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Zwei Stunden hochkarätige musikalische Unterhaltung - Fotos: Gudrun Schmidl

NIEDERAULA Benefizkonzert für KIndergärten

Heeresmusikkorps Kassel: Ein Herz für Blasmusik und Wohltätigkeit

22.02.18 - „Aus Böhmen kommt die Musik“ ist ein bekanntes Lied und ein Versprechen gleichermaßen. Das Heeresmusikkorps Kassel der Bundeswehr in der Egerländer Besetzung pflegt die böhmische Blasmusik in der ursprünglichen Form. Diese Besetzung mit 19 Musikern, nach dem sinfonischen Blasorchester die größte Formation, bot am Dienstag unter dem Dirigat von Hauptfeldwebel Jan Schröter einen Ohrenschmaus auf höchstem Niveau in dem mit rund 350 Besuchern voll besetzten Gemeinschaftszentrum Altes Forsthaus. Es ist der Verdienst von dem „Verein Bürger für Niederaula“ mit seinem Vorsitzenden Dr. Heinrich Hellwig, dass nach vier Jahren Vorbereitung dieses Benefizkonzert stattfinden konnte. Hellwig griff sofort zu, als ihm im vergangenen Jahr telefonisch der frei gewordene Termin am 20. Februar 2018 genannt wurde. „Ich frage niemanden, den nehmen wir“, reagierte er damals spontan.

Die noch nicht abgebaute Holzkonstruktion auf der Bühne, die beim Karneval dem Elferrat Unterschlupf bietet, ging mit etwas Fantasie als gemütliche Hütte im Böhmerwald durch. Dort, wo Lieder wie „Böhmische Liebe“ bis hin zu „Böhmisches Herzklopfen“ angesiedelt sind, die Teil des Programms waren. Der Reigen der Blasmusik wurde allerdings verheißungsvoll mit dem von Rudi Fischer komponierten Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“ eröffnet. Es folgten Klassiker aus der Feder von Ernst Mosch, den unvergessenen König der Blasmusik, der mit seinen Original Egerländer Musikanten weltberühmt wurde. „Die späte Liebe“ gehörte dazu und wie Moderator Rainer Hartl feststellte, hatte nahezu jedes Stück mit Liebe und Kuscheln zu tun. „Wir bieten so eine Art Vorspiel“.

Dr. Heinrich Hellwig

Den „Bayerischen Defiliermarsch“ und viele weitere „Wahnsinns-Märsche“ kündigte Rainer Hartel in seiner unverwechselbaren humorvollen Art an, „quasi“ so gut, als ob das seine Hauptaufgabe wäre. Dabei ist der Franke mit polnischen und bayerischen Wurzeln als Schlagzeuger unverzichtbar. Polka-, Marsch- und Walzerklänge in ureigener Interpretation, bei denen „die Tuben den Takt brummen“, wechselten sich in dem zweistündigen, hochkarätigen Programm ab, vielfach wurde mit kleinen Kabinettstückchen für weitere Unterhaltung gesorgt.

Diana Blum (Klarinette) und Markus Klöppner begeisterten mit Egerländer Harmoniegesang ...

Herausragende Berufsmusiker, die mit ihren Soli auf der Tuba, der Posaune, aber auch mit Egerländer Harmoniesang und im musikalischen Rollenspiel „Murzel und Purzel“ mit zwei Klarinetten begeisterten, wurden vom zunächst sehr zurückhaltenden Publikum frenetisch beklatscht. „Bass in the Ballroom“ lockte mit Tango-Rhythmen bei vorherigen Konzerten nach Angaben von Rainer Hartl einige Besuche zu spontanen Tanzeinlagen vor die Bühne, das Niederaulaer Publikum genoss lieber im Sitzen, bis der Funke übersprang.

Nach der Pause flossen zunächst „Tränen der Liebe“, der zackige Armeemarsch „Von der Tann“ regte zum Klatschen an und „Mit vollen Segeln“ ging es in die Schlussrunde, denn „die Arbeitsbestimmungen für Bundesbeamte“ sind streng. Aber nicht streng genug, denn die lautstark eingeforderten Zugaben nach dem letzten Lied, dem Mosch-Klassiker „Gute Nacht“, wurden natürlich gewährt, denn zu einer guten Nacht gehört ein "Böhmischer Traum". Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum ein unvergessliches Wohltätigkeitskonzert, das Herz und Seele tief berührte. „Sie sind uns alle lieb und nicht teuer“, versicherte Rainer Hartl schon zu Beginn des Konzertes und das stimmt. Gerade mal 12 Euro kostete eine Eintrittskarte im Vorverkauf. Dafür lernten die Besucher auch noch alle Musiker, die aus vielen verschiedenen Bundesländern kommen, namentlich kennen. Hartl verstand es außerdem, Hintergrundinformationen zu den einzelnen Musikstücken informativ und immer mit einem Augenzwinkern zu vermitteln.

Schlagzeuger und Moderator Rainer Hartl

Wie immer spielte das Heeresmusikkorps Kassel, hier in der Egerländer Besetzung, ohne jede Gage und hat so inzwischen 3 Millionen Euro eingespielt. Voraussetzung ist, dass der Erlös vom Veranstalter für wohltätige Zwecke verwandt wird. Dr. Heinrich Hellwig kündigte an, dass das Geld den Kindergärten der Marktgemeinde Niederaula zur Verfügung gestellt wird. Jan Schröter bedankte sich für die vorbildliche Organisation und das sehr schmackhafte Essen. Reißenden Absatz fand die angebotene CD „Auf uns“, der erste Tonträger der Egerländer Besetzung, die Rainer Hartl während des Konzerts erfolgreich anpries. Der Erlös aus dem Verkauf wird gespendet. (Gudrun Schmidl) +++

 


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