen des närrischen Publikums im Sturm. Eine spitzenmäßige Premiere feierte die frisch aus der Taufe gehobene Gruppe Limitless. Mit ihrer toll choreografierten Monsterparty – Ghostbusters trafen auf Gangnam Style – rissen sie die Besucher von den Sitzen.

Dann drehte sich alles um den Storch: In ornithologisches Gefilde ein tauchten Büttenredner Michael Grenzebach und sein junger Kompagnon Felix Grenzebach, die die Lachmuskeln der närrischen Schar ordentlich strapazierten. Wo der Appenzeller hängt, wissen die Herren von der Ranzengarde, die – vor allem die Damen der Schöpfung – auf die Alm des schweizerischen Erfinders Urs Düsentrieb entführten. „Back to the Nineties“, hieß es bei der Showtanzeinlage der Inspirations and Friends, die das große Finale einläuteten. Und alle waren sich einig: „Kerspenhausen, das war SPITZE!“ (Stefanie Harth) ++