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Der Angeklagte und sein Frankfurter Verteidiger - Fotos: Julius Böhm

FULDA Brutal unter Alkohol

Prozess: Kumpel und Ex-Freundin geprügelt und mit "Abschlachten" bedroht

15.02.18 - Prozessauftakt am heutigen Donnerstag vor dem Landgericht Fulda: Angeklagt ist ein 60-jähriger Mann aus Bad Hersfeld wegen gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Bedrohung. Staatsanwältin Christina Dern verlas heute nur die Anklageschrift, weil die beiden geladenen Sachverständigen am Prozess erst ab morgen teilnehmen können. Der Angeklagte soll sich am Abend des 20. Februar 2017 in seiner damaligen Wohnung in Bad Hersfeld nach erheblichem Alkoholkonsum darüber geärgert haben, dass sein Bekannter A. das Trinkgelage in der Wohnung "vorzeitig" verlassen wollte. Deshalb habe er ihn mehrfach mit Fäusten trackiert und auf den am Boden Liegenden mit festen Bikerschuhen eingetreten, bis der bewusstlos wurde. Der Mann erlitt dadurch großflächige Kopfplatzwunden, eine Nasenbein- und Rippenserienfraktur, intercranielle Blutungen, eine Milzläsion sowie multiple Prellungen, Schnitte und Schürfwunden.

Staatsanwältin Christina Dern

Damit nicht genug, wiederholte sich laut Anklage das brutale Vorgehen des Angeklagten am 11. Juli 2017 am späten Nachmittag. Der wieder stark alkoholisierte Angeklagte geriet in die Wohnung des Zeugen A. erneut mit ihm aneinander. Seine ehemalige Lebensgefährtin versuchte zu schlichten, woraufhin der 60-Jährige drohte, ihr den Schädel einzuschlagen. Anschließend soll er ein Brotmesser aus der Küche geholt haben, dieses dem Zeugen A. an den Hals gehalten und geschrien haben „ich schlachte dich jetzt ab“. Der Zeugin M. soll er gedroht haben „du bist anschließend dran“. Als die Frau in die Küche flüchten konnte, verfolgte er sie und hielt ihr das Messer an den Hals. Die Frau versuchte in ihrer Not, die Wohnung unter dem Vorwand zu verlassen, weiteren Alkohol zu besorgen. Doch diese List misslang, der Angeklagte sperrte sie ein. Erst durch Nachbarn herbeigerufene Polizisten befreiten sie schließlich. 

"Habe nicht mehr zu verlieren!"

Richter Josef Richter leitet die Verhandlung

Auch am darauffolgenden Tag ließ der Angeklagte nicht von der Frau ab. Aus Verärgerung darüber, dass sie zwischenzeitlich seinen Bewährungshelfer angerufen und um Hilfe gebeten hatte, kündigte er telefonisch erneut an, sie umbringen zu wollen. Er habe nichts mehr zu verlieren und wolle "sich jetzt drei bis vier Promille anzusaufen", um dann an ihrem Arbeitsplatz in einer Spielothek zu erscheinen, "dann seien alle dran".

Auf Nachfrage des Richters kündigte der 60-Jährige heute vor Gericht an, sich zu den Vorwürfen der Anklage äußern zu wollen. Der Prozess wird morgen um 9 Uhr fortgesetzt. (ci)+++


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