Archiv
- Symbolbild

HERINGEN (W.) / FULDA Dramatisches Ende eines Spaziergangs

Opfer nach langem Koma gestorben - Freund wegen Totschlags angeklagt

23.02.18 - Dramatische Wendung im Prozess gegen einen 23-Jährigen aus Heringen (W.), dem die Anklage versuchten Totschlag vorwirft, nachdem er im Juni 2017 seine 24-jährige Freundin bei einem Spaziergang in den Werrawiesen bei Wölfershausen mutmaßlich so stark gewürgt hat, dass sie nach schweren Hirnverletzungen ins Koma gefallen war und daraus nicht mehr erwachte. Seither hatte sie ohne Aussicht auf Besserung in einem Heim gelegen. Am gestrigen 3. Verhandlungstag musste Richter Josef Richter verkünden, dass die junge Frau vor zwei Wochen verstorben ist und deshalb aus dem versuchten ein vollendeter Totschlag geworden ist.

Der junge Mann war damals am Sonntagnachmittag zusammen mit seiner damals 23-jährigen Lebensgefährtin aus Bad Hersfeld auf den ausgebauten Feldwegen in den Werrawiesen, zwischen dem Stadtteil Wölfershausen und Heringen in Richtung der Werra spazieren gegangen. Daran, was dann genau passierte, kann er sich angeblich nicht erinnern. Sein Verteidiger Michael Euler hatte zu Prozessbeginn für ihn vor Gericht eine Statement verlesen. Demnach könne er sich nur an einen "Knall in seinem Kopf" gegeben. Danach habe seine Freundin bewusstlos vor ihm gelegen und sei auch nach Mund-zu-Mund-Beatmung nicht wieder erwacht. Seit dem Vorfall leide er zudem unter Kopfschmerzen, Lichtblitzen und Doppelbildern. Kurz nach 15 Uhr war die junge Frau von Passanten in hilflosen Zustand an einem Feldweg gefunden worden. Sie musste mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wenig später konnte der 22-jährige Lebensgefährte in seiner Wohnung von der Polizei festgenommen werden. Seither befand sich der mutmaßliche Täter in einer JVA in Untersuchungshaft.

Auf Erinnerungslücke berufen

Der genaue Tathergang liegt also im Dunkeln, weil sich der Angeklagte auf eine Amnesie beruft. Zwar gestand er ein, dass seine Freundin ihm kurz zuvor einen Seitensprung gebeichtet habe. Das soll aber nicht zu einem Streit geführt haben - die gute Beziehung der beiden sei davon nicht tangiert worden. Dagegen standen die Aussagen von sechs Kripobeamten der Hersfelder Polizei, die die Emails und Handyanrufe ausgewertet hatten. Die Korrespondenz sei von Streit und Beziehungskrise geprägt gewesen, der Angeklagte soll Trennungsabsichten gehabt haben, worauf eine gepackte Reisetasche hindeutete.

Wegen Erkrankung des Richters musste der Verhandlungstag am heutigen Donnerstag abgesagt werden. Die Fortsetzung ist für Donnerstag nächster Woche terminiert.(ci)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön