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Herbert Holzheimer und Carmen Zinßler-Maul im Gespräch über die Ausstellungsobjekte im Bruder-Franz-Haus. - Fotos: Marion Eckert

KREUZBERG Scherenschnitte und Alltagsfunde

Neue Ausstellung zur Passion im Bruder-Franz-Haus eröffnet

23.02.18 - Eine neue Ausstellung im Bruder-Franz-Haus zur Passionszeit trägt den Titel „Kreuzweg/Passion - Stationen eines Lebens.“ Sie zeigt zum einen Scherenschnitte der Künstlerin Marina Leiska (Neuenstadt/Stein), die den Kreuzweg Jesu mit vielen Details darstellen. Schon vor zwei Jahren stellte die Scherenschnittkünstlerin zum Thema Sagen im Bruder-Franz-Haus aus. Diese Ausstellung war Anlass der Einrichtung die Kreuzweg-Scherenschnitt-Darstellungen zu schenken. Die Werke nehmen nun in der Ausstellung die Fensterfront im Anbau ein.

Im Ausstellungsbereich zeigt Herbert Holzheimer (Langenleiten) ganz unterschiedliche Arbeiten, die sich ebenfalls mit der Passion beschäftigen. Carmen Zinßler-Maul vom Team des Bruder-Franz-Hauses hatte angefragt, ob er die Tafeln des Kreuzwegs, den er vor einigen Jahren für das Exerzitienhaus Himmelspforten der Diözese Würzburg gefertigt hatte, auch am Kreuzberg zeigen könne. Holzheimer sagte sofort zu und beschloss eigens für diese Ausstellung weitere neue Kunstwerke zu schaffen. So gibt es neben den Tafeln des Würzburger Kreuzweges zwar auch einige alte Arbeiten aber eben auch eine Vielzahl an neuen Zusammenstellungen. „Mir ging es darum unterschiedliche künstlerische Darstellungen zu schaffen, um den Inhalt der Passion von verschiedenen Perspektiven aus zu erschließen.“

Verwitterte und zerschundene Christusdarstellungen kommen in den Objektkästen ...

Wer durch die Ausstellung geht, wird auf den ersten Blick nichts wirklich „Neues“ entdecken. Ein Christushaupt, verwittert, wohl vor langer Zeit einmal von einem Feldkreuz gefallen. Ein vom Holzwurm zerfressenes Kreuz, angesengte Tücher, zerbrochene Christusdarstellungen notdürftig zusammengeleimt. Und genau das ist es, was die Kunst von Herbert Holzheimer ausmacht. Wenn der Verfall bereits eingesetzt hat, wenn Patina angesetzt, der Holzwurm seinen Dienst verrichtet hat und es  niemand mehr aufheben oder aufstellen möchte, dann wird es für Herbert Holzheimer interessant. „Einige der Fundstücke habe ich seit Jahren schon zu Hause. Für die Ausstellung habe ich sie nun in einen neuen Zusammenhang gebracht.“ Es sei ihm nicht daran gelegen, die verwitterten und zerbrochenen Stücke zu rekonstruieren oder zu erneuern, sondern mit ihnen neue Bilder und Aussagen zu schaffen. „Der Verfall beschäftigt mich schon seit einigen Jahren“, fasst er zusammen.

So wurde aus dem herabgefallenen Christushaupt auf einer Spanplatte mit einem Eisenring eine Art Altar mit dem Titel „Entwürdigt“.  Nicht ganz neu sind zwei Arbeiten mit dem Titel „Gemarterter Leib“, die dritte Arbeit auf Gipsplatte ist wiederum neu, passt aber in den Zyklus eines geschundenen Leibes.

Der Hausaltar gehört zu den neue Ausstellungsstücken von Herbert Holzheimer. ...

Auffällig sind die diversen Kästen, scheinbar alte Kartons oder Obstkisten, in denen verwitterte und teilweise zerbrochene Christusdarstellungen zu sehen sind. Diese „Objektkästen“ hat Herbert Holzheime eigens für die Ausstellung am Kreuzberg gefertigt. „Die Verfallsspuren sollen zu sehen sein, sie bringen die Interpretation in Gang. Die Dinge habe Geschichte und werden hier neu interpretiert.“ So stammt ein Korpus von einem alten Friedhofskreuz, ein anderer war vor vielen Jahrzehnten wohl einmal ein Hausaltar. „Die Symbolik wird in den Kästen stärker. Es wird ein Raum geschaffen“, erklärte er. Mit wenigen Details, wie alten Tüchern, völlig herunter gebrannten Kerzen oder Spiegeln schafft er neue Ausdrucksformen. „Geheimnisvoll ist der Herr“, „Unendlich ist der Herr“ und „Unsterblich ist der Herr“ sind Titel, die diese Objektkästen tragen.

Befragt nach der Herkunft der verwendeten Tücher meint Holzheimer: „Es sind Tücher, die ich bei Arbeiten verwendet habe. Lappen, um Pinsel zu reinigen. Die werden dann noch etwas angesengt.“ Im Wintergarten des Bruder-Franz-Hauses steht der große Sonnenaltar.

Eine Wurzel, auf der einen Seite vergoldet, auf der anderen Seite naturbelassen, erinnert an eine Dornenkrone. Zaunpfähle mit einem verrosteten Stacheldraht, eigentlich kein Kunstwerk, doch im Kontext der Ausstellung wirkt dieses landwirtschaftliche Relikt nicht mehr wie ein Überbleibsel aus vergangener Zeit, sondern wie ein verlassenes Kreuz. Viele Details gibt es in dieser Ausstellung zu entdecken, bis zum 15. April ist sie zu sehen. Öffnungszeiten: Februar und März täglich von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, im April täglich von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr. (me) +++


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