Unterhaltsamer Spinnstubennachmittag nach alter Tradition

26.02.18 - Die Spinnstube im „Museum im Vorwerk“ ist zu neuem Leben erweckt worden. Dieses Fazit konnte man am Sonntagnachmittag nach Beendigung der ersten Veranstaltung des Förderverein „Museum im Vorwerk“ ziehen. In gemütlicher Runde waren es ein Dutzend Mitwirkende und Besucher die sich zu dem Spinnstubennachmittag eingefunden hatten. Obwohl sich auch ab und zu einmal ein Handy bemerkbar machte, war doch deutlich zu sehen wie ein „Soziales Netzwerk“ vor hundert Jahren funktionierte.

Stricken

Bei Kaffee und Kuchen wurden Strick- und Häkelmuster ausgetauscht und natürlich auch das neueste aus der Region. Kleine Geschichten und Gedichte wurden aus dem Buch „Spinnstube“ von Heike Erbes vorgelesen. Auch die Wolleverarbeitung mit Spinnrädern und danach mit dem Haspel wurde gezeigt. Hauptakteure waren dabei Ulla Clauss (Hörgenau), Heike Barth (Sellnrod) und Birgitt Wolf (Lardenbach). Aber auch die musikalische Unterhaltung kam dabei nicht zu kurz. Axel Gladrow (Büdingen) spielte auf seinen selbstgebauten Instrumenten und Albert Schmelz, der seit 1949 auf seiner Quetschkommode Spinnstubenlieder spielt, lud zum Mitsingen ein.

Musikalische Untermalung

Trotz der sehr guten Stimmung war das Museumsteam etwas enttäuscht über den nur geringen Besucherzuspruch. Es wollte mit diesem Nachmittag einmal einen neuen Weg der „erlebten Geschichte„ gehen und hatte auf mehr Zuspruch und viele begeisterte Mitstreiter gehofft, denn die Spinnstubennachmittage sollen im Winter fester Bestandteil des Museumsjahres werden. Gerade ältere Besucher aus dem ländlichen Raum hätten viel zu dem Thema beitragen können, da sie ja oftmals noch selbst in die Spinnstube gegangen seien. Mit ein Grund für den schwachen Besuch, so wurde gemutmaßt, sei wohl die eisige Ostluft mit Temperaturen deutlich unter null Grad gewesen. Eine Fortsetzung soll es daher im nächsten Jahr wieder geben. (gr) +++