Archiv
(v.l.) Gastrednerin Anne Wizorek, Frauenbeauftragte Katharina Roßbach, die vierköpfige Gruppe "Sistas", Lioba Wingenfeld und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld - Fotos: dinias Fotostudio

FULDA "Wie viel Klischee darf's sein?"

28. Frauenwoche Fulda hinterfragt Rollenbilder von Frauen und Männern

04.03.18 - „Von der Rolle… Wie viel Klischee darf’s sein?“ – Unter dieser Fragestellung steht die diesjährige Fuldaer Frauenwoche, die bereits zum 28. Mal anläuft. „Das Motto der Frauenwoche soll dazu aufrufen, die eigenen Klischees und Rollenbilder zu hinterfragen“, eröffnete Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Katharina Roßbach die Veranstaltung am Samstagvormittag im Stadtschloss Fulda.

„In letzter Zeit sind immer mehr Menschen für Sexismus, sowohl in Gesellschaft als auch im Alltag, sensibilisiert worden, unter anderem auch angestoßen durch die #Metoo-Debatte“, so Roßbach. „Die Debatte ist wichtig und hat auch dafür gesorgt, dass wir darüber sprechen dürfen, ohne als humorlose Feministinnen dargestellt zu werden.“ Auch müsse man hinterfragen, welche Strukturen in der Gesellschaft zu Sexismus führen.

Auch OB Heiko Wingenfeld und seine Frau Lioba Wingenfeld waren zur Eröffnung der Fuldaer ...

Anne Wizorek setzt sich seit vielen Jahren für einen aktiven Feminismus ein. ...

Als Gastrednerin war Medienberaterin und Feministin Anne Wizorek eingeladen. Aufgewachsen in der DDR sei es für die gebürtige Berlinerin selbstverständlich gewesen, dass ihre Mutter, gelernte Maschinenbauingenieurin, arbeiten ging. „Das Rollenbild aus dem Westen, in dem die Frauen als Hausfrauen ihren Männern den Rücken freihalten und nicht einen Beruf ausüben, war mir fremd", sagt Wizroek rückblickend.

Früher habe sie sich aufgrund der negativen Belastung des Wortes selbst nicht als Feministin bezeichnet. „Ich habe damals viele Sätze gebildet, die anfingen mit ,Ich bin keine Feministin, aber…‘ Doch dann folgte immer ein feministischer Inhalt“, sagt Wizorek. Schließlich sei sie jedoch durch das Internet vermehrt auf Blogs gestoßen, die ihre Sichtweise verändert hätten. „Heute hat sich der Feminismus zu einem großen Teil auch zum „Netzfeminismus“ gewandelt, sprich Feminismus, der das Internet als Medium nutzt.“

Die Gruppe "Sistas" überzeugte mit vierstimmigem Gesang.

Frauenbeauftragte Katharina Roßbach eröffnete die Fuldaer Frauenwoche. ...

2013 löste der von Wizorek initiierte Hashtag #Aufschrei eine Welle an Tweets über Sexismus im Alltag aus. „Es war wie ein Schneeballeffekt“, so Wizorek. „Ich war nicht überrascht darüber, wie viele Frauen alltäglich mit Sexismus und sexueller Belästigung konfrontiert werden, sondern, wie viele den Mut hatten, sich öffentlich zu äußern. Es entstand eine Gemeinschaft.“ Dennoch seien negative Rückmeldungen nicht ausgeblieben. „Auch im Internet sind viele Frauen auf sozialen Netzwerken von Sexismus bedroht“, sagt Wizorek. Oft werde ihnen jedoch zu Stillschweigen geraten, um die sogenannten Internet-Trolls nicht noch mehr anzustacheln. „Das ist jedoch ein fataler Fehler, da den Opfern somit gesagt wird, sie sollen sich keine Hilfe holen.“

Zum Schluss appellierte Wizorek an den gut gefüllten Saal, selbst aktiv zu werden. „Alle Kampagnen, auch #Metoo, bauen aufeinander auf. Es gibt immer Gegenwind, es ist kein einfacher Dominoeffekt, der immer weitergeht. Deshalb müssen wir uns weiterhin einsetzen.“

Die vierköpfige Gruppe „Sista“ aus Fulda begleitete die Veranstaltung mit Songs über starke Frauenrollen und beeindruckte mit vierstimmigem Gesang bei Stücken wie „A Natural Woman“ von Aretha Franklin. (Leyla Rommel) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön